Naughty Dog: Dass Sony hier den Rotstift ansetzt, kommt wenig überraschend

By Mark Tomson 7 comments
4 Min Read

Die Playstation-Sparte von Sony befindet sich im Sparmodus. Das trifft auch das renommierte Entwicklerstudio Naughty Dog („Uncharted“, „The Last of Us“) – allerdings weniger überraschend, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Sony den Rotstift bei den PlayStation Studios ansetzt. Nun ist es so weit und rund 900 Mitarbeiter müssen gehen. Vordergründig werden die wirtschaftlichen Umstände in der gesamten Branche genannt, die trotzdem nicht jedes Studio bei PlayStation treffen. Explizit wurde allerdings Naughty Dog genannt, das einer Neubewertung unterzogen und im Anschluss verkleinert wird.

PS4-Erfolge sind für Naughty Dog vorbei

Im vergangenen Jahrzehnt hat Sony massiv in die Entwicklung neuer Spiele und Marken investiert. Ob „Horizon Zero Dawn“, „Days Gone“ oder „Ghost of Tsushima“, allesamt zählten ausnahmslos zu den besten Spielen der Playstation 4-Generation. Während einige der Studios dahinter ihren Lauf auf der PS5 in gewisser Weise fortsetzen konnten, geht der einst leuchtende Stern der PlayStation Studios in dieser Generation ziemlich unter.

Wer sich jetzt die Frage stellt, warum ausgerechnet Naughty Dog? Das lässt sich wohl leichter damit beantworten: warum nicht Sony Bend oder Sucker Punch oder die Santa Monica Studios? Ganz einfach, diese haben vielversprechende Projekte in der Pipeline und scheinen damit auf Kurs zu sein.

The Last of Us Multiplayer sollte das Prestige-Projekt von Naughty Dog auf der PS5 werden
The Last of Us Multiplayer sollte das Prestige-Projekt von Naughty Dog auf der PS5 werden

Ganz ehrlich, was hat Naughty Dog in dieser Generation schon bahnbrechendes hervorgebracht oder gar in Aussicht? Das Remake zu „The Last of Us: Part I“ und das gefühlt zu späte Remaster von „The Last of Us: Part II“. Beide Spiele standen ganz sicher nicht für das, was man von der PS5-Generation erwartet oder was im Vorfeld versprochen wurde. Stattdessen wurden kostspielige Anstrengungen im Live-Service-Genre unternommen, die inzwischen eine bittere Bruchlandung hingelegt haben. Nicht, dass dieser Ansatz kein Potenzial hatte, stattdessen hätte Naughty Dog etwas machen können, in dem sie Erfahrung haben und das ein garantierter Erfolg geworden wäre. Dass man an einer neuen IP arbeitet, die den Erfolgskurs von „Uncharted“ oder „The Last of Us“ auf der PS5 fortsetzen soll, davon ist im inzwischen vierten Jahr der Konsole leider auch nicht so viel zu merken.

Sinnbild für hohe Kosten und Risiken

Naughty Dog steht damit sinnbildlich für die zu hohen Kosten in der Spieleentwicklung und den zugleich hohen Risiken des Scheiterns. Das Studio beschäftigt hunderte von Entwicklern, hat über die Jahre sicherlich schon Millionen über Millionen „verbrannt“ und wird vermutlich auch in absehbarer Zeit nichts liefern, wofür sie bisher immer gefeiert wurden. Dass Sony hier nicht schon früher die Notbremse gezogen hat, dürfte alleinig dem riesigen Vertrauensbonus geschuldet sein, den das Studio genoss. Dieser dürfte nun aufgebraucht sein – und das zu Recht.

Das bedeutet aber nicht, dass das Studio in Zukunft gar keine Spiele mehr entwickeln wird oder gar aufgelöst wird. Wenn man ein wenig zwischen den Zeilen der heutigen Bekanntgabe von Sony liest, wird Naughty Dog auf ihre wesentliche und bisher immer erfolgreiche Arbeit zurechtgestutzt – und das dürfte nach all der Zeit ein echter Lichtblick sein – für das Studio, für die Fans, und natürlich für Sony.

Man kann Naughty Dog nur wünschen, dass sie schnell zu alter Stärke zurückfinden. Ob das in absehbarer Zeit sein wird, daran möchte man derzeit jedoch etwas zweifeln. Immerhin deutete das Studio zuletzt die Rückkehr zu starken Singleplayer-Erfahrungen an.

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DerDrakko
7 Monate zuvor

ND ist wie Disney geworden! Sehe da viele Gemeinsamkeiten!

Piller
7 Monate zuvor

Schade um die Jobs der Leute, aber die dürfen sich erst bei Druckman und dann Hulst und Jimbo bedanken. So wie Jimbo PS dem Erdboden gleich gemacht hat, hat es Druckman mit Naughty Dog gemacht. Auch da hatte ich gesagt das es nicht gut kommen wird das der Typ ein Studio, und sowieso nicht so ein legendäres Studio wie ND leitet. Die ganze beschissene Politik und Agenda hat in Spielen einfach nichts zu suchen, und sollte erst recht nicht eine Voraussetzung dafür sein wer in diesem Studio noch einen Job kriegt und wer nicht! Dort geht es nämlich so : Weisser hetero Mann oder Frau mit viel Erfahrung und einem guten Ruf, oder eine der LGBQT Sekte angehörigen Person, ohne Erfahrung und ohne Intresse für Games? Neil würde immer die LGBQT Person einstellen, und deshalb ist ND schon längst nicht mehr das Studio was es mal war, und wird es auch nie mehr werden. Ausser Druckman geht und Wels, Rubin und Gavin übernehmen denn Laden wieder und misten dort ordentlich aus, und machen wieder Spiele die einfach Spass machen.

Crydog
7 Monate zuvor
Reply to  Piller

Ja finde auch das,das Können an Vorderster Stelle stehen sollte nicht die Präferenz auf welchen Geschlecht man steht. Manchmal habe ich das Gefühl als gäbe es keine hetro Leute mehr die auch kreativ sind bzw. Die Studio sollte einfach aufhören auf Minderheiten einzugehen die auf Twitter lautstark irgendwas vordert aber im Endeffekt keins diese Produkte kauft. Hat man ja gerade gesehen wegen ff7 rebith und tifas bikini Outfit bzw. Stela blade aussehen der Darstellerin. Als müssten alle weibliche Figuren jetzt so hässlich wie abby,mj in sp2 oder aloy in horizon 2 ausehen. Es gab sogar journalistische Beiträge die gefordert haben das areth und tifa ein Beziehung haben sollten dadurch würde ff7 rebith ein besseres Spiel welche sich dan mehr verkaufen würde. Da fehlen einem die Worte

OmniGamer
7 Monate zuvor
Reply to  Crydog

Suicide squad hats geregelt, der Flop des Jahrzehnts. Google gemini hats geregelt.
Milliarden Börsenverlust nach der Nummer. Go woke, go broke

Aber die Kritik an TLOU2 werde ich nie verstehen, geniales Spielf

Crydog
7 Monate zuvor
Reply to  OmniGamer

Ist auch woke
Der einzige Grund warum sich das Spiel gut verkauft hat ist wegen den grandiosen Vorgänger und weil die leute blind vertraut haben kann man damals mit resi 5 und 6 vergleichen.
Resi 6 hat sich sehr gut verkauft hießt aber nicht das das Spiel gut ist. Das hat auch dann gottseidank auch capcom gemerkt.
Druckman hat nazitische Prägungen der Typ merkt garnichts. Ich weiß noch wo er gelogen hat wegen den leaks und meinte das die alt wären oder später den Spielern die Schuld geben sie hätten das Spiel nicht verstanden oder seien homophob. Diese narative halten bis heute noch an. Deswegen kann man teilweise sachlich über das Spiel nicht reden. Habe persönlich nicht gegen Leute die Homo sind meine früher beste Arbeitskollege war schwul (ist leider verstorben). Mir geht nur diese auf Krampf kapitalisierung des Themas auf die Nerven, wenn es alles optional ist und Leute da nichts zu viel Interpreten wie z.b zu fordern das man doch bitte tifa und areth lesbisch machen sollte obwohl der plot das garnicht hergibt dann stört mich sowas enorm

ragequit
7 Monate zuvor

Ist natürlich immer schade, wenn Leute ihren Job verlieren, aber in diesem Falle muss man wohl sagen: Absolut verdient. In den letzten 6 oder 7 Jahren kam nur ein einziges neues Spiel von Naughty Dog (The Last of Us II). Ansonsten nur Remakes und Remaster (die meiner Meinung nach nicht zu spät sondern viel zu früh kamen).
Wenn man nicht gerade Rockstar Games heißt und so eine eierlegende Wollmichsau wie GTA Online im Portfolio hat, ist das ne ziemlich lange Zeit.

Dachte damals eigentlich mit dem Ende von Uncharted 4 (Nates Tochter) hätte man den Grundstein für die Zukunft der Serie gelegt, aber scheinbar gab es da andere (gar keine) Pläne. Schade!

Last edited 7 Monate zuvor by rage.quit
Crydog
7 Monate zuvor

Ihr habt die uncharted 4 und lost leagacy collection vergessen.
Aber sonst recht habt ihr ich finde auch Studios wie sony bend hat mit days gone gezeigt wie eine Fortsetzung zu part 2 hätte aussehen sollen bzw. Golden abyss mit den Möglichkeiten der vita damals Touchscreen Benutzung bei den Rätseln etc. Wie man eine franchise wie uncharted auch spielerisch abwechslungsreich gestalten hätte können. Weil ND Spiele füllen gleich an,immer Gegner count nidermähen in eine Arena und dann kommt eine zwischensequnz. Da nützt einem auch nichts wenn man die schönste Landschaft der Industrie desingt während in einer open world (ja ist auch keine perfekte Lösung) das Gras vielleicht schlechter aussieht aber die wiederspielbarkeit einfach grösser und abwechslungsreicher ist. Und in der Gesamtheit die Kosten fast gleich hoch sind

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