Es scheint, als hätten EA und DICE nach den letzten „Totalschäden“ in der Battlefield-Serie endlich den Ernst der Lage erkannt. Nach dem Fiasko von „Battlefield V“ (2018) und dem desaströsen Start von „Battlefield 2042“ (2021) steht das Franchise an einem Scheideweg. Ein weiterer Fehltritt könnte der Sargnagel sein. Doch nun, ein Jahr vor der Veröffentlichung von „Battlefield Next„, versprechen die Entwickler das Blaue vom Himmel: Rückkehr zu den Wurzeln, Innovation, bahnbrechende Technologie. Das altbekannte PR-Bingo oder ein echtes Versprechen?
„Player First“ – Das neue Zauberwort?
Diesmal wollen EA und DICE wirklich alles anders machen. Der neue Titel wird den „größten Playtest in der Geschichte von Battlefield“ erleben, heißt es auf Insider-Gaming. Spielerfeedback soll dabei eine zentrale Rolle im Entwicklungsprozess spielen. Berichten zufolge sind die Tests intensiver, datengetriebener und umfangreicher als je zuvor. Vier Studios – darunter DICE und Criterion – werkeln an dem Projekt, was zumindest auf dem Papier nach geballter Kompetenz klingt.
Die Community Test Environment (CTE) soll zurückkehren, um das Spiel bereits vor der Veröffentlichung von Spielern prüfen zu lassen. Ein mutiger Schritt, wenn auch längst überfällig. Schließlich sind es die Spieler, die mit ihrem Geld und ihrer Geduld das Franchise am Leben halten – oder es endgültig aufgeben.
Ein „Back-to-the-Roots-Ansatz“ mit 64-Spieler-Schlachten, totaler Zerstörung, beeindruckenden Maps und modernem Setting klingt wie Musik in den Ohren enttäuschter Fans. Doch wer erinnert sich nicht an die vollmundigen Versprechungen vor Battlefield 2042? Auch damals wurde Innovation gepredigt – geliefert wurde eine technische Katastrophe. Warum also diesmal glauben?
Kann Battlefield die Kurve kriegen?
Fakt ist: EA muss liefern. Mit jedem Playtest, jedem Feedback und jeder Verbesserung wächst der Druck, Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Der Hype ist real – aber die Skepsis auch. Noch ein Jahr bis zum Release bedeutet viel Zeit für Änderungen, aber auch für potenzielle Rückschläge.
Wird „Battlefield Next“ die Franchise retten? Oder ist das alles nur ein weiterer Versuch, die ungeduldige Community zu beruhigen? Die Antwort liegt wohl irgendwo zwischen PR-Gewäsch und tatsächlich neuem Engagement. Bis dahin heißt es: Warten und hoffen – oder sich innerlich schon mal auf den nächsten Shitstorm vorbereiten.