Take Two und Zynga, Activision und Microsoft – das soll erst der Anfang weiterer Mega-Übernahmen in der Industrie sein, denen weitere in diesem Jahr folgen sollen. Davon gehen jedenfalls Insider aus, die die Industrie derzeit vor einem massiven Wandel sehen.
Die Übernahme von Activision durch Microsoft ist bereits ein Statement, das in dieser Größenordnung nur selten zu beobachten ist. Zwangsläufig wird es zu weiteren dieser Art kommen, da sich die Unternehmen vor Herausforderungen sehen, die sie alleine nicht mehr bewältigen können.
Das geht unter anderem aus einem Interview mit dem Noch-CEO von Activision, Bobby Kotick, hervor, wonach sich die gesamte Industrie in eine Richtung entwickeln wird, wo es Spezialisten in Bereichen wie Cloud-Technologie, KI, Analysen und Cyber-Sicherheit benötigt. Diese seien schwer zu bekommen und nur wenige große Unternehmen sind darauf spezialisiert oder verfügen über die entsprechenden Ressourcen.
Gegenüber Venturebeat sagte Kotick dazu:
„Es gibt mehr Konkurrenz durch größere Unternehmen mit mehr Ressourcen. Facebook gibt jährlich Milliarden für das Metaverse aus. Ich habe noch nie so viel Konkurrenz gesehen. Ob Riot, Tencent, Epic, Sony oder Microsoft, EA, es gibt einfach so viele verschiedene Orte, an denen Menschen Talente rekrutieren.“
Das war für Activision-Blizzard letztendlich mit ein Grund, warum man sich für den Verkauf an Microsoft entschieden hat, die zusätzlich aber auch mit einem Angebot um die Ecke kamen, das man nicht mehr ablehnen konnte.
Nun ist Sony am Zug
Durch den jüngsten Deal von Microsoft sieht man Sony in der Defensive, dessen Marktwert sich schlagartig um mehrere Milliarden US-Dollar verringert hat. Man geht davon aus, dass Sony hier irgendwie reagieren wird und ebenfalls weitere Studios oder ganze Publisher aufkaufen wird.
Anders als Microsoft wird man sich dafür aber eher im asiatischen Raum umschauen, wobei Capcom, Konami und Square Enix die wahrscheinlichsten Kandidaten für eine Übernahme sind und schon mehrfach spekuliert wurden. Auch Rockstar Games und Take Two stehen immer wieder im Mittelpunkt solcher Überlegungen, die sich ähnlich wie Activision an einen Konzern und Plattforminhaber binden könnten, die über das Know-How und die Technologie verfügen, die Kotick erwähnt hat und die in den kommenden Jahren immer mehr an Relevanz gewinnt. Rockstar Games als PlayStation Studio wäre zumindest eine Ansage, die der von Microsoft ebenbürtig wäre.
Es bleibt also spannend, wer hier nun den nächsten Zug macht und wer am Ende genug Geld hat, um die Pole Position in der Spiele-Industrie für sich zu gewinnen.