Fallout ist ab sofort auf der großen Leinwand erlebbar, oder besser gesagt im heimischen Kino. Amazon hat sich mit Bethesda zusammengetan und die bereits vor Jahren geplante TV-Produktion tatsächlich zum Abschluss und in den Streaming-Service gebracht. Aber funktioniert die Adaption der postapokalyptischen Fallout-Retro-Welt auch außerhalb von Videospielen? Davon konnten wir uns vorab überzeugen.
Wir waren zum offiziellen Special Screening eingeladen und wollten uns das neue Endzeit-Serienspektakel im Fallout-Universum nicht entgehen lassen. Unsere Eindrücke vom Event und den ersten zwei Folgen der achtteiligen ersten Staffel der Serie wollen wir hier mit euch teilen.
Fallout mitten in Berlin
Beim Event angekommen, waren wir sofort beeindruckt von der Detailliebe der Veranstaltung: ein riesiger Fotohintergrund der Vault-Eingangstore über den im Kellergeschoss eingerichteten Bunker-Getreidegarten bis hin zur offiziellen Bar mit speziell designter Menükarte und Popcorntüten: wirklich an jeder Ecke war eindeutig zu erkennen, dass es hier um Fallout geht, und selbst kleinste Details waren zu finden. Was uns besonders beeindruckt hat: für das Event wurden mehrere Statisten eingestellt, die Kostüme im Fallout-typischen Stil trugen und sich mit den Gästen unterhielten, als wäre man tatsächlich im unterirdischen Bunker und würde sich gemeinsam über die Wissenschaft und den Alltag im Vault unterhalten – eine wirklich gelungene Idee! Da so viel Liebe zum Detail bereits für die Veranstaltung investiert wurde, hofften wir, dass das ein guter Vorgeschmack auf die Serie ist – und ohne viel vorwegnehmen zu wollen: Unsere Hoffnungen wurden nicht enttäuscht!
Im Verlauf der Veranstaltung konnten wir die ersten beiden Episoden von Fallout erleben, von denen jede ca. eine Stunde Spielzeit hat. Wir waren zugegebenermaßen erst etwas skeptisch, ob und wie man die weitreichende Story der umfangreichen Fallout-Welt in eine Serie packen will – zumal die erste Staffel auch nur 8 Folgen enthält und im Vorfeld nicht klar war, inwiefern die Serie sich an den Stories aller Spielteile orientiert. Ein bisschen mehr Licht ins Dunkel brachte das anschließende Interview, das Executive Producer Jonathan Nolan (Westworld, Batman…), in welchem er uns seine Vision der Serie erläuterte und die Verknüpfung zu den Spielwelten aufzeigte.
Fallout: Lustig, blutig, unterhaltsam
Zunächst sei gesagt: auch wenn insbesondere in der ersten Folge sehr viel passiert, ist die Fallout-Serie auch ein spannender Serientipp für Neulinge, die noch keinerlei Kontakt mit den Spielen hatten. Die Serie erzählt nicht die Spiele nach, das wäre anhand der Storyfülle aus mehreren Spielen mit zig Stunden an Story wohl auch unmöglich – und, so gestand es Jonathan Nolan auch im Interview, es war auch nie sein Ziel, die ganze Spielereihe als Serie nachzustellen. Die Serie schafft aber interessante und verschiedenste Charaktere, die sich in der den Gamern bekannten Fallout-Welt perfekt einfügen und ihre eigenen Geschichten erzählen – inwiefern Handlungen aus den Spielen im weiteren Serienverlauf einfließen, ließ sich nach zwei Folgen allerdings noch nicht einschätzen.
Zum Auftakt wird der Aufhänger der Serie lebhaft und mit viel Liebe zum Detail und für Charaktere im wahrsten Sinne des Wortes gezündet: Es bricht ein atomarer Krieg mit folgender Flucht einiger Menschen in unterirdische Bunker, die sogenannten Vaults, aus. Soweit aus den Spielen bekannt und ein klassischer Fallout-Auftakt. In diesen sollen sich die Menschen bis zum Abklingen der Strahlung über mehrere Generationen verschanzen, um anschließend die Welt bzw. Amerika neu zu bevölkern und aufzubauen. Diese sind dem Spieldesign so gut nachempfunden, dass man von den ersten Minuten an ohne Zweifel merkt: hier steckt man mitten im Fallout-Universum! Die Einrichtung des Vaults, der Soundtrack, die Kostüme, viele Geräte und Gegenstände sind ohne Zweifel dem Spiele-Franchise zuzuordnen, und auch die musikalische Untermalung entspricht der Soundkulisse, die uns in den Radios der Fallout-Spiele begleitet hat. Das haben wir in Serienadaptionen anderer Spiele schon ganz anders und deutlich weniger erfolgreich umgesetzt erlebt – und nein, wir nennen an dieser Stelle besser keine Namen.
Mit viel Humor und teilweise auch brachialer Gewalt führen die ersten zwei Folgen in die Spielwelt und die wesentlichen Charaktere der Serie ein – manche Szenen sind nichts für Zartbesaitete, aber etwas anderes hat man von einer Serie zu Fallout sicher auch nicht erwartet. Inhaltlich sollen wir noch gar nicht so viel verraten, außer dass die Vault-Bewohnerin Lucy (Ella Purnell) eben jenen verlässt, um sich die Suche nach ihrem entführten Vater (Kyle MacLachlan) zu machen. Unterwegs trifft sie verschiedenste Überlebende, aber auch weniger freundlich gesinnte Gestalten, die aus den Spielen bekannt sind, darunter The Ghoul (Walton Goggins) oder Soldaten in der ikonischen T-60 Powerrüstung. Fallout-Fans kommen mit der Amazon Prime-Serie voll auf ihre Kosten, mit der eine weitere hochkarätige Videospieladaption in den Startlöchern steht.
Ein gelungener Auftakt
Abschließend können wir sagen, dass wir in 2 Stunden wirklich gut und kurzweilig unterhalten wurden und das Feedback anderer Besucher, mit denen wir nach dem Screening gesprochen haben, ebenfalls sehr positiv ausgefallen ist. Uns bleibt daher nur eins zu sagen: Wir können es kaum erwarten, uns die restlichen Folgen schnellstmöglich ansehen zu können und hoffen, dass uns Amazon noch einige Staffeln spannender und humorvoller Unterhaltung im Fallout-Universum beschert! Schaut auf jeden Fall rein!
Fallout ist ab sofort bei Amazon Prime verfügbar!
Article by M.K.