God of War Ragnarök macht eine Sache viel besser als The Last of Us

Sanel Rihic 6 Comments
4 Min Read

God of War (2018) war ein Kurswechsel für die Spielereihe. Ein viel stärkerer Fokus auf Storytelling und eine Reise, die die Beziehung beider Hauptfiguren auf die Probe stellt, ähnlich wie es The Last of Us vorgemacht hat.

Mit God of War Ragnarök gehen Santa Monica Studios und Sony erneut einen Schritt auf Naughty Dogs Meisterwerk zu. Denn wie in The Last of Us übernehmt ihr auch in der Götter-Fortsetzung die Kontrolle von eurem Begleiter, genauer Atreus.

Ich habe zwar damit gerechnet, aber hier hat man sich viel mehr Gedanken gemacht, wie man das Gameplay spürbar verändern kann.

Parallelen zu The Last of Us

Ich versuche möglichst spoilerfrei zu bleiben, nur so viel: Atreus steuert ihr nicht nur einmal im Nachfolger; es ist ein stetiger Wechsel zwischen Kratos und seinem Sohn. Da ist es fast nur logisch, dass sich das Gameplay abwechslungsreich genug anfühlen muss, aber gleichzeitig nicht zu fremd, um den Flow in den Kämpfen bei Figurenwechsel beizubehalten. Und genau das ist den Machern von God of War Ragnarök mehr als gelungen.

Ich muss zugeben: Zunächst hat sich Atreus für mich wie ein etwas flinkerer Kratos gespielt – oder zumindest kam es mir aufgrund seiner Größe und seinen Bewegungen so vor. Der große Unterschied ist natürlich die Waffe, die Atreus führt. Denn er verschießt Pfeile mit seinem Bogen, Kratos hingegen nutzt die Leviathan-Axt und Chaosklingen. Aber selbst Pfeil und Bogen haben sich nicht sehr vom Axtwurf absetzen können.

Die Parallelen zu The Last of Us sind kaum zu übersehen: Auch da spielt sich Ellie wie eine kleinere Version von Joel, die zwar anders als er ein Messer besitzt, das nicht gleich zerbricht, spielerisch jedoch nah an dem Gewohnten bleibt. Für die wenigen Stunden, die ihr Ellie spielt, ist das auch in Ordnung.

Ellie in The Last of Us Part 1.
Ellie in The Last of Us Part 1. (Bildquelle: Sony)

Auch in The Last of Us Part 2 wechselt ihr zwischen Ellie und Abby, aber das Gameplay ist nahezu identisch, die Animationen aber anders.

Atreus ist die coolste Neuerung in God of War Ragnarök

God of War Ragnarök hingegen gibt euch im späteren Verlauf das Gefühl, dass ihr eine andere Figur mit eigenen Stärken spielt. Denn euer Skilltree erweitert sich mit der Zeit und optimiert Atreus‘ offensichtliche Stärke: Pfeil und Bogen.

Zum Beispiel schaltet ihr Fähigkeiten frei, die euch für eine kurze Zeit ermöglichen, mit dem Bogen in Zeitlupe zu zielen, wenn ihr präzise Angriffen ausweicht, diese pariert oder Gegner in die Luft schleudert. Dadurch könnt ihr in kurzer Zeit viel (Betäubungs-)Schaden mit euren Pfeilen anrichten.

Hinzu kommt, dass ihr in God of War Ragnarök neue Bogen freischaltet, die unterschiedliche Boni haben, aber auch auf verschiedene Art und Weise Pfeile abfeuern. Der Jötnarbogen schießt beispielsweise normale Pfeile fächerförmig ab.

Außerdem kann Atreus neue Bogenfähigkeiten und Beschwörungen finden. Viele dieser Spezialattacken fühlen sich recht anders an als die Runenangriffe von Kratos.

In dieser Hinsicht kann weder das erste The Last of Us noch Part 2 mithalten. Und genau diese spürbare Abwechslung, wie ich sie in God of War Ragnarök habe, wünsche ich mir auch von künftigen Sony-Spielen, denn es ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir ein Spiel mit zwei Hauptfiguren spielen werden.

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