Das Jahr 2024 hat in seinen ersten fünf Monaten schon einige richtig gute, aber vor allem auch richtig umfangreiche Spiele gesehen. Wer Like a Dragon: Infinite Wealth, Final Fantasy 7 Rebirth und das Persona 3 Remake durchspielen will, dürfte kaum zu anderen Hobbys oder Spielen kommen. Wenn ihr dann auch noch ein bisschen Demokratie in Helldivers 2 verteilen wollt, rinnt der Jahresurlaub schnell wie Sand durch die Finger.
Das Ende April erschienene Sand Land, das wir netterweise testen durften, bietet da das optimale Alternativprogramm. Hier trifft kurzweiliges Gameplay auf eine überschaubare Spielzeit und eine interessante wie bunte Anime-Welt. Wenn ihr auf der Suche nach einem spaßigen Abenteuer, das ihr entspannt am Feierabend zocken könnt, sucht, solltet ihr dem Titel definitiv eine Chance geben.
Darum geht’s in Sand Land
Kurz zur Einordnung: Sand Land basiert auf dem gleichnamigen Manga des kürzlich leider verstorbenen’Dragon Ball‘-Schöpfers Akira Toriyama. Kurz vor dem Spiel wurde auch eine Serie zur Vorlage auf Disney+ veröffentlicht. Ihr müsst Dragon Ball allerdings nicht gesehen haben, ein Faible für den originellen Zeichenstil ist aber sicher nicht hinderlich.
Sand Land versetzt euch in eine postapokalyptische Welt, die zu großen Teilen von einer riesigen Wüste beherrscht wird. Das Wasser ist knapp und in ihrer Verzweiflung wenden sich die Menschen an den kleinen Dämonenprinzen Belzebub. Der bittet kurz Papa Luzifer um Erlaubnis und schon beginnt ein spannendes Abenteuer rund um die Suche nach einer mysteriösen Quelle.
So spielt sich das Abenteuer
Wer jetzt spielerisch eine „klassische“ Anime- oder Manga-Adaption erwartet, der dürfte von Sand Land überrascht werden. Ihr kloppt euch zwar auch mal zu Fuß mit den Schergen des fiesen Königs oder herumstreunenden Monstern, die meiste Zeit verbringt ihr aber hinter dem Lenkrad verschiedener Fahrzeuge. Die Auswahl ist angenehm groß, vom schnellen Bike über mächtige Panzer bis hin zu wendigen Mechs ist einiges geboten.
In der Garage könnt ihr die Fahrzeuge dann auch noch an eure Wünsche anpassen und verbessern. Gerade die Kämpfe gegen große Bosse oder Gegnergruppen machen so richtig Laune, weil ihr Feinde clever umfahren und ihre Schwachstellen ins Visier nehmen könnt. Die offene Welt ist dabei hübsch gestaltet und voller Geheimnisse wie Truhen oder Nebenaufgaben, die aber komplett optional bleiben.
Das macht Sand Land zum perfekten Snack
Und genau dadurch ist das Spiel eine so erfrischende Abwechslung zu vielen anderen aktuellen Titeln. Je nach Spielweise könnt ihr die Geschichte problemlos nach etwa 20 Stunden abschließen. 20 Stunden voller spaßiger Kämpfe, lustiger Geschichten und skurrilen Charakteren wohlgemerkt. Wer mehr Nebenmissionen erledigen will, kann die Spielzeit aber auch locker verdoppeln oder sogar verdreifachen.
So hat es Sand Land geschafft, sich in Windeseile in mein Herz und vor allem meinen Feierabend zu manövrieren. Ich habe den Titel in kleinen Episoden genossen und hatte dabei wirklich jedes Mal das Gefühl, etwas erlebt und geschafft zu haben. Genau dieses Gefühl hat mir in anderen, eventuell sogar besseren Spielen zuletzt gefehlt. Wenn es euch genauso geht, dann schaut euch unbedingt die Demo von Sand Land an. Ihr könntet überrascht werden. Auf der Wertungsplattform OpenCritic steht der Titel übrigens bei 74 Punkten. Wir würden da doch etwas höher ansetzen und eher ganz knapp unter der 80 landen.