Sony beklagt: Wir haben nicht genügend Original-Marken

Sony beklagt sich aktuell darüber, dass sie nicht über genügend Original-Marken verfügen. Stattdessen sieht man den langfristigen Erfolg in der Schaffung neuer Inhalte.

By Niklas Bender 5 comments
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Sony hat sich in den letzten Jahren zu einem Giganten in der Unterhaltungsbranche entwickelt, wobei die PlayStation-Sparte eine zentrale Rolle in ihrem Erfolg spielt. Doch trotz des Erfolgs äußert das Unternehmen Bedenken hinsichtlich des Mangels an Original-Marken. Insbesondere Hiroki Totoki, der CFO von Sony, betonte in einem Interview mit der Financial Times, dass Sony das Gefühl habe, nicht genügend eigene IPs entwickelt zu haben, auch nicht mit der PlayStation-Marke.

Totoki erklärte darin, dass Sony im Allgemeinen besser darin sei, neue Zielgruppen für bereits bestehende, beliebte IPs zu finden. Diese Strategie hat für Sony in den vergangenen Jahren tatsächlich gut funktioniert. Das Unternehmen hat es geschafft, bestehende Marken wie „The Last of Us“ und „Horizon“ erfolgreich auszubauen und sie zu weltweiten Hits zu machen. Doch Totoki glaubt, dass Sony nur dann nachhaltig wachsen kann, wenn es neue Inhalte von Grund auf entwickelt, um langfristig höhere Gewinne zu erzielen. Das schließt die Bereiche Anime und Filme mit ein.

Sony besitzt einen riesigen Pool an Marken, die nicht genutzt werden

Interessanterweise erscheint diese Aussage in Bezug auf die PlayStation-Abteilung etwas widersprüchlich. Schließlich verfügt Sony über zahlreiche Spiele-Franchises, die es von Anfang an entwickelt und gefördert hat. Marken wie „Uncharted“, „Killzone“ und „God of War“ sind Paradebeispiele dafür, wie Sony erfolgreich eigene Marken aufbauen und etablieren konnte. Diese Franchises sind nicht nur bei Gamern äußerst beliebt, sondern haben auch die kulturelle Landschaft geprägt und sind ein fester Bestandteil der PlayStation-Marke geworden. Geht man noch weiter zurück, ist der Pool an Marken sogar bedeutend größer.

Dennoch gibt es auch Beispiele für Franchises, die im Laufe der Zeit vernachlässigt wurden. Ein prominentes Beispiel ist „Bloodborne“, ein Spiel, das in der PS4-Ära zu einem der größten Hits wurde. Trotz seiner Beliebtheit und einer leidenschaftlichen Fangemeinde scheint Sony diese Marke in den letzten Jahren weitgehend zu ignorieren. Ähnlich ergeht es auch anderen Spielen, die Potenzial für große Franchise-Unternehmen gehabt hätten, aber letztendlich nicht weiter verfolgt wurden. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang „Killzone“, „SOCOM“ oder „Resistance“ genannt, alles erfolgreiche Shooter-Marken, die anstelle von Flops wie „Concord“ zurückgestellt werden.

Fragwürdige Remakes und Live-Service-Spiele

Stattdessen scheint Sony den Fokus auf die Wiederbelebung älterer Titel durch Remakes zu legen, wie im Fall von „Until Dawn“, nach dem wohl die wenigsten Spieler gefragt haben. Während Remakes sicherlich ihre Daseinsberechtigung haben, könnte man argumentieren, dass die Ressourcen besser in die Entwicklung neuer IPs oder älterer bestehender Marken investiert wären, die das Potenzial haben, die nächste Generation von Spielern zu begeistern.

Insgesamt ist Sonys Strategie, mehr in die Schaffung von Original-IP zu investieren, sicherlich begrüßenswert. Insbesondere nach den jüngsten Fehlschlägen im Bereich Live-Service erscheint es wichtiger denn je, die Balance zwischen der Pflege etablierter IPs und der Förderung neuer Ideen zu wahren, um seine Position in der Unterhaltungsbranche weiter zu festigen und langfristig erfolgreicher sein.

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