TEST: Conan Chop Chop – Einsteiger-freundliches KoOp-Roguelite

By Dennis Giebert Add a Comment
6 Min Read

Mit Conan Chop Chop erwartet Fans von Robert E. Howard Barbaren ein Party-Roguelite für bis zu vier Spieler. Vorweg sollte jedoch erwähnt werden, das Conan Chop Chop von der üblichen Präsentation des Conan-Universums abweicht. Chop Chop ist nicht blutig und ernst, hier steht der Spaß im Vordergrund, was die Präsentation und das bizarre Intro umgehend klar machen. Ob man damit dennoch für Spielspaß unter Freund sorgt, erfahrt ihr in unserem Test.

Wie schon in der Einleitung erwähnt ist Conan Chop Chop nicht düster, die humorvolle Präsentation im Intro, in dem der Zauberer Thoth-Amon versucht, Xaltotun zu beschwören, läuft mächtig schief. Xaltotun wird nur zur Hälfte beschworen und beschwert sich mit einer imposanten Stimme, lässt das Theater darum jedoch schnell wieder sein, da dies auf seine Stimmbänder geht. Um Xaltotun einen würdigen Körper zu beschaffen, veranstaltet Thoth-Amon ein Schlachtfest, an dessen Ende die Sieger mit Geschenken überhäuft werden sollen. Das ist dann auch schon die hauchdünne Story, die als Bühne für Conan Chop Chop dient.

Conan Chop Chop review

Klassisches Gameplay

Conan Chop Chop tut es vielen seine Kollegen im Roguelite-Bereich gleich. Der Anfang ist recht schwer und eingeschränkt (schwer ist in diesem Fall relativ, doch dazu später mehr).
Erst einmal muss man sich einen der vier Helden aussuchen. Zur Auswahl stehen Conan, Pallantides, Belit und Valeria – Figuren, die Fans ein Begriff sein sollten.

Jede Figur hat wie gewohnt spezielle Eigenschaften, die sie einzigartig machen und so auf einen bestimmten Spielstil abzielen. Conan kann zum Beispiel einen weiten Sprung ausführen, der alle Gegner am Einschlagsort lähmt, während Valeria einen Sprint zum Ausweichen nutzt, der bei allen Gegnern, durch die sie hindurch sprintet, Blutungsschaden verursacht. Wenn sie ein Schwert nutzt, hat man eine stumpfe Waffe ausgerüstet, dann fällt dieser Bonus jedoch weg. Alle Figuren verfügen zudem über einen Bogen und Bomben, die sich einen Munitionspool teilen, der sich langsam regeneriert. Angriffe können auch gekontert werden, wenn man im richtigen Moment blockt, stimmt jedoch das Timing nicht, bricht die Verteidigung irgendwann ein und man nimmt Schaden.

Der erste Durchlauf fällt relativ simpel und ereignislos aus. Man läuft durch zufällig angeordnete Räume und bringt in jedem Raum alle Gegner um, wodurch sie weitere Wege öffnen, die tiefer in das Roguelite-Labyrinth führen. Durch in den Leveln verstreute Kisten, die man mit einem Schlüssel öffnen oder mit Bomben freisprengen muss, findet man immer wieder Verbesserungen für seine Ausrüstung und neue Fertigkeiten. Wenn man Glück hat, kann man auch Herausforderungsräume finden, in denen man zumeist gegen einen Miniboss kämpft und dafür mit einem epischen Gegenstand belohnt wird. Selbstverständlich finden sich in den Levels auch immer wieder Geschäfte, wo man seine Ausrüstung mit Gold, das von Gegnern fallen gelassen wird, verbessern kann.

Wenn man am Ende seines ersten Runs ankommt und Unwillens das Zeitliche segnet, kommt Tiefe in Conan Chop Chops. Mit Steinen, die man während eines Runs sammelt, kann man permanente Verbesserungen freischalten, die man danach in den Levels findet und seine Figuren aufwerten, wodurch weitere Fertigkeiten freigeschaltet werden.

Ich möchte hier noch mal den Schwierigkeitsgrad von Conan Chop Chop ansprechen, der für ein Roguelite äußerst gering ausfällt. Im Alleingang bin ich bei meinem ersten Anlauf bis zum zweiten von insgesamt vier Champions gelangt. Das der Schwierigkeitsgrad relativ gering ist, macht jedoch insofern Sinn, wenn man sich vor Augen führt, dass das Spiel als Party-Roguelite beworben wird.

Conan Chop Chop test

Man will mit seinen Freunden Spaß haben und nicht, dass ein Freund seinen Controller mit voller Wucht durch das Wohnzimmer pfeffert, während ein weiterer seinen Blutdruck checkt. Genre-Veteranen werden das Spiel vermutlich als zu einfach empfinden und sollten es im Zweifelsfall erst einmal nur ausprobieren. Ob der Schwierigkeitsgrad im Multiplayer angepasst wird, kann ich leider nicht sagen, da ich zum Zeitpunkt des Tests keine Mitspieler finden konnte. Ein Multiplayer-Gameplay findet sich allerdings weiter oben.

Grafisch Eigenwilligkeit und technische Macken

Conan Chop Chop präsentiert sich in einem sehr eigenwilligen Cartoon-Stil, der fast schon an Karikaturen heran reicht. Die Figuren sind gedrungen, mit kurzen Beinen und einem massiven Oberkörper, während die Monster mit überzeichneten Eigenschaften aufwarten, die sie teilweise niedlich erscheinen lassen. Skelettbogenschützen kommen zum Beispiel mit riesen Köpfen daher, die ihre Augen betonen und anfangen zu weinen, wenn man auf sie einschlägt.

Conan Chop Chop

Technisch gesehen gibt es nicht viel an Conan Chop Chop auszusetzen. Das Spiel lief einwandfrei mit 60 FPS bei 4K und gab sich keine Framedrop-Blößen. Weniger schön ist das Input-Delay, das gewollt zu sein scheint. Figuren brauchen zum Beispiel einen Moment, um die Richtung zu wechseln, wodurch Figuren “gleiten” und den Eindruck erwecken, als wären sie schwer. Das Input-Delay kommt auch bei Angriffen zum Tragen. Bei einem schnellen Tastendruck wird der Angriff zum Beispiel erst deutlich nach dem Loslassen der Taste auf dem Bildschirm abgebildet, dies wird jedoch auch durch die Schnelligkeit der Waffe beeinflusst.

Der einzige richtige Bug, der mir während des Tests unter die Nase kam, war ein Input-Fehler, der eintrat, nachdem ich das Spiel pausiert hatte. Wenn es zu diesem Fehler kam, war es nicht mehr möglich anzugreifen, nur ein Neustart des Spiels konnte in diesem Fall helfen.

TEST: Conan Chop Chop – Einsteiger-freundliches KoOp-Roguelite
Fazit
"Conan Chop Chop ist ein einsteigerfreundliches Coop-Roguelite das für Laune sorgt, wenn man sich mitten in der Action befindet. Der Cartoon-Stil unterstreicht den Humor des Spiels und macht deutlich, das hier nichts ernst genommen werden sollte. Es handelt sich schließlich um ein Party-Spiel, das dadurch vielleicht nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen wird. Der Schwierigkeitsgrad und das (gewollte?) Delay bei den Eingaben werden jedoch bei Veteranen des Genres für Stirnrunzeln sorgen. Wer sich nicht sicher ist ob Conan Chop Chop einem zusagt, sollte daher erstmal nur probe spielen. Alle anderen finden in Conan Chop Chop willkommenen Einstieg in das Genre, den man mit viel Humor serviert."
POSITIV
Einsteigerfreudlicher Genrevertreter
KoOp für bis zu vier Spieler
Viele freischaltbare Gegenstände
NEGATIV
Für Veteranen vermutlich zu leichte Kost
Input Delay bei Angriffen und Bewegung
7
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