Für viele ist Golf nur ein Sport für alte Leute und Rentner. Man rennt stundenlang über eine Wiese, sucht den passenden Schläger aus und hofft auf den perfekten Schlag. In „Cursed to Golf“ aus dem Hause „Chuhai Labs“ werden diese Klischees über den Haufen geworfen. Ob der Indie-Titel dabei überzeugen kann zeigt unser Kurz-Review.
Mit dem Golfkart über die Lava
In „Cursed to Golf“ spielen wir einen jungen Golfprofi, der kurz vor dem letzten Loch eines großen Turnieres, welches ihm Ruhm und Ehre verspricht, von einem Blitz getroffen und in die Tiefen der Hölle befördert wird. Hier werden wir von einem fliegenden Schotten-Geist begrüßt, der uns auf unser Schicksal vorbereitet, dass wir auf Ewig in der Hölle schmoren werden und dazu verdammt sind zu golfen. Der einzige Weg in die Freiheit ist ein 18-Loch-Golfkurs, den es zu bewältigen gibt. Klingt zwar einfach, ist es aber nicht.
Wir bekommen anspruchsvolle Kurse geboten, in denen wir in einer maximalen Anzahl an Schlägen den Ball einlochen müssen, indem wir den richtigen Schläger, den passenden Winkel und die korrekte Stärke auf den Ball bringen. Nach jedem Loch haben wir die Wahl welchen Weg wir weitergehen wollen, können um die 20 verschiedenen Spezial- und Zusatzschläge freischalten und hoffen, dass uns die Schläge nicht ausgehen. Sollte das doch mal passieren, dann sterben wir uns starten wieder von vorne. Frustpotential: Extrem!
Denn nicht selten entscheiden nur wenige Zentimeter über Erfolg oder Misserfolg, was gerade in fortgeschrittenen Leveln wirklich wütend machen kann. Auf der anderen Seite ist es somit aber auch sehr herausfordernd und sorgt für ein echtes Glücksgefühl, wenn wir es tatsächlich mal schaffen. So wie man einen Rouge-Lite Titel eben kennt. Zum Erfolg müssen wir allerdings auch die zahlreichen Tricks, Abkürzungen und Geheimwege nutzen, die sich über die jede Runde neu und zufällig generierten Level verteilen. Uns erwarten hier Ventilatoren, TNT und Teleporter, welche die Runden gut aufmischen. Ein tolles Konzept, das eine gute Balance gefunden hat, und dadurch langfristig begeistern kann.
Ganz ruhig den Ball über den Kurs schieben
Die verschiedenen Level in „Cursed to Golf“ orientieren sich zwar alle am Design der Hölle, bieten aber neben den unterschiedlichen Layouts auch einige Details. So verfügen die Welten über viele toll entworfene Fallen und Hindernisse, die unseren Ball zum Beispiel ins Grab ziehen oder in die Luft jagen. Auch die Figur unseres kleinen Golfprofis ist sehr gut umgesetzt worden und bietet einige schöne Animationen, die uns oft ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.
Problematisch hingegen ist leider die viel zu nahe Kameraführung, durch die wir häufig keinen guten Überblick über den Kurs haben, auch wenn wir die freie Übersicht nutzen. Das kann dazu führen, dass wir einen sehr schlechten Weg anstatt der direkten Route nutzen, wodurch wir unnötig Schläge verbrauchen. Insgesamt kann die Grafik dennoch überzeugen, bietet viel Abwechslung und präsentiert alle Abschnitte sehr gekonnt. Wer auf ein wenig Individualität steht, der kann sein Outfit gerne wechseln, um ganz nach seinen Wünschen über den Kurs zu schlendern.
Aber nicht nur grafisch macht „Cursed to Golf“ einen sehr guten Eindruck, auch der Sound kann durchaus mithalten. Die Schläge werden passend vertont, und auch die Spezialschläge machen einiges her. Hinzu kommt ein einprägsamer, wenn auch gleichbleibender Soundtrack, der zwar immer der gleiche Titel ist, der ein wenig abgewandelt wurde. Die Hauptmelodie bleibt dabei aber erhalten.
Rund um das Spiel gibt es zudem eine Story, um unseren kleinen Profi auf dem Weg raus aus der Hölle zu beleiten, diese drängt sich dabei aber nicht in den Vordergrund, sondern bildet einen ansprechenden Rahmen, in dem sich das Gameplay gut einfügt. Hin und wieder gibt es kurze Textabschnitte, die uns in der Handlung voranführen, diese lassen sich aber problemlos Vorspulen, sollte man sich nicht dafür interessieren. Uns gefällt das sehr gut, denn so werden wir nicht mit nervigen Sequenzen vom Spiel abgehalten.