TEST: GRID 2 – Fordernder Fahrspaß für jedermann

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Ansehen, Berühmtheit, Respekt. Das sind die Grundpfeiler auf denen „GRID 2“ aufbaut, die Fortsetzung, die sich Fans so lange gewünscht haben. Vorab muss ich allerdings zugeben, dass ich den ersten Teil nie gespielt habe und so völlig voreingenommen in das GRID 2-Erlebnis starten konnte.

Die Idee hinter „GRID 2“ ist vor allem der Fame-Faktor, was man am eindeutigsten wohl daran erkennt, dass man stetig Fans sammeln kann. Die Idee dazu ist allerdings nicht neu und konnte man in der Art schon bei Activision´s „BLUR“ finden. Jedes Event und jeder Erfolg schlägt sich auf euren Fan-Counter nieder, wobei es egal ist, ob man nun Erster im Rennen wird oder es gerade so noch über die Ziellinie schafft. Dabei sein zählt hier schon! Wo hier die Grenzen und Ziele liegen, um neue Fans zu gewinnen, entscheidet alleine das Spiel und offeriert euch anhand dieser neue Fahrzeuge, Events und mehr.

Der erste Eindruck von „GRID 2“ scheint simpel zu sein. Zur Auswahl steht hier lediglich die World Series Tour, die der Karriere entspricht, sowie der Online-Part. Die World Series Tour bietet sich am Besten dazu an, seinen Fame-Faktor in die Höhe schnellen zu lassen, aber wie es nun mal so ist, fängt jeder klein an.

In kleineren Rennen gilt es zunächst, berühmte Rennclubs auf der gesamten Welt auf sich aufmerksam zu machen und sich innerhalb dieser an die Spitze zu kämpfen. Das kann in einfachen Duellrennen sein, in Zeitrennen oder Driftrennen. Je professioneller man dabei fährt, je besser ihr im Rennen abschneidet, umso schneller werden Fans und was ebenfalls sehr wichtig ist, die Sponsoren auf euch aufmerksam. Gleichzeitig kommt man so in seiner Karriere auf dem Weg zum berühmtesten Rennfahrer schneller vorwärts.

Habt ihr erste Ziele erfolgreich gemeistert und euch bereits einen Namen in der Szene gemacht, steht die World Series Racing Meisterschaft an. Hier treffen sich die besten Fahrer der Welt, um in waghalsigen Rennen den Besten unter ihnen zu ermitteln. Die World Series Racing Meisterschaft lockt natürlich deutlich mehr Fans und Sponsoren an, als in den regionalen Clubevents und sollte unbedingt dafür genutzt werden, in seiner Karriere vorwärts zu kommen.

Der Karrieremodus macht zunächst den Eindruck, dass dieser schon fast zu simpel gestrickt ist. Innerhalb diesem beweist man jedoch ausreichend Abwechslung durch verschiedene Rennmodi, wie den Duellrennen, Überholmanöver, den Driftrennen oder den Live Routes, die eines der Highlights in „GRID 2“ darstellen. Auf zuvor bekannten Schauplätzen liefert man sich hier klassische Rennen, jedoch verändert sich permanent die Streckenroute, so dass keine Runde der anderen gleicht. Codemasters setzt hier auf ein Zufallsprinzip, so dass ihr auch in einer direkten Wiederholung des Rennens nicht die gleiche Strecke vorfinden werdet, auf die man sich einstellen kann. Improvisation ist gefragt!

Zusätzlich zu den „Pflichtevents“ steht in der Karriere auch ein Teststrecken-Modus wie der auf dem Indianapolis Speedway zur Verfügung, auf den man neu erhaltene Fahrzeuge ausgiebig einfahren kann. Weiterhin gibt es auch benutzerdefinierte Rennen und einen Split-Screen Modus. Events können zudem anhand der Zeitleiste in eurer Garage beliebig oft wiederholt werden, um etwa eure Platzierung bei den jeweiligen Events zu verbessern.

Online steht euch zusätzlich zu allen Eventarten auch wieder Codemasters RaceNET zur Verfügung, das stetig eure Erfolge aufzeichnet und mit denen anderer realer Spieler vergleicht. RaceNET sucht auch wieder nach perfekten Rivalen für euch, bietet globale Challenges und Playlisten an. Ausschließlich im Online-Modus lassen sich auch Upgrades und neue Fahrzeuge erwerben. Lediglich Lackierungen, Felgen etc. stehen im der Karriere zur Individualisierung zur Verfügung. Zusammen mit den individuellen Rennen, Cups und mehr macht es diesen im Vergleich zur Karriere überlegen und sorgt für das richtige GRID-Feeling.

Erfolg durch Können

„GRID 2“ ist irgendwo zwischen Simulation- und Arcade-Racing angesiedelt. Es ist kein „Gran Turismo“, aber auch kein „Need for Speed“. Hier hat man einen guten Mittelweg gefunden, der euch fahrerisches Können abverlangt, aber dennoch unglaublich viel Spaß bringt. Vor allem das straffe Handling der Fahrzeuge lässt einen den Simulationscharakter spüren, bei dem man nicht das Gefühl hat, das Fahrzeug würde wenige Zentimeter über dem Boden schweben und geradezu über die Strecke gleiten. Es empfiehlt sich vor großen Events immer die Teststrecke aufzusuchen, um ein gutes Gefühl für sein Fahrzeug zu bekommen, das in der Karriere oft für das Rennen vorgeschrieben wird. Spätestens wenn man durch die erste Kurve driften möchte, merkt man hier dank dem Truefeel-System deutlich, wo die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugen liegen oder was ein Front- oder Heckantrieb für Differenzen ausmacht.

Ebenfalls aus dem Simulationsbereich kommt das Schadensmodell, das sich direkt auf euer Fahrzeug auswirkt. Ist eine Seite eures Fahrzeugs stark beschädigt, ist es schon gar nicht mehr so leicht, einfach geradeaus fahren zu können. Um zu gewinnen oder wenigsten auf den vorderen Plätzen mitzufahren, wird einem so Einiges abverlangt, selbst auf dem Schwierigkeitsgrad ‚Normal‘, wo dann jeder kleinste Fahrfehler das Aus bedeuten kann. Sehr zum Frust, wenn man schon die Zielgeraden vor Augen hat und es in der letzten Kurve versemmelt. Hinzu kommen Kollisionen mit anderen Fahrzeugen, egal ob selbst verursacht oder nicht, die euch in Sekundenschnelle von der Straße drücken. Mit etwas Glück kann man solche Fehler mit der Rückblende ausgleichen, die euch den letzten Abschnitt wiederholen lassen. Wer es noch etwas realistischer möchte, kann von den zwei Außenansichten auf zwei Innansichten wechseln, jedoch verzichtet „GRID 2“ diesmal komplett auf die Cockpitsicht, was bereits im Vorfeld für Diskussionen sorgte.

Grafisch auf der Stelle tretend

„GRID 2“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass die aktuelle Generation der Konsolen auf der Stelle tritt. Auch wenn das Spiel im Gesamten gut aussieht, ist es nichts, was man nicht schon mal in den letzten Monaten und Jahren gesehen hat. Damit muss man sich wohl abfinden, dass hier keine großen Sprünge mehr zu erwarten sind, zumindest nicht in dieser Generation. Hervorzuheben sind auf jeden Fall die vielen unterschiedlichen Locations, die sich über die USA, über Europa und Asien erstrecken und innerhalb dieser auch viel Abwechslung versprechen. Zudem hebt sich das detaillierte Schadensmodell hervor, was vom einfachen Abreißen von Autoteilen bis hin zu kleineren Kratzern im Lack reicht. Auch das lebendige Publikum an der Rennstrecke ist mal etwas, das man in diesem Umfang eher selten sieht und die vor allem in den Live Routes für die richtige Rennsportatmosphäre sorgen. In den Live Routes bricht allerdings aufgrund der Dynamik hin und wieder die Framerate ein, was mitunter für etwas Verwirrung sorgen kann.

Bei den Fahrzeugherstellern setzt man auf bekannte Marken wie Nissan, BMW, Volvo, Mercedes, McLaren, Pagani und viele mehr. Auch eure Sponsoren findet man im realen Leben wieder, was die Authentizität im Spiel fördert.

Soundtechnisch sorgt man in „GRID 2“ eher für eine richtige Rennsportatmosphäre, statt auf einen aufwendigen Soundtrack. Zwar werden Rennen auch musikalisch untermalt, vordergründig sind hier aber satte Motorensounds oder sogar einzelne Kommentare aus dem Publikum zu hören. Störend hingegen fanden wir euren Rennbegleiter im „Ohr“, der zwar nützliche Tipps geben soll, aber oft stimmen diese vorne und hinten nicht. So fragt man sich, wie dieser darauf kommt, dass man seinem Gegner dicht auf den Versen ist, wenn dieser noch Kilometer vor einem fährt. Nicht selten wirken sich diese Fehlinformationen negativ auf das eigene Spiel auf.

Offizielle Homepage: www.gridgame.com

Grid Top
TEST: GRID 2 – Fordernder Fahrspaß für jedermann
„Mit GRID 2 hat man den nahezu perfekten Mittelweg zwischen Simulation und Arcade gefunden. Spaßiges und gleichzeitig forderndes Gameplay, bei dem es tatsächlich auf fahrerisches Können ankommt und jeder Fahrfehler bestraft wird. Manchmal vielleicht zu Unrecht oder zum Vorteil der Kontrahenten. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Rennmodi sorgt man dennoch für unglaublich viel Spaß und Individualität, vor allem im Online-Modus, welcher der Karriere aufgrund der größeren Auswahl an Optionen oder Anpassungen überlegen ist. Optisch präsentiert sich GRID 2 auf einem modernen Stand, wenngleich man keine WOW-Effekte mehr damit erzeugt. Hier wären lediglich die einbrechende Framerate zu bemängeln sowie euer Begleitfahrer im „Ohr“, der nicht immer eine wirkliche Hilfe ist. Ein solides Rennspiel, welches die meisten Ansprüche an heutige und gute Rennspiele erfüllt.
8.5
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