Mit „Guilty Gear Xrd -Sign-“ veröffentlichte Arc System Works vor wenigen Tagen ein neues Guilty Gear. In den Staaten und Asien erschien -Sign- schon vor gut einem Jahr, während Europäer unterdessen im Dunkeln gelassen wurden. Dank Sony Computer Entertainment Europe fand sich endlich aber auch ein Publisher für unsere Gefilde. Ob die späte Veröffentlichung folgen hat, erfahrt ihr in unserem Test.
-Sign- ist ein Hauptspiel der Serie und somit der Nachfolger zu Guilty Gear: Overture, das für die Xbox (original) erschienen ist. -Sign- kehrt zu den Wurzeln der Serie zurück, lässt Overture hinter sich und setzt wieder auf reinrassige Beat’em up-Action. Spielerisch teilt sich „Guilty Gear Xrd -Sign-“ viele Elemente mit der BlazBlue Serie. Mechaniken wie Astral Heat, Instant Cancels und Bursts finden sich auch in „Guilty Gear Xrd -Sign-„, allerdings unter anderen Namen. Wer sich mit BlazBlue auskennt, wird sich somit nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in „Guilty Gear Xrd -Sign-“ zurechtfinden.
Für völlig unerfahrene Spieler bietet -Sign- ein ausgezeichnetes Tutorial, das alle Mechaniken des Spiels behandelt und sogar auf Option-Selects eingeht. Mehr Erfahrung kann man im charakterspezifischen Challenge-Modus sammeln, in dem fortgeschrittene Kombos für jede Figur behandelt werden. Sein Können weiter verfeinern kann man abschließend im Missions-Modus. Hier wird man vor eine Reihe von allgemeinen Gameplay-Herrausforderungen gestellt, die jederzeit im Spiel vorkommen können. Zusätzlich zu den Standard Modi Versus und Training, gibt es dann noch den M.O.M.-Modi. Hier gilt es sich, mit einer Figur seiner Wahl, über ein Hexagonfeld zu kämpfen. Für das Besiegen von Gegnern erhält man zudem Medaillen, die wiederum für das Erhöhen von Statuswerten und zum Erwerben von Ausrüstungsgegenständen genutzt werden können.
Die Geschichte des Spiels wird im Arcade- und Story-Modus erzählt. Letzterer bietet allerdings kein Gameplay und setzt die Geschichte in einem filmischen Format fort. Die Story ist in Kapitel unterteilt, zwischen denen gespeichert werden kann und komplett vertont, wenn auch nur in Englisch bzw. Japanisch mit englischen Untertiteln. Um die Geschichte vollends zu verstehen, rät das Spiel zunächst den Arcade-Modus mit allen Figuren zu beenden, bevor man sich dem Story-Modus widmet. Mit der Library findet sich im Spiel außerdem ein kompetentes Nachschlagewerk für das „Guilty Gear“ Universum wieder. Hier kann man sich mit den Geschichten hinter den Figuren, wichtigen Ereignissen der Vergangenheit und der allgemeinen Terminologie vertraut machen. Die Library ist zu Beginn jedoch leer und füllt sich erst durch euren Fortschritt in der Story, wodurch an dieser Stelle ein echter Anreiz geschaffen wird. „Guilty Gear Xrd -Sign-“ legt wie bereits seine Vorgänger einen sehr rockigen Soundtrack an den Tag. Musikalisch ist das Spiel in Bereich des Hard-Rock einzuordnen. Das Englisch ist zwar nicht die Muttersprache der Vokalisten, jedoch in den meisten Stücken deutlich hörbar. Der Soundtrack ist, wie schon in den vorangegangenen Spielen, schmalzig, kann mitunter zu einem schmunzeln anregen – besonders wenn man auf die Texte hört, weiß aber dennoch zu gefallen, passt zum Spielgeschehen und macht gute Laune.
Grafisch schaut -Sign- wie ein klassisches Beat’em up aus, obwohl die Unreal Engine dem Spiel erst richtig Leben einhaucht. Gekämpft wird bei hohem Tempo, in 1080p und 60fps, auch wenn erst bei Spezialangriffen oder Instant Kills alle Figuren in 3D gerendert werden. In solchen Momenten wechselt das Spiel zu einer cineastischen Kamera, um das Spielgeschehen so spektakulär wie möglich darzustellen. Vereinzelte Wermutstropfen finden sich im Story Modus. Sehr weit entfernte Figuren haben in einigen Szenen starke schwarze Umrandungen, die vermutlich durch das Cellshading hervorgerufen werden. Als kleines Extras und wie in Blazblue auch, hat auch „Guilty Gear Xrd -Sign-“ eine Galerie zu bieten, in der Concept Art, Songs, Stimmen und sogar eine weitere Spielfigur freigeschaltet werden können.
In einem Beat’em up ist der Multiplayer eines der wichtigsten Aspekte und hier steht es schlecht um -Sign-, allerdings nicht aus technischer Sicht. „Guilty Gear Xrd -Sign-“ ist schon vor einem guten Jahr in den USA und Japan erschienen und Kampfspiele leben und sterben mit ihrer Community. Um ein Kampfspiel erfolgreich zu machen, ist es also essenziell weltweit einen simultanen Release anzupeilen. Ein Jahr später, zum Europa Release, finden sich in der deutschen Lobby, die knapp zwei Dutzend Räume, a 64 Spieler umfasst, gerade einmal fünf Personen, von denen die meisten einige Tausend Matches gespielt haben.
Dabei ist das Spiel im Mutliplayer aus technischer Sicht wirklich Spitzenklasse. PS3 und PS4 Spieler können gegeneinander antreten. Innerhalb der Lobbies lassen sich kleine Räume erstellen, in denen man chatten, zuschauen oder selbst an einem der virtuellen Arcademaschinen Platz nehmen und spielen kann. Ein spürbares Lag trat innerhalb Deutschlands nicht auf. Jedes Spiel gab mir die maximale Verbindungsqualität. Lobenswert ist zudem, dass die Verzögerung in Frames innerhalb von Spielen angezeigt wird. Mit fünf Frames erreichte diese in allen Spielen ihre Spitze.
Etwas enttäuschend war am Ende, dass auf der PlayStation Store Seite damit geworben wird, dass man mit den DLC-Figuren Elphelt Valentine und Leo Whitefang spielen kann – Hier folgt jedoch ein böses Erwachen. Die Figuren sind weder im Spiel noch als separater Download erhältlich.
Entwickler: Arc System Works
Publisher: Sony Computer Entertainment Europe
Release: Erhältlich
Offizielle Website: http://www.guiltygear.us/
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