TEST: LEGO DC Super-Villains – Gut gegen Böse war einmal

Patrick Held Add a Comment
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Nachdem es bereits mehrere Spiele gab, in denen die Helden um Superman und Co. im Mittelpunkt standen, bekommen nun die Schurken ihre Chance. Gut gegen Böse war gestern, jetzt gibt es nur noch Böse gegen die ganze Welt! Mit dem neusten Lego-Ableger „LEGO DC Super-Villains“ experimentiert das Team von Traveller‘s Tales nicht nur eine neue Sichtweise, sondern versucht die alt bekannten Wege weiter auszubauen und durch neue Elemente zu erweitern. Leider hat man sich hierbei wohl immer wieder ein wenig zu sehr auf alten Erfolgen ausgeruht, wie unser Test dazu zeigt.

Neue Helden-neue Feinde, Mountains are the limit

Gerade als Batman und seine Freunde gegen den Joker, Harley Quinn und Two-Face ankämpfen, die in Gotham und Metropolis ihr Unwesen treiben, erscheint plötzlich ein neues Superheldenteam von Erde-3: das „Justice Syndicate“, welches unsere Helden in eine anderen Dimension schickt und deren Platz darin einnimmt. Bei der Einleitung ist es kaum verwunderlich, dass das neue Team nicht das zu sein scheint, was es vorgibt. Ein Glück sind die eigentlichen Schurken gewarnt und schließen sich zusammen, denn wie heißt es so schön: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Deswegen schließt sich auch die Legion of Doom zusammen, um gegen das Justice Syndicate und ihren zwielichtigen Hintermann anzutreten, und der Welt, und besonders sich selbst, den Hintern zu retten. Dabei befreien wir Schurken-Kollegen aus Hochsicherheitseinrichtungen wie dem Arkham Asylum oder vom Planeten Oa, um unser Team zu erweitern und eine eigene Armee aufzubauen.

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Dabei steht vor allem eine Figur im Mittelpunkt der Story: wir selbst! Denn wir sind es, die direkt zu Beginn den Stein ins Rollen bringen und das Genie Lex Luthor zu befreien. Dafür entwickeln wir eine eigene Figur im Charaktereditor, die vor allem über die Kraft verfügt, im Laufe des Abenteuers neue Fähigkeiten zu erlernen, egal ob die Möglichkeit seine Größe zu ändern oder Energiestrahlen zu verschießen. Dadurch ergeben sich immer neue Möglichkeiten, durch die wir zu einem der besten Bösewichte überhaupt werden können. Außerdem können wir unsere Figur im Laufe der Zeit immer weiter verändern und unseren Vorstellungen entsprechend anpassen. Darüber hinaus stehen aber weiterhin 162 verschiedene Figuren aus dem DC-Universum zur Verfügung, egal ob Held oder Schurke, Speedster, Technikgenie oder fliegende Figur. Hier ergeben sich viele Möglichkeiten, die sich somit aber nur zum Teil von vorherigen Teilen unterscheiden.

Echte Innovationen fehlen

Generell ist viel aus den Vorgängern bereits bekannt. Wir bewegen uns im Team durch verschiedene Level oder durch die offene Spielwelt, zerschlagen Objekte zu einzelnen Lego-Steinen, suchen auch Sammelobjekte und schließen zahlreiche Nebenmissionen und kleine Herausforderungen ab. Genug zu tun gibt es hier also auf jeden Fall, auch wenn es einem sehr deutlich so vorkommt, als ob das Team von TT Games hier ein wenig gespart hat, denn die Map besteht nur aus vier wesentlichen Umgebungen, unter anderem Metropolis oder die kleine Heimatstadt von Clark Kent, Smallville, die alle ihren eigenen Charme und Charakteristika besitzen und die typischen Merkmale und Stile aufweisen. Die einzelnen Gebiete sind an sich alle recht klein, kleiner als man es eigentlich kennt, und sind durch hohe Berge von einander getrennt. Meist gibt es hier Tunnel oder verschlungene Straßen, die zum Ziel führen. Größtes Unverständnis gibt es aber dafür, dass selbst Figuren die fliegen können, LKW’s hochheben oder in der Regel bis in den Weltraum reisen, an eben diesen Bergen scheitern. Es gibt einfach keine Möglichkeit über sie hinweg zu schweben. Gerade wenn man darüber nachdenkt, welche Freiheiten der Vorgänger oder Comic-Konkurrenz Marvel hier einräumen, ist es fast schon peinlich, was TT Games hier abliefert. Man fragt sich einfach nach dem Grund, gerade dann, wenn wir irgendwie versuchen, durch die schmalen Tunnel zu fliegen. Ziemlich ätzend.

Ansonsten haben sich ein paar neue Mechaniken ins Spiel geschlichen. So können wir Gegenstände nach Aufforderung zusammen mischen, um Joker- oder Scarecrow-Gas zusammenmixen, mit dem wir Wachen oder Feinde manipulieren. Weiterhin bauen wir neue Objekte aus Steinen, Zwängen uns durch Luftschächte oder schließen Stromkreise kurz. Die vielen Sammelobjekte sind Ansporn für mehrere Spieldurchgänge, weshalb man viele Stunden mit Missionen verbringen kann, ohne sich groß zu langweilen. Die einzelnen Kartenpunkte, die sich an verschiedenen Stellen nutzen und mit denen sich alle wichtigen Punkte auf der Map hervorheben lassen, sind hierbei eine große Hilfe, auch wenn nichts Neues.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Gameplay von „Lego DC Super-Villains“ auf dem der Vorgänger basiert, wenn dieses nicht fasst kopiert wurde. Es gibt wenig neue Elemente, und hier und da sogar einen Rückschritt, gerade in puncto Kartengröße und Flugverbot. Auch die Map, die als eine Art Handy in der unteren Ecke dauerhaft abgebildet ist, wirkt eher störend und nervig, zumal hier ständig Nachrichten von Lakaien eingehen, die eigentlich unterhalten sollen, aber auf Dauer eher nerven. Und auch manche Nebenmissionen scheinen nicht ganz frei von Bugs zu sein.

Gewohntes LEGO-Ambiente

Wer den Titel startet, der findet sich nicht nur in Sachen Gameplay direkt zurecht, auch grafisch bekommt man weitgehend das gewohnte Bild geboten. Die wesentlichen Elemente wurden aus Lego-Steinen hergestellt und lassen sich zerschlagen, die einzelnen Figuren, ihre Ausrüstungen und Fahrzeuge sind ihren Spielzeug-Pendants nachempfunden und werden so auch entsprechend zusammengebaut. Auch sonst bietet der Titel den gewohnten Humor, den man von Lego-Titeln gewohnt ist, und bietet dabei Jokes sowohl für Jung, als auch für alt. Hinzu kommen eine gelungene Animation von Bewegungen und der Special Effects, sowie eine ansprechende Synchronisation, bei der vermehrt auf die Stimmen der bisherigen Teile gesetzt wurde.

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Am ansprechendsten entpuppt sich aber tatsächlich die Story, die sich vom bisherigen Kampf „Gut gegen Böse“ deutlich unterscheidet und eine ganz neue Sicht auf die Geschehnisse und Figuren lenkt. Dadurch wird die gesamte Story wahnsinnig interessant und sorgt dafür, dass man eine Mission nach der anderen spielt, denn wann übernehmen die größten Bösewichte schon mal die Rolle der Helden? Wer mehr über seine Helden und Schurken erfahren will, für den bieten sich die einzelnen Charakter-Biographien an, die über alle Hintergründe der Figuren informieren.

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TEST: LEGO DC Super-Villains – Gut gegen Böse war einmal
"Mit „Lego DC Super-Villains“ legt TT Games diesmal einen größeren Fokus auf die Story, anstatt auf das Gameplay. Dabei bleiben leider wesentliche Punkte auf der Strecke, wie die Karte, die Art der Reise und wesentliche Neuheiten, die dem Spiel mehr Pepp verleihen würden. Dafür ist die Story wirklich ansprechend und wird von einer guten Atmosphäre unterstrichen, wie man sie auch so von anderen Lego-Titeln kennt. Insgesamt fühlt sich der Ableger eher wie ein Rückschritt als wie ein Fortschritt an, denn gerade „Lego Marvel Super Heroes“ präsentiert sich hier viel besser und durch seinen Umfang und seine Möglichkeit auch ansprechender. Nichtsdestotrotz ist „DC Super-Villains“ ein gutes Spiel, das viel Freude bereitet und lange erfolgreich unterhalten wird. Und wer weiß, vielleicht verstecken sich hier und da ja auch Missionen, die uns in die wichtigsten Momente des DC-Universums bringen."
7.5
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