Ganze drei Jahre mussten Fans auf ein neues LEGO-Spiel aus dem Hause Traveller’s Tales (TT Games) warten. Eine ganz schöne lange Zeit, wenn man bedenkt, dass in den Jahren davor meist mehrere Spiele pro Jahr erschienen. Bei LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga wollten die Entwickler allerdings vieles anders machen als zuvor und die gewohnte Formel etwas aufbrechen. Das sorgte für mehrere Verschiebungen, Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen trübten die Vorfreude zusätzlich. Jetzt ist das Spiel endlich erschienen und wir konnten es uns vorab anschauen. Lest in diesem Test, ob sich das Warten gelohnt hat.
Das komplette Paket
Bei LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga handelt es sich natürlich nicht um den ersten Teil der LEGO Star Wars-Spiele. Besonders die älteren Teile sind vielen gut im Gedächtnis geblieben und über die Jahre kamen ja auch weitere bekannte Serien wie Batman, Indiana Jones, Der Herr der Ringe oder Marvel in Klötzchenform auf die heimischen Konsolen. Bei diesem Teil handelt es aber um ein echtes Komplettpaket.
Im Spiel sind nämlich alle neun Episoden von STAR WARS vertreten. Zu Beginn habt ihr die Wahl, mit welcher Trilogie ihr beginnen wollt, ihr könnt also die Pre- oder die Sequels ignorieren, wenn ihr das wollt. Das solltet ihr allerdings nicht tun! Alle Episoden sind nämlich mit viel Liebe und einem hohen Detailgrad umgesetzt. So viele Minifiguren wie hier gab es auch noch nie zu spielen. Sowohl STAR WARS, als auch LEGO-Fans kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten.
Die Geschichten der Filme werden dabei natürlich nicht 1:1 nacherzählt. Es handelt sich vielmehr um humoristische Zusammenfassungen der Ereignisse mit einer saftigen Prise Humor. LEGO-typisch erleben wir dabei allerlei abgedrehte Situationen und sehen auch den ein oder anderen Sturmtruppler unter der Dusche. Der Humor ist natürlich auf ein jüngeres Publikum ausgelegt, aber wer die Vorlage kennt, wird dennoch mehr als nur einmal ins Schmunzeln geraten.
Bekannter Spielablauf
An der groben Struktur hat Traveller’s Tale nicht wirklich viel verändert. Wir reisen von Level zu Level durch bekannte Schauplätze und dürfen zwischendrin kleine Open-Worlds frei bereisen. Natürlich warten dort überall Rätsel und Herausforderungen auf uns. Diese lösen wir meist mit den speziellen Fähigkeiten der Minifiguren, etwa der Macht der Jedi, mit den Blitzen des Imperators oder bestimmten Droiden.
Auch in den Levels gleicht sich der Ablauf im großen und ganzen. Nach einer kurzen Zwischensequenz müssen wir in einem Areal Aufgaben lösen und Kämpfe bestreiten, erst dann geht es weiter. Sind wir alleine unterwegs, wechseln wir zwischen den Figuren hin und her, ansonsten können wir natürlich auch wieder im viel spaßigeren Koop zusammenarbeiten. Immer wieder gibt es auch kleine Bosskämpfe und wir dürfen auch den Weltraum ein wenig erkunden, das sorgt natürlich für eine herrliche Atmosphäre.
Neue Figuren schalten wir nach und nach frei und müssen dann bereits erledigte Level wiederholen, um alle sammelbaren Items zu finden. Alllzu schwierig wird es natürlich nie, auch der Tod der Figuren hat keinerlei Konsequenzen. Wir spawnen einfach neu und können genau da weitermachen, wo wir das zeitliche gesegnet haben. Das kommt natürlich vor allem jüngeren Spielern zu gute, Frust gibt es dadurch nämlich einfach nicht.
Das ist neu
Jetzt aber zu den Aspekten von LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga, die wirklich neu sind. Dabei handelt es sich zwar nur um ein paar wenige, die lockern das Spielgeschehen aber angenehm auf. Die wohl wichtigste Neuerung betrifft die Perspektive. Das neue LEGO Star Wars ist nämlich ein waschechtes Third-Person-Spiel geworden! Während wir früher immer in einem größeren Bildausschnitt unterwegs waren, blicken wir den Minifiguren jetzt direkt über die Schulter, wodurch vor allem die Schießereien deutlich spaßiger werden. Ein simples, aber effektives Deckungssystem verstärkt den Spaß noch einmal mehr.
Auch die Nahkämpfe wurden überarbeitet. Mit verschiedenen Tasten können wir jetzt einfache Kombinationen ausführen und Gegner kreativer verkloppen. Einen großen Unterschied macht das zwar nicht, es spielt sich aber einfach abwechslungsreicher als zuvor.
Zu guter Letzt gibt es jetzt eine Art Level-System. In den älteren Teilen war ein zentraler Spielinhalt immer die Suche nach den goldenen Steinen, von denen mehrere hundert in den Spielen versteckt waren. Diese gehören jetzt der Vergangenheit an. Stattdessen sammeln wir Kybersteine, die wir dann in verschiedene Fähigkeiten investieren können. Glücklicherweise müssen wir nicht jede einzelne der über 300 Figuren aufleveln, sondern immer in Gruppen wie Lichtschwertträger, Droiden und Nutzer der dunklen Künste. Das ist natürlich auch nur sporadisch, bringt aber ein Gefühl von Fortschritt mit, dass vielen älteren Teilen fehlte.