TEST: Oddworld: New’n’Tasty – Ein wunderschönes Remake

Patrick Held 2 Comments
6 Min Read

Wer erinnert sich nicht an die Demo-CD, die damals der PlayStation 1 beigefügt war!? Neben Lemmings befand sich darauf auch der Titel „Oddwold: Abe’s Odysee“. Der erste Gedanke war: „Ein Geschicklichkeitsspiel, vielleicht auch ein Jump and Run, aber sonst eher nichts Besonderes.“ Doch schon nach ein paar Minuten war man wie gefesselt. Man wollte wissen, wie sich der kleine Abe gegen diesen riesigen Konzern schlägt. Ein absolutes Kultspiel.

Nun, knapp 17 Jahre später, meldet sich Abe wieder zurück. Hübsch aufpoliert und mit mehr Power. Bereit, erneut in den Kampf zu treten, um sich selbst und seine Kameraden zu retten und den fiesen Machenschaften der Firma ein Ende zu bereiten. Doch handelt es sich dabei um ein simples HD-Remake, oder wurde der Titel von Grund auf neu gestaltet?

Abe, ein Sklave, kommt hinter die fiesen Pläne seines Arbeitgebers, aus ihm und seinen Artgenossen ihren neuen Snack zu machen. Klar, dass Abe da nicht ruhig zuschauen kann. Er ergreift die Flucht und versucht dabei so viele seiner Artgenossen zu retten, wie er nur kann. Sein Weg führt ihn dabei durch unzählige verschiedene Welten, vorbei an den verschiedendsten Feinden, immer mit dem Ziel im Blick, alle Geheimnisse aufzudecken.

Grafik, Sound und Atmosphäre

Oddworld Inhabitants hat es geschafft: Sie haben ganz klar gezeigt, wie man einen Retro-Klassiker auf ein Next-Gen Gerät überträgt- und zwar so, dass es auch mit heutigen Titeln mithalten kann. Anstatt einfach ein wenig an der Oberfläche zu arbeiten und die Performance zu steigern, hat man „Abe’s Oddysee“ in ein komplett neues Gewand gesteckt. Wer einen direkten Vergleich sucht, der sollte sich einfach mal ein Vergleichsvideo anschauen. Es ist überwältigend, was aus dem Titel gemacht wurde. Alles wird nun im modernen 3D-Design dargestellt, Figuren und Umgebungen wurden perfekt angepasst und überarbeitet, wodurch diese nun hervorragend aussehen und auch die Umgebungen wirken nun viel lebendiger und abwechslungsreicher, wodurch sie auch natürlicher werden.
Dementsprechend wurden auch die Zwischensequenzen, die hier und da wieder auftreten, an das neue Design angepasst und wirken so wesentlich ansprechender sowie interessanter, was viel mehr an den Titel fesselt.

Der Sound selbst wurde kaum überarbeitet. Die gesamte Synchronisation wurde auf Englisch gehalten, die Worte und Geräusche, die Abe von sich gibt, lassen sich erkennen, wenn man weiß, was er so in der Regel sagt. Auch die Musik wurde wenig bis gar nicht bearbeitet, passt aber immer noch gut zu allen Welten, in die Abe sich begibt.

Diese Merkmale wirken sich alle wirklich positiv auf die Atmosphäre aus. Man wird schnell gefesselt und will immer weiter voranschreiten, um alle Rätsel und Geheimnisse zu lösen. Und dies gelingt dem Titel besser, als manch anderen hochmodernen Titeln . Ein absolutes Glanzstück.

Gameplay und Steuerung

Das Gameplay unterscheidet sich kaum von dem, was man auf der PlayStation 1 erleben konnte. Das Spiel stellt einen immer wieder vor verschiedene Geschicklichkeits-, Reaktions- und Denkaufgaben, bei denen jeder einzelne Fehler hart bestraft wird. Es kommt mehr als einmal vor, dass Abe explodiert, erschossen, zermalmt, gefressen oder auf eine andere Weise getötet wird. Jedes mal erwacht man am letzten Checkpoint neu und muss das Rätsel nochmal angehen. Das mag für die einen vielleicht als Herausforderung zu sehen sein, kann jedoch auch schnell in großen Frust umschlagen, wenn man auch nach dem 10. Versuch irgendetwas vergessen oder nicht geschafft hat und wieder stirbt. Eine ziemlich hohe Denkleistung ist gefordert, um das Spiel mit so wenig Verlusten wie möglich zu beenden.

Doch neben dem reinen Beenden des Spieles gibt es zahlreiche versteckte Bereiche und Herausforderungen. So ist es möglich, seine gesamten Artgenossen zu retten, indem man diese an Gefahren vorbei zu bestimmten Portalen führt, durch die die Kollegen dann verschwinden können. Mehr als einmal muss man dabei die Kontrolle über bewaffnete Feinde übernehmen, um diese aus dem Weg zu räumen oder auch Fallen gegen seine Feinde einsetzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.

Hier merkt man allerdings, dass der Titel aus einer früheren Ära stammt, denn wer auf einem höheren Schwierigkeitsgrad spielt, wird keine Probleme damit haben, die Reaktionsrätsel mit Leichtigkeit zu bewältigen. Auch die Rätsel, bei der man eine Figur nachahmen muss, sind nicht sonderlich schwierig.
Auch was die Steuerung betrifft, wurde kaum etwas überarbeitet. Diese ist noch immer relativ flüssig und geht schnell und locker von der Hand. Sie ist intuitiv und prägt sich schnell ein. Allerdings ist sie hier und da noch etwas ungenau und erschwert die Lösung mancher Rätsel so ungemein. Hier wäre etwas mehr Sensibilität nicht schlecht gewesen. Neu dabei ist auch ein Multiplayer, der sich jedoch eher als Hotseat-Spiel entpuppt, bei dem man Abe abwechselnd steuert. Eine nette Idee, der man aber nicht wirklich viel Beachtung schenken muss.

Insgesamt harmonieren Steuerung und Gameplay jedoch gut miteinander. Das Spiel stellt einen immer wieder vor neue Herausforderungen, ohne zu oft frustrierend, aber auch nicht zu einfach zu werden. Hier und da wäre noch ein wenig Potential vorhanden, allerdings ist dies Meckern auf hohem Niveau.

Entwickler: Oddworld Innhabitants
Publisher: Oddworld Innhabitants
Release: 23. Juli 2014
Offizielle Homepage: www.oddworld.com

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TEST: Oddworld: New’n’Tasty – Ein wunderschönes Remake
„Oddworld:New’n’Tasty“ ist ein absolutes Paradebeispiel dafür, wie man ein Remake eines Retrotitels anlegen muss. Eine völlig neue Grafik, gepaart mit einem immer noch genialen Gameplay und einer grandiosen Atmosphäre sorgen dafür, dass der Titel auch heute noch mit echten Blockbustern mithalten kann. Just Add Water hat dem Titel dazu verholfen, wieder dazu zu werden, was er einmal war: Eine absolute Größe im Spielegeschäft! Sowohl Spieler, die das Original gespielt haben, als auch Neulinge werden massig Spaß dabei haben, Abe bei seinem Abenteuer zu begleiten."
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