“Playersunknown’s Battleground”, kurz PUBG, ist nach langem Warten endlich auf PlayStation 4 erhältlich. Eigentlich auch keine große Überraschung, denn direkt nach dem Auslauf des Exklusivvertrages mit Microsoft gab es für den weltweit erfolgreichen Titel grünes Licht für weitere Gaming-Systeme. Noch größer war allerdings die Vorfreude für alle Vorbesteller der digitalen Version, dies obendrauf noch ein paar besondere Goodies mit sich brachte, darunter Nathan Drakes Wüsten-Outfit, Ellies Rucksack aus The Last of Us, ein PUBG-Spielerbild sowie ein Dashboard-Hintergrund mit der zuletzt erschienenen Map Miramar. Damit ist man schon mal bestens für das PUBG Abenteuer auf PS4 gerüstet.
PUBGiiii…Gesundheit!
Kein Schnupfen kann unser Zocker-Herz aufhalten und bei PUBG erst recht nicht. Das Spielprinzip von PUBG ist ein einfaches und doch gibt es einige ausgeklügelte Spielmechaniken, die das gesamte Spiel etwas komplexer darstellen lassen. Nachdem ihr euren Charakter, der Anfangs noch etwas nackt da steht, erstellt habt, könnt ihr euch allein oder auch mit bis zu drei weiteren Online-Spielern (Solo, 2er, 3er Teams und zu viert im Squad) ins Getümmel fliegen. Fliegen? Die Rede war doch von einem Online-Shooter. Das Spiel startet nämlich bei jeder neuen Runde in einem riesigen Personenflugzeug, in dem mit euch eingeschlossen genau 100 Spieler Platz finden. Dabei wählt der Kapitän des Flugzeugs jedes Mal eine etwas andere Flugroute, deshalb solltet ihr euch im Team auch am Besten besprechen, wann und vor allem wo ihr abspringt. Kurz vor der Landung zieht ihr die Reißleine und segelt mit eurem Fallschirm sanft auf den Boden der ca. 6x6km großen Maps.
Im Moment gibt es in “Playersunknown’s Battleground” aktuell drei Maps: Erangle (eine klassische grüne Insel), Miramar (Wüste mit braunen Steinbergen) und Sanhok (ein Dschungel-Karte mit alten Ruinen). Im Januar folgt dann außerdem noch die neue Winter-Map namens Vikendi, die neben der brandneuen Umgebung auch ein paar neue Features und Taktiken mit sich bringt. “Playersunknown’s Battleground” bietet damit also schon etwas mehrl als manch andere Genre-Vertreter, die sich zumeist auf nur eine Karte festlegen.
Am Boden angekommen gilt für alle nur eine Regel – sammeln was das Zeug hält. So läuft man am Besten so schnell wie möglich in nahegelegene Häuser, in denen sich oftmals besonders viele Loot-Gegenstände wie Waffen, Helme, Schusswesten oder Verbandskästen finden. Deshalb ist es auch ratsam, in einer Gegend mit ein paar Häusergruppen zu landen, um im offenen Feld nicht sofort als Kanonenfutter zu enden. Allerdings stellen auch extrem große Städte eine größere Gefahr dar, da sich in den Hotspots gerne besonders viele Spieler sammeln und sich bereits nach wenigen Augenblicken rasante Häuserkämpfe entwickeln.
Zu den auffindbaren Gegenständen gehören in “Playersunknown’s Battleground” auch diverse Waffenaufsätze, Energy-Drinks und eine ganz besondere Waffe – die bekannte Bratpfanne. Diese ist nicht nur im Nahkampf äußert effektiv, sondern schützt auch bei Nichtverwendung euren Rücken vor Schüssen aus dem Hinterhalt. Je mehr Ausrüstung ihr findet, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihr bis zuletzt überlebt, was gerade bei 100 Spieler keine leichte Aufgabe ist. Gut, dass ab und zu auch Transportflugzeuge Kisten mit speziellen Waffen und Gegenständen abwerfen, wobei euch eine solche Nachschub-Kiste auch immer zu einem willkommenen Ziel auf dem Silbertablett macht, besonders unter den Scharfschützen. “Playersunknown’s Battleground” verspricht somit viele unterschiedliche Ansätze und Taktiken, sei es in der Offensive oder der Defensive. Besonders aber die großen Karten sind es, die den Titel hier herausstechen lassen und endlose Möglichkeiten und Wege zum Last Man Standing offenbaren.
Gewonnen hat übrigens der letzte überlebende Spieler bzw. das letzte überlebende Team. Der Abschluss wird dabei „Winner Winner Chicken Dinner“ genannt. Die Herkunft dieses kuriosen Namens ist etwas umstritten, doch eine plausible Theorie ist ein altes Straßenspiel namens Craps, welches mit Würfeln gespielt wurde. Der Gewinner konnte sich mit dem wenigen Geld am Abend ein Hühnchen kaufen.
Das Battle Royale-Konzept
Der Spielablauf klingt wie versprochen eigentlich ganz einfach. Aufrüsten und Gegner eliminieren. Doch da gibt es noch einen kleinen Haken, der das Gameplay im Detail etwas spannender gestaltet. Die sogenannten Zonen sind elektrische Kreise, die sich mit der Spielzeit immer weiter und weiter zusammenziehen, eben Battle Royale. Sprich das Spielfeld wird von Zeit zu Zeit eingegrenzt. Wer nicht darauf achtet verliert extrem schnell seine Energie. Ist ein Spieler von der sicheren Zone zu weit entfernt, kann ihn das ohne Vorwarnung auch mal sein Leben kosten. Deshalb solltet ihr stets ein Auge auf die Map werfen. Falls der Weg doch einmal zu weit erscheint, helfen euch eine große Auswahl an Fahrzeugen weiter – Jeeps, Motorräder und sogar Boote stehen euch willkürlich auf der Map verteilt zur Verfügung. Ihr seht schon, dass zunächst einfach gestrickte Spiel entpuppt sich mit jeder Menge Möglichkeiten, auch wenn diese in den Genrevertretern nicht selten kopiert werden.
Das Beste an “Playersunknown’s Battleground” ist allerdings die recht gelungene Steuerung. Diese lässt sich ganz nach euren Wünschen anpassen, so dass man sogar die Wahl hat, jederzeit zwischen 3rd-Person und einer Ego-Sicht zu wechseln. Damit dürfte man jedem Shooter-Fan großzügig entgegenkommen.
Zweckmäßig, mehr aber auch nicht
Die Grafik hingegen ist das einzig große Manko in “Playersunknown’s Battleground”. Obwohl PUBG schon eine Weile auf der Xbox und dem PC verweilt, kann selbst nach dieser langen Entwicklungszeit nicht von einer Grafikbombe die Rede sein. Leider schlägt sich PUBG auf der PS4 in Sachen visuellen Präsentation nicht so gut, wirkt simpel gemacht, etwas lieblos umgesetzt und erscheint uns somit eher zweckmäßig. Die Verwunderung war schon etwas groß, da selbst die Mobile Version hierzu kaum Unterschiede aufweist. Hier hat man es sich eindeutig zu leicht gemacht. Einzig und allein die kleinen Details wie zerkratzte Blechteile des Jeeps oder die etwas besser ausgestatteten Räumlichkeiten der Häuser bieten in grafischer Hinsicht auf den Konsolen einen Mehrwert. Im Vergleich zur mobilen Version erscheint uns das Ganze dennoch eher enttäuschend, um es milde auszudrücken.
Der Sound hingegen ist in “Playersunknown’s Battleground” sehr gut gelungen. Ein besonderes Plus verdient vor allem die Surround-Umsetzung, da alle Soundeffekte extrem gut ortbar sind und euch somit einen klaren Vorteil im Kampf verschaffen. Eine Sprachausgabe ist bei PUBG nicht vorhanden und der Soundtrack fällt nur im Hauptmenü zur Geltung, was den Überlebenskampf auf den Karten zuweilen etwas einsam wirken lässt. Auch hier könnte man noch deutlich nachbessern.