Ab und zu gibt es Spiele, die allgemein für Aufmerksamkeit, bei mir aber erstmal nur für Achselzucken sorgen. Eines davon ist der PowerWash Simulator, der ursprünglich schon 2021 erschienen ist. Mit Simulatoren konnte ich bisher nichts anfangen und putzen gehört auch nicht unbedingt zu meinen liebsten Beschäftigungen. Ich hab das Spiel also nicht gespielt und mich auch nicht weiter damit beschäftigt. Seit dem Release konnte der Titel allerdings eine echte Fanbase sammeln und stößt jetzt mit Crossovern etwa mit der Marke Tomb Raider oder Final Fantasy und dem Release auf PS4 und PS5 in neue Gefilde vor. Wir konnten die Konsolen-Version und das kostenlose Midgar Special Pack vorab ausprobieren und verraten euch in diesem Test, ob uns die Faszination des Spiels doch noch gepackt hat.
Worum geht’s im PowerWash Simulator?
Wie es der Name schon verrät, geht es im PowerWash Simulator darum, mal ordentlich sauber zu machen. Mit dem Hochdruckreiniger und weiteren Tools ausgestattet, werden wir auf mehrere, besonders verschmutzte Levels losgelassen. Die Aufgabe ist dabei simpel: Wir sollen alles bis ins letzte Eck vom Schmutz befreien, bekommen dafür Geld und schalten neue Levels frei. Der eigentliche Reiz liegt aber nicht in der Herausforderung oder im Schlagen von Highscores. Beim PowerWash Simulator steht etwas anderes im Vordergrund.
Und das ist das befriedigende Gefühl, einem komplett im Dreck versunkenen Ort wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Aus der Ego-Perspektive können wir uns frei bewegen und selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge wir vorgehen. Beim Hochdruckreiniger können wir in mehreren Stufen wählen, ob wir einen größeren Bereich mit weniger Druck oder einen kleineren Bereich mit mehr Druck säubern wollen. Manche Flecken sind dabei hartnäckiger als andere. Im Lauf der Kampagne schalten wir dann auch neue Tools und Verschmutzungen frei, das Prinzip bleibt aber dasselbe.
Tatsächlich schafft es das Spiel, von Beginn an einen starken Sog zu entfalten. Es gibt viel zu tun und es fühlt sich wirklich gut an, wenn man ein Auto, eine Terrasse, einen Grill oder sonstwas komplett von Schmutz befreit hat. Das Plätschern des Wassers tut sein übriges und man vergisst schnell die Zeit. Das liegt einerseits am Konzept, sicherlich aber auch an der überraschend guten Umsetzung und dem liebevollen Design.
Der AAA-Simulator
Okay, AAA ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es ist wirklich auffällig, wie gut der PowerWash Simulator technisch umgesetzt ist. Wer (wie ich) bei Simulatoren erstmal an halbfertige Assets, matschige Texturen und unbeholfene Animationen denkt, dürfte hier sauber (haha!) überrascht werden. Das Spiel sieht nicht nur super aus, es spielt sich auch angenehm flüssig (haha!). Die gesäuberten Oberflächen glänzen geradezu und die Lichtstimmung ist ziemlich gut eingefangen.
Passend dazu kann auch das Design der Levels wirklich überzeugen. Mal säubert man Fahrzeuge, dann ist man in einem kleinen Vorstadtgarten gefragt. Durch die Crossover mit anderen Marken kommen auch exotischere Umgebungen dazu. Es macht durchaus Spaß, die schönen Modelle von allen Seiten zu begutachten und zum Strahlen zu bringen.
Midgar Special Pack: Viel Liebe für Fans
Die angesprochenen Crossover könnten dabei neue Fans gewinnen und das Spiel darüber hinaus auch auf längere Sicht aktuell halten. Mit dem Midgar Special Pack kommen so etwa fünf Umgebungen aus Final Fantasy 7 dazu. Fans können hier viele bekannte Objekte und Orte entdecken (und säubern), dazu gibt es ein paar Funksprüche, die zumindest ein bisschen Story verbreiten. Mit seinem Konzept eignet sich der PowerWash Simulator dadurch perfekt für ein paar entspannende Minuten nach einem langen Arbeitstag oder einem aufregenden Spiel.