TEST: Sprint Vector – Mario Kart meets American Ninja Warrior

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Wer wollte nicht schon mal bei der populären TV Show „American Ninja Warrior“ teilnehmen oder spaßige Rennen wie in „Mario Kart“ hautnah erleben? Mit dem neuen VR-Titel „Sprint Vector“ von Entwickler Survios bekommt man jetzt dank VR eine tolle und unterhaltsame Mischung aus Beidem, dass zugleich auch ein super Workout für Zwischendurch darstellt.

„Sprint Vector“ sieht sich im Grunde als kompetitive Championship-Show, in der man den Thrill von Extremsportarten und dem Rausch nach Adrenalin nachjagen kann, und das bequem vom Wohnzimmer aus. Die anfängliche Spielbeschreibung klang zunächst ein wenig nach „Mirror´s Edge“, die Erfahrung verspricht am Ende allerdings viel mehr und katapultiert „Sprint Vector“ aktuell an die Spitze meiner Lieblings-VR-Titel.

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Der Rausch nach Adrenalin

„Sprint Vector“ setzt von Beginn an auf viel Auswahl und Variationen, sodass man sich für Rennen, Herausforderungen oder den Multiplayer entscheiden kann. Viel wichtiger ist zunächst allerdings das Tutorial komplett zu absolvieren, da man andernfalls in den Sprints aufgrund von Ahnungslosigkeit versagen wird. Einfache Grundlagen wie Beschleunigen oder Springen reichen hier nämlich nicht aus, denn Grinden, Abbremsen, punktgenaues Springen oder Power-Ups sind genauso essentiell, um halbwegs flüssig durch die Parcours zu kommen.

Hat man das Tutorial möglichst mehrfach verinnerlicht, ist es an der Zeit für die ersten Rennen, in denen ihr entweder gegen KI-Gegner, gegen Online-Spieler oder in Time Trials antreten könnt. Die Strecken-Layouts sind oft von A nach B und erinnern so ziemlich an Mario Kart mit seinen verschiedenen Themen, vielen Verzweigungen,  der bunten Aufmachung und den ganzen Power-Ups, die sich darin befinden. Das Ziel ist klar: möglichst als erster und schnellster die Ziellinie erreichen!

Schon auf den ersten Metern wird klar, wie anspruchsvoll die Parcours sind und wie viel Übung es für diese bedarf. Die Herausforderungen sind dabei nicht nur steile Kurven oder Abgründe, die es zu überwinden gilt, auch ganze Abschnitte wie Superman zu durchfliegen oder eine Kletterwand hinaufsteigen sorgen hier für jede Menge Abwechslung. Bereits das erste Rennen wirft euch dafür gnadenlos ins kalte Wasser, von dem man sich überrascht zeigt, wie viel optionale Routen es hier gibt. Und damit ist nur ein bisschen mehr links oder rechts gemeint. Sämtliche Strecken lassen sich über zig Ebenen und Abkürzungen meistern, sodass kaum ersichtlich wird, was nun wirklich der kürzeste oder schnellste Weg davon ist.

Wer es ein bisschen langsamer angehen möchte, sollte sich den Herausforderungen stellen, die weitere neun Level versprechen und die mehr an die American Ninja Warrior-Parcours angelehnt sind. Auch hier kann man sich den Time Trials, dem Sammel- oder Hardcore-Modus stellen und muss je nach Vorgabe das Ziel erreichen. Die Herausforderungen sind klassische Hindernis-Parcours, inkl. Klettern, Fliegen, Hindernisse überwinden und umgehen, an Decken lang hangeln oder möglichst stylisch um die Ecken driften. Es macht regelrecht süchtig, hier nach immer schnelleren Zeiten zu jagen, unterwegs diverse Ziele zu erfüllen und sich in den Ranglisten bis nach ganz oben zu kämpfen.

Der Multiplayer an sich ist eine kleine Abwandlung der Standardrennen, die ihr entweder gegen Freunde in privaten Matches oder in Quick Races absolvieren könnt. Auch damit lässt sich die Rangliste aufwerten und immer weiter nach oben klettern.

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Voller Körpereinsatz

Für die Steuerung von „Sprint Vector“ hat man sich für das komplette Body-Tracking und zwei Move Controller entschieden. Schon die Tutorials zeigen dabei auf, wie komplex die Steuerung umgesetzt wurde, und zwar so sehr, dass man sich anfänglich ziemlich damit verzettelt. Ein guter Tipp ist, dass man es vor allem ruhig angeht und nicht hektisch mit den Move Controllern durch die Gegend fuchtelt. In der Ruhe liegt die Kraft, so auch hier. Sprinten kann man, in dem man die Move Controller wie beim Skifahren von vorne nach hinten zieht und dabei kurz die Trigger betätigt, Springen lässt sich mit einer Bewegung von oben nach unten bei gleichzeitigem Drücken der Move Taste bewältigen, fürs Driften bewegt man den Move Controller waagerecht in die jeweilige Richtung und kann dabei auch bestimmen, wie groß der Drift-Radius sein soll,  Abbremsen und nach unten katapultieren funktioniert mit gleichzeitigem Drücken der Move-Taste und der Trigger, das Abschießen von Power-Ups wird mit doppeltem Klick auf die Trigger ausgelöst usw. Viele Eingaben sind sich allerdings sehr ähnlich, was auch der Grund dafür ist, warum man häufig durcheinanderkommt. Anfänglich ist das auch wirklich schwierig und bremst einen auch immer wieder aus, aber das ist alles reine Übungssache.

Problematisch ist ein wenig das Tracking der Move Controller, auch wenn es allgemein sehr sehr gut funktioniert, selbst bei dem Tempo, den „Sprint Vector“ an den Tag liegt. Hin und wieder kann es nämlich passieren, dass einer eurer Arme hinter euch festhängt und dann sämtliche Eingaben mit dem Move Controller fehlinterpretiert werden und man irgendwo im Nirvana landet. Hier hilft meist ein Neustart des Spiels, auch wenn das etwas umständlich und nicht wirklich zu erklären ist. Insgesamt wirkt die Steuerung sehr komplex und fordernd, funktioniert aber trotz der Geschwindigkeiten, bis auf gelegentliche Ausnahmen, besser als in manch anderen VR-Spielen. Einziger Wehrmutstropen ist der sporadische Ausfall bei der Erkennung der Move Controller, wobei man hier auf Nachbesserung hoffen kann.

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Positiv muss dafür erwähnt werden, dass es in „Sprint Vector“ keinerlei, und wenn nur minimale, Motion Sickness Effekte gibt. Etwa beim Fliegen, wo man tatsächlich das Gefühl hat, der Boden unter einem hat sich komplett aufgelöst oder wenn man heftig abbremst, was sich anfühlt, als wäre man gerade vor eine Wand gefahren. Man kann es ein wenig mit einem Kickstart bei einer Achterbahn vergleichen oder dem Anfahren mit einem E-Auto. Dank des proprietären Fluid Locomotion-System (eine intuitive und komfortable Methode für extreme Geschwindigkeit und Mobilität) ist das Spiel so gut optimiert, das einem zu keiner Zeit übel wird und man auch wirklich lange an einem Stück spielen kann.

Motivierende Atmosphäre

Wie anfangs erwähnt, wurde „Sprint Vector“ rund um eine Championship-Show konstruiert, mit allem was dazu gehört. Ein großes Stadion, ein etwas skurriler Host, dessen Kopf ein Fernseher oder ähnliches ist, verschiedenste und ausgefallene Gegenkandidaten, sowie ein hoch motivierter Kommentator. Die Atmosphäre, die sich dabei ergibt, ist wirklich grandios und zieht einen direkt in das Geschehen hinein und feuert einen auch stetig an. Besser geht es kaum!

Optisch macht der Titel zudem echt was her und erinnert größtenteils an Fun Racer a la Mario Kart, während die Parcours in den Herausforderungen einen mehr sportlich, futuristischen Anstrich verpasst bekommen haben. Das passt natürlich wunderbar zusammen und verspricht durchweg jede Menge Abwechslung, die süchtig machen kann.

Sprint Vector
TEST: Sprint Vector – Mario Kart meets American Ninja Warrior
„Sprint Vector gehört definitiv zu den Top Sport VR-Spielen, die es derzeit gibt. Mit den Parcours-Rennen im American Ninja Warrior-Stil hat man nicht nur einen aktuellen Trend aufgegriffen, der kompetitive, aber dennoch äußerst unterhaltsame Ansatz sorgt stets für die Motivation hier her zurückzukehren und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Dabei lässt sich nichts an Inhalten missen – es gibt mehrere Spielmodi und Variationen, an die 30 Strecken und Parcours, Off- und Online-Herausforderungen, die wöchentlich wechseln und vieles mehr. Obendrauf überzeugt auch die technische Umsetzung fast auf ganzer Linie, einschließlich der visuellen Präsentation und Atmosphäre und dem überaus gut funktionierendem Tracking der Controller, der nur mal sporadisch ausfallen kann. Zudem ist „Sprint Vector“ kein Spiel, das sich mal eben bewältigen lässt. Der Weg zum Sieg erfordert viel Übung und ist von Anfang an äußerst anspruchsvoll. Für PlayStation VR Besitzer ist der Titel schon ein Must-Have zu einem derzeit sehr fairen Preis.“
9.1
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