Media Molecule steht für ungeahnte Kreativität, was man auf der PS3 mit „LittleBigPlanet“ eindrucksvoll bewiesen hat. Nun soll auch die PS Vita von den sprudelnden Ideen des in Guildford ansässigen Entwicklers profitieren, die uns im November „Tearaway“ auf das Handheld bringen.
Nach dem Hype um „LittleBigPlanet“ ist klar, dass die Messlatte für Media Molecule’s neuen Titel enorm hoch liegt. Ob auch „Tearaway“ zum Hit taugt, davon haben wir uns auf der gamescom überzeugt.
Kurz zur Story: Ihr schlüpft in die Rolle eines „Messengers“ namens Iota, unverkennbar an seinem großen Kopf, der aus einem riesigen Briefumschlag besteht. Wer lieber mit einem weiblichen Helden unterwegs ist, kann alternativ auch Atoi wählen, die beide eine ganz persönliche und individuelle Nachricht für euch in sich tragen. Diese Nachricht gilt es um jeden Preis zu beschützen, was sich am Ende als gar nicht so einfach herausstellt. Die eigentliche Story wird bei „Tearaway“ durch Pop-Up Comics erzählt. Dieses lässt sich auch mit einem Wisch übers Display vor und zurückblättern und offenbart an Schlüsselpunkten die sogenannten Papercrafts mit Charakteren aus dem Spiel, die sich freischalten, ausdrucken, zusammenbasteln und so zum Leben erwecken lassen.
Mit beiden Charakteren beweist Media Molecule erneut ihr Gespür für unglaublich sympathische Spielfiguren, die wie Sackboy Kultstatus erreichen könnten. Kurz gesagt, einfach nur charmant und liebenswürdig, die euch in allen möglichen Situationen ein Grinsen ins Gesicht treiben werden. Schon Sackboy sorgte mit seinen witzigen Gesten für Unterhaltung. Mit Iota und Atoi ist es diesmal nicht anders, die sich fragend gerne mal am Kopf kratzen, wenn man gerade nicht weiß, was zu tun ist, oder die wie ein Forscher ihre Umgebung erspähen. Einfach nur herrlich so etwas zu sehen.
Bei „Tearaway“ dreht sich alles um Papier – die komplette Welt um euch herum besteht aus diesem kreativen Material und kann zum Teil geformt und verändert werden. Dies kann den Unterschied zwischen einem sicheren Übergang oder einem tiefen Fall ausmachen, wie man des Öfteren feststellen wird.
Das Problem mit dem Papier ist zusätzlich, dass sich ein Riss durch die gesamte Welt zieht und die Welt von Tearaway mit unserer verbindet. Das Ziel des Spiels ist es also die Nachricht des Messengers an euch zu erhalten und auf dem Weg die Schäden zu beheben, die durch den Riss entstanden sind. So gelangen durch den Riss Objekte aus unserer Welt in die Papierwelt, in welche sie eigentlich nicht gehören und die dort für Ärger sorgen. Die Nachricht, die von euch über den Messenger transportiert wird, ist jeden Spieler eine andere kann durch eure Handlungen im Spiel beeinflusst werden.
‚Tearaway‘ ist weniger ein Spiel, bei dem es darum geht, selbst fantastische Welten zu erschaffen. Als Platformer liegt der Fokus eindeutig auf dem Erkunden und der Interaktion mit der virtuellen Spielwelt und der realen Welt um euch herum. Euch erwarten knifflige Rätsel, viel Humor und eine einzigartige und bunte Spielwelt aus Papier. Hinzu kommt die komplette Integration sämtlicher PS Vita Hardwarefeatures. Man fühlt sich beinahe wie ein Schöpfer, indem ihr nahezu alles darin kontrollieren könnt. Während ihr Iota selbst ganz klassisch mit den beiden Analog-Sticks steuert, lässt sich alles um euch herum über das Touch- und Rearpad manipulieren. So müsst ihr nun Rätsel lösen, neue Wege erkunden oder Hindernisse auf eurer Reise freilegen. Es gibt einem in gewisser Weise das Gefühl, selbst ein Teil des Spiels zu sein, das sich greifbarer als jemals zuvor anfühlt.
„Mit ‚Tearaway‘ erschafft Media Molecule erneut ein einzigartiges Spiel, das nicht nur einfach ein bisschen anders wie LittleBigPlanet ist oder daran anknüpft. Es ist eine komplett neue und einzigartige Idee, die erneut einen ganz besonderen Charme versprüht und trotz der kindlichen Aufmachung auch wieder erwachsene Spieler begeistern kann. Insbesondere die zahlreichen Möglichkeiten des Erkundens und jedes Mal wieder etwas Neues entdecken zu können, machen ‚Tearaway‘ vor allem fürs Spielen unterwegs äußerst interessant. Trotz umfangreicher Story verspricht man zudem einen hohen Wiederspielwert mit nahezu zahllosen Enden.“
Einschätzung: Hervorragend!
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