XDefiant: Ubisoft zieht den Stecker – das nächste Kapitel im Live-Service-Desaster

Ubisoft beendet XDefiant: Ambitionierter Shooter scheitert am CoD-Giganten. Server-Aus, Studios schließen, Rückerstattungen folgen. Ein weiteres Kapitel in der Geschichte gescheiterter Live-Service-Games.

Mark Tomson 1 Comment
3 Min Read

Das Live-Service-Genre ist ein erbittertes Schlachtfeld. Mit Titanen wie Apex Legends und Fortnite, die seit Jahren dominieren, ist es nahezu unmöglich, nachhaltig Fuß zu fassen. Ubisoft wagte dennoch den Sprung mit XDefiant, einem ambitionierten Shooter, der Mitte dieses Jahres nach intensiven Testphasen veröffentlicht wurde. Nun, nicht einmal ein Jahr später, folgt die Ernüchterung: Ubisoft hat offiziell bestätigt, dass XDefiant eingestellt wird. Die Server werden im Juni 2025 abgeschaltet .

Der Anfang vom Ende

XDefiant sollte ein direkter Konkurrent für Call of Duty sein – sogar unter der Leitung von Mark Rubin, einem ehemaligen Produzenten der CoD-Reihe. Doch statt eines Triumphs wurde das Spiel schnell zu einem Symbol für gescheiterte Ambitionen. Als Call of Duty: Black Ops 6 den Markt betrat, war es für XDefiant nahezu unmöglich, mitzuhalten. Mit einem Launch auf dem Xbox Game Pass und bewährtem Gameplay zog Black Ops 6 massenhaft Spieler an, während XDefiant in der Gunst der Community rapide sank.

Mark Rubin kündigte die Schließung von XDefiant auf X an und erklärte, dass das Studio die dritte Saison des Spiels zwar noch abschließen werde, jedoch keine weiteren Updates folgen. Spieler, die das Ultimate Founders Pack gekauft haben, erhalten eine volle Rückerstattung. Auch In-Game-Käufe der letzten 30 Tage werden erstattet – ein schwacher Trost für Fans, die an das Projekt geglaubt hatten. Das komplette Statement gibt es auf X.

Ein schwerer Schlag für Ubisoft

Die Einstellung von XDefiant ist nicht nur ein weiterer Rückschlag in Ubisofts langer Liste problematischer Projekte, sondern hat auch ernste Konsequenzen für die beteiligten Studios. Ubisoft San Francisco und Osaka werden geschlossen, und bis zu 177 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Zwar wird die Hälfte des Teams auf andere Projekte verteilt, doch dieser Einschnitt verdeutlicht den Ernst der Lage.

Mit Rainbow Six Siege, das in sein zehntes Jahr geht, bleibt Ubisoft zwar ein starker Spieler im Live-Service-Sektor, doch der Verlust von XDefiant schmerzt. Es sollte nicht nur die Lücke zwischen CoD und anderen Shootern füllen, sondern auch als Symbol für Ubisofts Innovationskraft dienen.

Warum scheiterte XDefiant?

Der hektische Release und der Versuch, dem diesjährigen Call of Duty zuvorzukommen, mögen Teil des Problems gewesen sein. Hinzu kam die Kritik, dass das Spiel unfertig wirkte. Doch letztlich war der größte Feind von XDefiant das, was Ubisoft nicht kontrollieren konnte: die unerschütterliche Dominanz von Call of Duty.

Ubisofts Fehlschlag mit XDefiant zeigt einmal mehr, dass selbst große Namen und ehrgeizige Pläne nicht garantieren, dass ein neues Spiel in einem bereits überfüllten Genre überlebt. Ob Ubisoft aus diesem Desaster lernt, bleibt abzuwarten. Andere Publisher sollten hier genau hinschauen, denn XDefiant wird nicht der letzte Fehlschlag sein. Ein echtes Concord-Déjà-vu!

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pray
9 Minuten zuvor

Selber schuld, wenn man nur so den Scheiß produziert(ich meine damit nicht die Mitarbeiter) Ubisoft müsste endlich mal wieder richtige Spiele entwickeln. Ein Singleplayer beyond good and evil ein Offline spielbares möglichst realistisches Ghost Recon, ein Singleplayer Splinter Cell mit Top Grafik und toller Story, mal wieder ein Rollenspiel oder Action Adventure im Might and Magic Universum wieder mal dark messiah…
Wenn du service Mist macht, und permanent an den Leuten vorbei entwickelt, überall Micropayment und Monetarisierung ohne Ende hat, überall Online-Zwang und online-komponent hinein quetscht, 1000 Editionen von jedem Spiel hat, seine ganzen guten Marken versauern lässt und überhaupt nicht auf die Leute hört, der muss sich auch nicht wundern, wenn er einfach nur noch auf die Nase fällt

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