Groß sind die Schritte, welche die Publisher zunehmend in den digitalen Bereich setzen, sich vom weiterhin starken Handel lösen möchten und am Besten über alles die Kontrolle haben wollen.
Warum die digitale Distribution nicht unbedingt der erhoffte Goldtopf am Ende des Regenbogens ist, das erläutert Industrie Analyst und SuperData CEO Joost van Dreunen. Dieser habe auf der E3 verschiedene Analysten-Meetings besucht, bei denen am Ende immer eines stand – durch den rein digitalen Vertrieb weiter zu wachsen.
Sicherlich hat der digitale Vertrieb seine Vorteile, wie ein größeres Publikum auf der ganzen Welt zu erreichen, auch kleinere Titel unter die Leute zu bringen, dynamischer am Markt reagieren zu können, die teils hohen Publisher-Margen einzusparen und letztendlich auch den Handel außen vorzulassen.
Der digitale Vertrieb kostet auf der anderen Seite aber auch Investitionen. War es mit dem Release einer Retail-Disc meist für den Publisher getan und das Spiel an den Mann gebracht, müssen digitale Spiele auch nachhaltig gepflegt, entwickelt und verbessert werden. Hierfür wird Personal benötigt oder sogar neue Positionen besetzt, die den Markt stetig analysieren und bewerten.
Hinzu kommen infrastrukturelle Anforderungen, wie es Take Two im vergangenen Jahr mit ‚GTA Online‘ lernen musste und wo fast zeitgleich 25 Millionen Spieler online gegangen sind. Hier waren zusätzliche Investitionen notwendig, um den Service am Laufen zu halten und die für den Publisher nicht unerheblich waren. Letztendlich ist man dabei weiterhin abhängig von Distributoren wie Sony oder Microsoft, die für die Nutzung ihres Netzwerks ebenfalls entschädigt werden möchten.
Das dürfte wohl mit erklären, warum ein Spiel im PlayStation Store selten günstiger als die Retail-Disc ist und warum man wohl auch zukünftig nicht darauf hoffen sollte, hier das ultimative Schnäppchen direkt zum Release machen zu können.
[asa]B00BIYAO3K[/asa]