TEST: Rogue Flight – Edge of Tomorrow im Weltraum

Rogue-Lite-Titel bleiben im Trend, und Rouge Flight spielt bereits im Namen mit seinem Genre. Truant Pixel setzt auf Anime-Charme, VHS-Nostalgie und schnelles Gameplay. Überzeugt das Konzept?

By Patrick Held Add a Comment
6 Min Read

Rogue-Lite Titel sind nach wie vor sehr beliebt. Mit „Rogue Flight“ ist das Genre bereits im Titel durch das kleine Namensspiel enthalten. Mit einer Prise Nostalgie und gutem Gameplay versucht das Team von „Truant Pixel“ einen gelungenen und kurzweiligen Titel zu präsentieren, der mit einem Mix aus Anime- und VHS-Look überzeugen will. Ob der kurzweilige Spaß aber überzeugen kann und neue Ideen mitbringt?

Wenn KI der Untergang ist

Die Welt ist untergegangen, und das bereits vor drei Jahren. Schuld daran ist das System ARGUS, welches die Systeme der menschlichen Solar Defence Force übernommen und damit für die Apokalypse gesorgt hat. Nur eine kleine Gruppe hat überlebt und sich in den Untergrund zurückgezogen, mit der Hoffnung, ARGUS zu vernichten und die Welt doch noch zu retten.

Wir schlüpfen in die Rolle von Nadia Sawas, der letzten erfahrenen Pilotin der Menschheit, die das Kommando über den Prototyp-Raumjäger „Arrow“ übernimmt. Nach einem Jahr intensiven Trainings unter der Anleitung von Griffin, einem ehemaligen Kommandanten, und Mason, einer Expertin für Orbitalmechanik, startet Nadia eine gefährliche Mission, um ARGUS zu besiegen und die Menschheit zu retten.

Die Story ist zusammengefasst etwas flach und wenig umfangreich. Die Geschichte ist in wenigen Sequenzen erzählt, bietet dabei aber eine ansprechende Tiefe. Ein Feuerwerk der Emotionen und einen absoluten Blockbuster darf man hier jedoch auf keinen Fall erwarten. Trotzdem passt die Geschichte gelungen ins Spiel und bildet einen guten Rahmen um das Gameplay.

Rogue-Lite in Reinform

Die „Arrow“ ist dabei mit einer Singularitätsenergiequelle ausgestattet und soll die einzige Waffe sein, die ARGUS besiegen kann. Diese Quelle ist auch der Grund, warum Nadias Bewusstsein bei jedem Scheitern in eine frühere Phase der Mission zurückversetzt wird. Dementsprechend startet das Spiel nach jedem Verlust aller Leben neu, man behält dabei aber seine bereits gesammelten Erfahrungen und schaltet damit neue Verbesserungen für die „Arrow“ frei. So wird der Kampf gegen die gegnerischen Drohnen im Laufe der Zeit immer etwas leichter und Bossgegner lassen sich besser bewältigen.

Insgesamt kämpfen wir uns durch bis zu neun verschiedene Welten, in denen wir von Feinden nahezu belagert werden. Das Gameplay kombiniert dabei schnelle Action mit taktischen Elementen. Der Raumjäger verfügt über einzigartige Fähigkeiten wie das „Wingtail-Manöver“, welches eine Schockwelle erzeugt und kurzzeitig die Zeit verlangsamt, während wir durch den Raum driften. Neben Standardwaffen wie einem Vulcan-Maschinengewehr und Raketen können Spieler ihr Schiff mit fünf weiteren Waffen und bis zu 40 verschiedenen Upgrades verbessern. Die Steuerung ist sehr einfach und intuitiv, wir fliegen automatisch voran und müssen Schüssen ausweichen, Kombos generieren und die Muster der Feinde analysieren.

Insgesamt erinnert das Gameplay ein wenig an Klassiker wie Star Fox, ist ansprechend gestaltet und bietet sowohl Abwechslung als auch Spannung und ein gewisses Maß an Herausforderung, ohne zu sehr zu überfordern. Hier haben auch die bereits erschienen Updates einen maßgeblichen Teil zu beigetragen, so wurde etwa das Verhalten der Gegner ansprechender gestaltet, die Upgrades mit hilfreichen Informationen versehen, sowie dem Modus „Infinite Continues“, in welchem wir nach dem Tod direkt im zuletzt gespielten Kapitel starten, anstatt von vorn anfangen zu müssen, um so die Frustration zu senken. Außerdem wurde dem Spiel ein Caravan-Modus hinzugefügt, in dem wir zwei Minuten lang gegen Wellen von Feinden antreten, um die höchste Punktzahl erreichen zu können.

Atmosphäre wie früher

Die Atmosphäre von „Rogue Flight“ ist stark von der nostalgischen Ära der Arcade-Spiele und der Anime-Ästhetik der 1980er und 1990er Jahre inspiriert. Das Spiel kombiniert pixelige Retro-Elemente mit modernen Effekten, um eine gelungene Atmosphäre zu schaffen. Die Level sind detailreich gestaltet, und die Explosionen sind beeindruckend inszeniert, was das nostalgische Erlebnis verstärkt. Die Anime-Ästhetik zeigt sich vor allem aber in den Cutscenes, mit denen die Handlung erzählt wird, und die im typischen asiatischen Stil dieser Zeit gehalten sind. Sie sind sowohl auf Englisch als auch auf Japanisch vertont und fügen sich hervorragend ein. Die Sprecher wurden dabei mit bekannten Stimmen aus Filmen und Fernsehen besetzt, die schon bei One Piece oder Marvel mitgewirkt haben.

Zusätzlich wird die Atmosphäre durch einen mitreißenden Soundtrack unterstützt, der Elemente von J-Pop, Elektronika und Rock kombiniert und perfekt zur actionreichen Spielweise passt. Der Soundtrack ist dabei auch eher dezent und fügt sich gut ins gesamte Gefüge ein. Die einzelnen Abschnitte und wichtigsten Momente werden gut untermalt und fügen sich gut in die Gesamtatmosphäre ein.

„Rogue Flight“ ist einer der kleineren Titel, der bereits die PS5 Pro unterstützt.

Fazit

TEST: Rogue Flight – Edge of Tomorrow im Weltraum
Alles in allem macht "Rogue Flight" einen sehr guten Eindruck. Die Story ist verhältnismäßig gut gelungen, aber kein Feuerwerk der Unterhaltung. Das Gameplay ist rasant und voller Action, bietet eine ansprechende Herausforderung und ein wenig Abwechslung. Umrandet wird das ganze von einer ansprechenden Atmosphäre mit gutem Soundtrack und einer gelungenen Retro-Atmosphäre. Leider fällt der Umfang etwas zu gering aus, wodurch es schnell an Motivation mangelt, sich wieder hinter das Steuer zu schwingen.
Positiv
ansprechender Look
spannendes Gameplay mit einer gewissen Herausforderung
gelungene Updates mit neuen Features
Negativ
Story leider sehr kurz
Umfang insgesamt in der Kampagne zu gering
8
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