Die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wird in diesem Jahr die gamescom in Köln eröffnen, wie der Veranstalter kölnmesse GmbH heute bekannt gibt. Darin sieht man einmal mehr die Bedeutung der Games-Branche für den Kultur-, Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland.
Dazu erklärt man:
„Ob Virtual Reality, Gamification oder 3D-Simulationen: Die Technologien der Games-Branche nehmen bereits heute eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Deutschland braucht eine starke Games-Branche, um sich auch in der digitalisierten Wirtschaft eine Top-Position zu sichern.“
Von dem Besuch der Bundeskanzlerin erhofft man sich zudem neue Impulse in Bezug auf Ausbildung im Games-Bereich hier in Deutschland. Noch immer muss eine solche Ausbildung auf eigene Kosten finanziert werden, die für viele einfach zu hoch sind und auch keine Garantie auf einen gut bezahlen Job im Anschluss beinhaltet. Insofern tut sich Deutschland selbst schwer, als Entwicklungsstandort für Spiele weiter voran zu kommen.
Die Kölnmesse freut sich dennoch über den Besuch, wie es weiter heißt:
„Für uns ist die Teilnahme der Bundeskanzlerin ein Zeichen großer Wertschätzung“, sagt Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH. „Sie honoriert mit ihrem Besuch die Entwicklung der gamescom zu einer der erfolgreichsten und größten Veranstaltungen im deutschen Messewesen. Heute ist die gamescom das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele. Sie unterstreicht die Stellung der Koelnmesse als einen der führenden Messeveranstalter im Bereich Digital Media und Entertainment weltweit.“
Kritik an plötzlichem Interesse
Der Besuch von Angela Merkel wird jedoch nicht nur positiv aufgenommen und ruft zuweilen auch Verwunderung hervor. Politik und Gaming haben nur sehr wenig miteinander gemein, und wenn sich beides doch mal in die Quere kommt, haben die meisten nur schlechte Erinnerungen daran. Man erinnere sich an Zeiten, in denen die Politik in Videospielen immer schnell den Schuldigen für zum Beispiel Amokläufe gefunden haben will. Sogar öffentliche „Spielverbrennungen“ wurden initiiert und inszeniert, womit man eine ganze Branche über den gleichen Kamm geschert hat. Das stößt vielen heute noch sauer auf.
Nicht zuletzt befinden wir uns in einem Wahlkampfjahr und da scheint jede Stimme recht, die man noch schnell irgendwo erhaschen kann. Blickt man allerdings einmal durch die sozialen Medien, scheint genau das nicht zu funktionieren, zumindest können die Spieler nichts mit Angela Merkel auf der gamescom anfangen und vermuten lediglich eine Wahlkampftaktik dahinter. Aber vielleicht öffnet Frau Merkel einfach nur gerne Dinge, sei es eine Spielemesse oder eben Grenzen. 😉
Die gamescom findet in diesem Jahr vom 23. bis 26. August statt.