TEST: EA Sports FC 25 – Das Unvermeidliche ist da

EA Sports FC 25 ist da und knüpft nahtlos an seine Vorgänger an. Doch bietet das Spiel echte Innovationen oder bleibt es beim altbekannten Erfolgsrezept? Unser Test verrät es.

By Esteban Belon 1 comment
9 Min Read

Wenn es an die kleine Vorbereitung für einen Spiele-Test eines Franchises geht, schaue ich mir meistens meine Tests der vergangenen Ableger an. Nachdem ich EA Sports FC 24 nun in meinem Kopf als ein verhältnismäßig passables Spiel in die Vergessens-Schublade gelegt habe, musste ich überrascht feststellen, dass mein Test vom letzten Jahr doch was anderes sagte – Bugs, Willkür und wenig Liebe.

Tatsächlich rückte das mein Bild von EA Sports FC 24 ein wenig gerade und ließ mich ein wenig schmunzeln. EA Sports FC 25 nimmt sich nämlich die meisten Negativ-Punkte und… macht sie einfach noch schlimmer. Ob EA Sports FC 25 nicht doch etwas besser macht als sein Vorgänger und welche Aspekte sich durchaus nochmal verschlechtert haben, erfahrt ihr hier in unserem Test. 

Die Nebenschauplätze

Kann ich mittlerweile nicht schon davon ausgehen, dass jeder, der einen Test zum neuen EA Sports FC-Teil lesen möchte, eigentlich einfach nur einen Test zum diesjährigen Ultimate Team Modus sehen will? Für alle anderen: Hier mal ein kurzer Abriss. 

Im Karriere-Modus ändert sich im Wesentlichen (wie immer) nicht wirklich was. Abgesehen von den Live Start Points, bei denen ihr ab einem beliebigen Zeitpunkt der aktuellen Saison einsteigen könnt, und der Möglichkeit nun auch eine Frauenfußball-Karriere zu starten bleibt alles trotz neuem Interface-Look beim Alten. 

Bei Pro Club, bzw. Clubs wie es mittlerweile heißt, hat sich im Gegensatz zum Karriere-Modus doch einiges getan. Sei es die personalisierte Umkleidekabine, das neue Interface vom Menü oder die Mitarbeiter, die man nun einstellen kann, um bestimmte Attribute zu boosten – hier steckt Arbeit drin. Neben den 5v5-Rush-Modus und dem eher unnützen Schnell-Chat ist es vor allem aber das Comeback der Relegation das, was meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Die Möglichkeit abzusteigen und das auch noch in einem alles entscheidenden letzten Spiel noch abwehren zu können, hat früher schon immer für Spannung gesorgt und ist eine freudige Rückkehr.

Für diejenigen, die ihren Pro besonders hässlich mögen, gibt es in EA Sports FC 25 zusätzlich noch eine Menge an neuen Anpassungsmöglichkeiten und so kann man sagen: Pro Club Fans wurden dieses Jahr verwöhnt.  Alle anderen Modi wie Online-Saisons, Anstoß und Trainings sind gleichgeblieben. 

Die Gelddruckmaschine

Eine Sache, die zwar auch dieses Jahr in die Bewertung einfließt, jedoch dieses Mal nicht weiter erwähnt wird, ist der Pay-to-Win-Faktor von Ultimate Team. Wir haben das nun alle bereits tausende Male gehört; ändern wird sich da eh nichts. Große Änderungen gibt es dieses Jahr ansonsten tatsächlich nicht. Man braucht mehr Siege in Division Rivals, spielt weniger in der Weekend League und hat genau dasselbe Draft wie auch zuvor.

Der neue Rush-Modus ist auf der anderen Seite eine wirklich gute Komponente, die passend zum kleinen Hype, den der Kleinfeld-Fußball auch im echten Leben gerade erlebt, eine schöne Möglichkeit bietet, mit mehreren Freunden zusammen an sein Ultimate Team zu arbeiten. Der 4v4 Modus selbst ist dabei sehr gut umgesetzt und bringt mit den jedes Spiel wechselnden Challenges genug Abwechslung, um auch länger am Ball zu bleiben. Wie in vielen anderen Aspekten auch wird es hier essenziell sein, dass mehr Content nachgereicht wird und der Modus nicht einfach fallen gelassen wird. 

Was den Teambau und die SBCs betrifft, so geht die Marschroute weiterhin klar in Richtung Untrade, was ja erst einmal was Gutes ist. Mit vielen Untrade SBCs, Belohnungen und den Evolution-Spielern kann man hier nicht nur enorm individuelle Kombinationen kreieren, man braucht dafür auch nicht unbedingt viele Coins.   Man hört aus den bisherigen Eindrücken jedenfalls viel Gutes raus und so könnte man fast schon hoffen da kommt nicht mehr viel Negatives… und wie da noch Negatives kommt. 

Gutes schlechter gemacht

Fangen wir mal mit dem Gameplay selbst an, welches sich anfühlt, als würde jeder Spieler in Treibsand laufen. Keine spielerische Kreativität, keine Schnelligkeit und keine Individualität. Verteidiger verteidigen meist alles von allein, die Mittelfeldspieler bringen jeden zweiten Pass an den Gegner und der Sturm bewegt sich, falls er mal einen Ball unter Kontrolle bekommt, nicht vom Fleck. Hinzu kommt die Massakrierung der Taktikanweisungen, über die sich vorher noch nie auch nur eine Seele beschwert hatte. Nun sieht man sich einem unglaublich komplexen und unübersichtlichen Interface gegenüber, bei dem man die Rollen und das Verhalten der Spieler ändern kann. Bisher war es mir zu dumm, mich damit auseinanderzusetzen, und so wird es wahrscheinlich auch noch einigen anderen Spielern ergehen.

Auch die Taktikanweisungen innerhalb des Spiels wurden geändert, sodass sich sogar die Aufstellung spontan anpassen lässt. Für eine Meinung dazu muss an der Stelle aber noch mehr Zeit ins Land ziehen und generell muss man sagen, dass der erste große Patch größtenteils das ganze Gameplay abändert und man so noch hoffen kann, dass dieses Spiel doch noch etwas Spaß machen kann. Zumindest hat es das Chemie-System vom Vorgänger auch in diesem Teil geschafft, das war wahrlich ein positiver Sprung. 

KI auf dem Vormarsch

Ein großes Thema in diesem Jahr beim Gameplay: FC IQ! Das neue System sorgt für eine spürbare Verbesserung des Spielerlebnisses auf dem Spielfeld, insbesondere abseits des Balls. Dank intelligenterer Teamkollegen und der Integration neuer KI-Technologien können Spieler sich nun stärker auf die Ballbewegung und Strategie konzentrieren, ohne ständig über die Positionierung ihrer Mitspieler nachdenken zu müssen. Dies steigert den Realismus und das taktische Gefühl.

Ein interessantes Feature ist der Rollenvertrautheits-Wert, der darüber informiert, wie gut ein Spieler in seiner zugewiesenen Rolle agieren kann. Dies verleiht dem Gameplay eine zusätzliche strategische Ebene. Auch Torhüter profitieren von neuen Mechaniken und haben jetzt die Möglichkeit, ihre Position manuell zu optimieren, was zu einer abwechslungsreicheren Verteidigung beiträgt.

Während sich das Offensivspiel dynamischer und präziser anfühlt, bleibt die Verteidigung jedoch eine Schwachstelle. Auffällig ist, dass Verteidiger oft hinterherhinken und manuell gesteuerte Angreifer mit Leichtigkeit an ihnen vorbeiziehen. Trotz dieser Schwächen bietet das Spiel eine solide Mischung aus Realismus und klassischem Videospielspaß, wobei der Schwerpunkt klar auf der Offensive liegt.

Bug FC

Natürlich dürfen Bugs und Glitches nicht fehlen und da hat sich EA Sports dieses Jahr mal besonders viel einfallen lassen. Durchforstet man diverse Onlineplattformen, findet man meist allerlei verrückte Fehler, bei denen meist einer schlimmer als der andere ist. Ich werde im Folgenden jedoch nur auf die eingehen, die selbst bei mir vorgekommen sind. Mal abgesehen davon, dass die Spieler-Auswahl im Draft nicht richtig funktioniert, habe ich von Beginn an meiner EA Sports FC 25-Reise englische Kommentatoren an. Warum das so ist und wie ich das wieder ins Deutsche bekomme, hat sich mir noch nicht erschlossen. Auch angenehm ist die Tatsache, dass mein Freund und ich stets rausfliegen, sobald wir im Koop-Division-Rivals-Modus auf Gegner treffen, die ebenfalls zu zweit spielen. Kleiner Bonus hierzu: Mein Kollege fährt für den Rauswurf jedes Mal eine Niederlage ein, ich aber nicht.

Weiter geht’s mit dem Zielen-Menü, wo es regelmäßig drunter und drüber geht. Hier werden einem immer mal wieder Dinge angezeigt, auf die man gar nicht geklickt hat. Das kann aber auch daran liegen, dass das Menü insgesamt einfach weit weg davon ist, sich flüssig bedienen zu lassen. Auch schön ist es immer mal wieder das Spiel neu starten zu müssen, wenn ein Gegner das Match bei der Trikotauswahl verlässt. Man könnte hier noch ewig weiter machen – was im Endeffekt bleibt, ist Fremdscham für einen Multimilliardenkonzern, welches nicht einmal die einfachsten Dinge hinbekommt, auch nicht, wenn sie selbst es vor Jahren noch auf die Kette bekamen. 

Fazit

TEST: EA Sports FC 25 – Das Unvermeidliche ist da
Im Endeffekt lässt es sich sehr leicht zusammenfassen: Das Gameplay ist wie letztes Jahr, nur schlechter. Die Bugs gibt es wie letztes Jahr, nur schlimmer. Die Grafik ist nicht der Rede wert, das Spiel sieht genau aus wie sein Vorgänger. Pro Clubs wurde deutlich überarbeitet, das muss man anerkennen und so gilt wenigstens der Punkt, dass alles außer Ultimate Team ignoriert wird, dieses Jahr nicht. Beim Ultimate Team-Modus selbst hat sich sonst nicht wirklich was getan. Wie sich die neue Anzahl an Spielen und benötigte Siege bei Rivals und der Weekend League anfühlen wird, wird die Zeit zeigen. Auch bleibt es abzuwarten, ob der Rush-Modus länger als einen Monat überleben wird - wünschen tue ich es mir zumindest. Im Endeffekt wundert ein gefühlt halb fertiges Spiel keinen Fan der Reihe mehr, trotz alledem ist es durchaus erschreckend, was sich die ganz Großen alles erlauben können. Hier muss man vielleicht dann aber auch anmerken: Am Ende des Tages spielen wir es halt eh.
PRO
Rush-Modus macht richtig Spaß
Evolutions im UT-Modus verfeinert
Pro Club (Clubs) deutlich überarbeitet
Viel Richtung Untrade
KONTRA
Karriere-Modus weitesgehend unberührt
Grafik und Sound gleich
Gameplay eine willkürlkiche Katastrophe
Etliche Bugs und Abstürze
Pay to Win
Taktikanweisungen deutlich verschlechtert
Nervtötende kosmetische Freischaltungen
6.5
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Mark
17 Tage zuvor

Das ist doch kein Test, sondern einfach nur ein Schimpfbeitrag. Ich besitze das Spiel auch und gerade die neuen taktischen Elemente mitsamt dem Konzept FC IQ verändern das Spiel maßgeblich. Und was soll bitte eine „willkürliche Katastrophe“ bezogen auf das Gameplay bedeuten. Hierzu gibt es im „Test“ nur einen einzigen Satz. Der Beitrag ist doch ein schlechter Witz. Wenn überhaupt kann der Text nur als Rant oder Kommentar durchgehen. Dann wäre er nachvollziehbarer.

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