Heute erscheint offiziell Metro: Last Light in Europa, das vom ukrainischen Studio 4A Games entwickelt wurde. Diese scheinen laut dem ehemaligen THQ Boss Jason Rubin allerdings alles andere als Spaß bei der Arbeit gehabt zu haben.
Demnach war Rubin überhaupt der Erste und Einzige von THQ, der dem Studio mal einen Besuch abgestattet hat. Das Bild, das Rubin dort vor fand, scheint allerdings alles andere als dem eines Entwicklers zu entsprechen, der gerade einen Triple-A Titel produziert. So ist die Rede von minimalistischen Büroräumen, in denen die Mitarbeiter Schulter an Schulter an kleinen Klapptischen und Stühlen gesessen haben. Zuweilen fiel an den berüchtigten kalten Tagen in Kiew auch mal der Strom und die Heizung aus, so dass die Entwickler gezwungen waren in dicken Winterjacken weiterzuarbeiten. Strom wurde dann mittels provisorischer Generatoren erzeugt.
Auch das Budget für den Titel soll gerade einmal 10 Prozent von dem entsprochen haben, was man üblicherweise in ein solches Projekt steckt. Laut Rubin hätte man mit dem Geld, welches 4A Games zur Verfügung stand, für gewöhnlich gerade einmal die Zwischensequenzen produzieren können. Mit dem gleichen Budget forderte man damals zudem auch noch einen Multiplayer- und KoOp-Part, was man als unmögliches Vorhaben einstufte und letztendlich wieder verworfen hat. Nebenbei entwickelte 4A Games noch eine eigene Engine für das Spiel.
Ohne nun Mitleid für den Entwickler oder das Spiel aufwerfen zu wollen, merkte Rubin an, dass 4A Games unnötig Steine in den Weg gelegt wurden und welche Ziele man hätte erreichen können, wenn das Spiel unter den üblichen Umständen und Arbeitsbedingungen entwickelt worden wäre.
Weiterhin teilt man nun auch gegen den neuen Publisher Deep Silver aus, der laut Rubin kein Interesse daran zeigt, 4A Games in irgendeiner Weise Anerkennung zukommen zu lassen. Bis heute sei nicht einmal das Firmenlogo auf der offiziellen Webseite von Metro: Last Light zu finden. Deep Silver äußerte hier lediglich, dass man die Webseite so von THQ übernommen hat und diese selbst kaum Interesse an 4A Games gezeigt haben.
In einem Statement von Creative Director Andrew Prokhorov bei 4A Games heißt es, dass es kein Geheimnis sei, dass Entwickler in östlichen Ländern weniger Gehalt erhalten und auch die Arbeitsbedingungen schlechter sein als anderswo. Dennoch schätzt man die Offenheit von Jason Rubin, was mitunter wohl nun dazu führt, dass die Arbeitsbedingungen bei 4A Games in Zukunft verbessert werden.
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