Es ist schon einige Jahre her, dass ich auf einer Nintendo-Konsole den Klassiker „WaveRace“ gespielt habe, aber dennoch hat sich diese Perle der Videospielgeschichte so in mein Gehirn gebrannt, dass ich einzelne Details daraus noch genau vor mir sehe, als wäre es erst gestern gewesen. Immer hatte ich gehofft, dass etwas Vergleichbares für die aktuelle Hardware erscheint, aber gerade in diesem spannenden Wassersport ist über Jahre eine ziemliche Lücke entstanden.
Entwickler Zordix nutzt daher diese Chance und kündigte schon vor Monaten eine PS4 Umsetzung zu „Aqua Moto Racing Utopia“ an, die passend zu den aktuellen Temperaturen noch in diesem Sommer erscheint. Vorab kamen die Jungs von Zordix bei uns persönlich mit ihren virtuellen Jet-Ski´s unter dem Arm vorbei, um den Titel näher vorzustellen. Da lässt man sich natürlich nicht lange bitten und springt freiwillig mit in das kühle Nass.
Das viel bessere WaveRace
Während Nintendo´s „WaveRace“ damals technisch bedingt ein reiner Offline-Titel war, möchte man bei Zordix gleich die gesamte Bandbreite aller Spielmöglichkeiten abdecken, denn es fehlt derzeit nicht nur an einem ordentlichen Jet-Ski Racer, sondern auch an Spielen, die man gemeinsam im Split-Screen mit Freunden zocken kann. Kurzum, neben einer Singleplayer-Kampagne bietet „Aqua Moto Racing Utopia“ auch eine Online-Komponente, sowie den erwähnten Split-Screen-Modus für bis zu vier Spieler.
Aber auch inhaltlich und aus Sicht der Variationen wird hier einiges geboten, sodass ihr in zwei Divisions antretet – einmal die leichten und agilen Flitzer, die man zumeist im Stehen manövriert, und einmal die etwas massiven Boliden, die im Sitzen gefahren werden. Ganze 44 dieser Wasserflitzer stehen so zur Auswahl, mit denen ihr durch neun Locations auf der gesamten Welt heizt – vor einer tropischen Küste, über Krokodil-belagerte Slums, bis hin zu industriellen Hafenanlagen. Über 50 individuelle Setups werden innerhalb dieser Locations geboten, abhängig vom Spielmodus oder dem aktuellen Event. Dies können Rundkurse mit versteckten Abkürzungen sein, Battle-Arenen oder Free-Roam Areale ohne ein bestimmtes Ziel. Hinzu kommen außerdem unterschiedlichste Wetter- und Seebedingungen – sonnige Hitze, Monsunregen, leichter Seegang, oder beängstigende und meterhohe Wellen.
Letzteres lässt sich vor allem gut für Stunts und Tricks ohne Rampen nutzen, denn einfach nur so übers Wasser zu gleiten wäre ja auch langweilig. Wer seinen Jet Ski erst einmal in den Grundlagen beherrscht, darf durchaus auch etwas mehr Style an den Tag legen und sich ausgiebig in den Stunt-Modi austoben. One Foot, No Hand, Backflip, Barrel Roll oder Spins in der Luft sehen nicht nur spektakulär aus, sie verleihen auch mächtig Prestige und Punkte, um davon immer bessere Jet-Skis zu kaufen oder diese zu verbessern. Gefragt ist dabei vor allem Style und Individualität, da sich immer wiederholende Stunts negativ auf den Score auswirken.
Wer sich von dem stressigen Rennalltag erholen möchte, dem steht zusätzlich auch der selbsterklärende Free-Roam und Party-Modus zur Verfügung, inkl. Hockey, King of the Hill oder Duck Mama. Letzteres wirkt ebenso kurios wie auch spaßig, bei dem es darum geht, mit seinem Jet-Ski kleine Babyenten an sich zu heften und diese hinter sich herzuziehen, während die anderen Spieler versuchen diese wieder zu stehlen. In ‚King oft he Hill‘ gilt es hingegen seine Gegner aus einem abgesteckten Ring zu schubsen, während dieser immer kleiner wird und bei Erfolg euren Score in die Höhe treibt. Laut Zordix steht dabei absolut der Spaß im Vordergrund, insbesondere im Multiplayer mit Freunden oder der Familie. Man merkt sehr deutlich, dass „Aqua Moto Racing Utopia“ jede Menge Abwechslung zu bieten hat und das Vorbild „WaveRace“ in vielerlei Hinsicht übertrifft.
Triple-A Wassereffekte
Auch wenn man „Aqua Moto Racing Utopia“ eher in der Indie-Kategorie vermutet, bietet man technisch gesehen großen Triple-A Spielen durchaus die Stirn. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Wassereffekten, für die teils zwischen 20 und 40 unterschiedliche Technologien zum Einsatz kommen, um diese realistisch zu animieren und darzustellen. Optisch trifft man ebenfalls exakt die Atmosphäre, die man bereits von „WaveRace“ her kennt, wobei jede Location einen absolut individuellen Charakter verspricht. Die Vorabversion war natürlich noch nicht perfekt und zeigte einiges an Potenzial nach oben, im Gesamten hat man aber genau den Kern getroffen, den man von einem solchen Spiel erwartet.
Die Pläne zu „Aqua Moto Racing Utopia“ gehen dabei bereits über die aktuelle Hardware hinaus, sodass man unter anderem die Unterstützung für PlayStation VR anstrebt, was insbesondere in der einmaligen First-Person Sicht umwerfend sein muss, sowie mit der stärkeren Rechenleistung der PS4 Neo im Multiplayer- und Split-Screen nachgebessert wird. Gegenüber dem Singleplayer müssen hier zunächst noch einige Abstriche in Bezug auf Effekte hingenommen werden.
„Aqua Moto Racing Utopia ist ein absolut würdiger Nachfolger der WaveRace-Serie und fängt die tolle Atmosphäre von damals perfekt ein. Der Titel bietet darüber hinaus nicht nur deutlich mehr Inhalte und viel Abwechslung, sondern füllt gleichzeitig noch einige Lücken dieser Generation, wie dem lokalen Split-Screen Modus, was dem Entwickler auch besonders wichtig war. Spielerisch macht Aqua Moto Racing Utopia ebenfalls eine gute Figur, man kommt gut hinein und kann sich zunehmend an immer komplizierteren Tricks während der Rennen versuchen, womit auch Hardcore-Spieler auf ihre Kosten kommen werden. Wer ebenfalls schon lange auf der Suche nach einem tollen Jet-Ski Racer in dieser Generation ist oder einfach an die tollen Zeiten von Wave Race erinnert werden möchte, der sollte Aqua Moto Racing Utopia unbedingt im Auge behalten.“
Release: August / September
Plattformen: PlayStation 4 / PlayStation VR
Erhältlich: Digital und im Handel auf Disc
Preis: TBA