Baldur’s Gate III Collector’s Edition: Spekulanten – Helden des Kapitalismus oder doch nur Trauer-Stifter?

In der neuesten Episode von "Wer bringt die Fans zum Weinen?", rücken Scalper wieder ins Rampenlicht, um uns daran zu erinnern, dass wahre Sammlerleidenschaft am besten in Pfund und Dollar gemessen wird. Dieses Mal hat sich Michael Douse von Larian Studios zu Wort gemeldet, um den Helden des modernen Kapitalismus – den Scalpern – den Kampf anzusagen.

Niklas Bender Add a Comment
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In einer Welt, in der die Nachfrage das Angebot übertrumpft, entstehen wahre Helden: die Spekulanten. Diese unbesungenen Wirtschaftsgenies, die mit stoischer Gelassenheit limitierte Sammlerausgaben aufkaufen, haben ein Talent dafür, die Herzen der Fans mit dem süßen Schmerz des Entzugs zu füllen – und ihre Bankkonten mit dem saftigen Gewinn.

Der neueste Fall? Die Baldur’s Gate III Collector’s Edition. Dieses mit Liebe gestaltete Sammlerstück, das für eingefleischte Fans des Rollenspiels fast so wertvoll ist wie eine legendäre Rüstung im Spiel, wird plötzlich für den bescheidenen Preis von 2.900,00 £ auf dem Zweitmarkt angeboten. Ein wahres Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass das Original gerade mal einen Bruchteil davon kostete!

Scalper: Die späte Erleuchtung für Larian Studios

Doch wer ist nicht begeistert von diesem Beispiel reiner unternehmerischer Brillanz? Michael Douse, der Director of Publishing von Larian Studios. Auf X (früher bekannt als Twitter) ließ er seine Empörung über die Spekulanten freien Lauf. „Ich hasse Spekulanten, Mann,“ schrieb er in einem Moment, der wahrscheinlich von der bitteren Erkenntnis getränkt war, dass nicht jeder der sammlerischen Ideologie der Glücksverteilung folgen kann. „Diese CE ist kein Rohstoff, sie wurde entwickelt, um jemanden glücklich zu machen, nicht reich.“ Nun, Michael, in einer kapitalistischen Gesellschaft, ist das doch dasselbe, oder?

Douse hat anscheinend vergessen, dass das wahre Endziel des Sammelns nicht Freude ist, sondern die Möglichkeit, andere Menschen daran zu hindern, etwas zu besitzen – und gleichzeitig eine beträchtliche Summe dabei zu verdienen. Es geht nicht um das Sammeln von Erinnerungen oder um das Ausleben von Fanträumen. Es geht darum, dass man seinen eigenen kleinen Schatz hortet und ihn wie einen Drachen bewacht – bis der passende Held mit einem goldgefüllten Geldbeutel daherkommt, um ihn auszulösen.

Man muss schon Prioritäten setzen

Fans von „Baldur’s Gate III„, die dachten, sie könnten diese limitierte Edition als Trophäe auf ihrem Regal bewundern, müssen sich jetzt entscheiden: Sollten sie ihr Haus verkaufen, um diese sagenhafte Box zu erwerben? Oder wagen Sie sich in die düsteren Tiefen des Zweitmarkts und hoffen, dass sie doch noch einen „fairen“ Preis finden?

Was lernen wir aus all dem? Die wahre Magie von Baldur’s Gate liegt nicht nur in den Abenteuern, die wir in Faerûn erleben, sondern auch in der unermüdlichen Jagd nach dem einen Item, das uns nicht nur Macht, sondern auch finanziellen Erfolg verschafft. Schließlich, was ist trauriger: Ein paar enttäuschte Fans oder das Potenzial, die Collector’s Edition in ein Anlageportfolio zu verwandeln?

Ja, es ist eine verrückte Welt da draußen – aber hey, wenigstens gibt’s dabei epische Loot!

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