Mit einem Joke über Call of Duty: Modern Warfare III wollte der God of War-Actor Christopher Judge bei den The Game Awards für einen Lacher im Publikum sorgen. Das fanden insbesondere die Entwickler dahinter allerdings ziemlich geschmacklos. Gemessen am Erfolg von Call of Duty war dieser Witz sogar vollkommen daneben.
Christopher Judge trat als Presenter bei den The Game Awards auf und verwies dabei noch einmal auf seine ungewöhnlich lange Redezeit im Vorjahr. Diese endete damit, dass sie in seiner Wahrnehmung länger war, als die Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare III.
„Ich werde hier nicht herumstehen und lange Reden halten. Ich werde mich an das Drehbuch halten. Keine achtminütige Rede wie letztes Jahr,“ so Judge. „Aber lustigerweise war meine Rede tatsächlich länger als die diesjährige Call of Duty-Kampagne.“
Publikum schockiert, Entwickler sauer
Das löste nicht nur im Publikum teils schockierte Reaktionen aus, sondern verärgerte auch die Entwickler bei Sledgerhammer Games (via CharlieIntel). Diese verwiesen darauf, dass man eine Veranstaltung wie die The Game Awards mit ihrer Reichweite nicht dafür nutzen sollte, um sich über andere Spiele lustig zu machen. Das sei unangemessen und respektlos, erst recht, wenn dokumentiert ist, dass die Entwicklung nicht ganz unproblematisch war.
Zudem seien die The Game Awards dafür da, die Spiele zu feiern und zu ehren, unabhängig von dessen Erfolg, den Meinungen darüber usw. Für solch abfällige Bemerkungen sei da kein Platz.
Der Actor Barry Sloane, der Captain Price in Modern Warfare spielt, reagierte im Anschluss mit einem Seitenhieb, in dem er Judge mit einem Clown-Emoij markierte und schreibt, dass der Schauspieler „sein gesamtes Material selbst verfassen würde“ und „talentiert“ sei. Das ist natürlich bei Weitem nicht der Fall und würde Judge auch noch lange nicht das Recht geben, so über andere Produktion zu lästern.
Dass Judge mit seinem Kommentar völlig daneben lag und im Grunde auch Unrecht hat, zeigen die Zahlen von Call of Duty, das jedes Jahr mehr Spiele verkauft, als ein God of War-Ableger. Zudem würden die meisten Spieler ein God of War-Spiel nur einmal durchspielen und es dann links liegen lassen, während Call of Duty teils hunderte Stunden lang gespielt wird.
Der Ex-Call of Duty-Entwickler Ajinkya Limaye, bringt es mit folgendem Statement auf den Punkt:
„Die Metrics zeigen, dass Call of Duty alle God of War-Spiele absolut zerstört (um ehrlich zu sein, wahrscheinlich sogar zusammengenommen).“
Selbst wenn es nur ein Joke war, war dieser zu diesem Zeitpunkt sicherlich unangemessen. Bleibt abzuwarten, ob sich Christopher Judge dazu noch einmal äußern wird – auf weniger lustige Art.