Die Spiele-Industrie ist nach wie vor im Wandel und versucht wieder mehr Bodenhaftung zu bekommen, in dem sich vor allem die großen Publisher verkleinern. Damit einher gehen vor allem zahlreiche Entlassungen, die nach Ansicht der Larian Studios (Baldur’s Gate) vermeidbar wären, wenn sich Unternehmen besser auf die Zukunft vorbereiten würden.
Die Larian Studios schwimmen mit Baldur’s Gate 3 derzeit auf einer Erfolgswelle und halten seitdem nicht damit zurück, wie sie über die Industrie denken. Zuletzt erst wurden große Publisher als „gierig“ vom CEO bezeichnet, während sich das Studio auf der GDC besonders kritisch zum Zustand der Xbox geäußert haben soll. Nun holt das Studio ein weiteres Mal aus und wirft vor allem großen Unternehmen vor, dass sie sich nicht flexibel genug auf die Zukunft vorbereiten und die Mitarbeiter und Spieler am Ende die Leidtragenden sind.
Die Industrie hat es schon lange vermasselt
Im Gespräch mit Michael Douse, Director of Publishing bei Larian, gegenüber GameFile wirft er der Industrie vor, dass sie es schon lange vermasselt haben und nur noch im Interesse von Aktionären handeln, während die Qualität der Spiele darunter leidet. Denn sobald es mal nicht so gut läuft, holen diese sofort zum Rundumschlag aus, wie derzeit überall zu sehen ist.
„Diese riesigen Betriebsausfälle, die wir Entlassungen nennen … sind ein vermeidbarer Mist. Das ist wirklich alles, was sie sind. […] Das ist wirklich krank. Entlassungen sind eine sehr, sehr komplexe und nuancierte Entscheidung. Aber die Vorstellung, dass es eine Unausweichlichkeit ist, die passieren muss, ist einfach nicht wahr.“
Nach Ansicht von Douse sollten Unternehmen unabhängig bleiben und Geld für schlechte Zeiten einplanen. Zwar würde ein Börsengang kurzfristig mehr Geld einspielen, langfristig leidet jedoch die Qualität darunter, was im Gegensatz zum eigenen Ansatz des Studios stünde.
„Wir sind es Tag für Tag angegangen. Als Operators haben wir Reserven geschaffen. Wir haben den Umfang auf der Grundlage dessen, was wir für nötig hielten, erweitert und Reserven und Ersatzreserven geschaffen, nur für den Fall, dass es nötig sein sollte. Glücklicherweise müssen wir das nicht.“
Die momentanen und zahlreichen Entlassungen werden vor allem damit begründet, dass nun die Ressourcen abgebaut werden, die während der Pandemie aufgestockt wurden. Wie lange das noch geht, ist schwer abzuschätzen, generell wird 2024 laut Prognosen jedoch ein weiteres und schwieriges Jahr für die Industrie.