Microsofts nächster Xbox-Trick: PlayStation-Spiele auf der eigenen Hardware?

Microsofts Xbox-PC könnte PlayStation-Spiele über Steam unterstützen - und damit Sony-Spiele auf Xbox-Hardware ermöglichen. Die Frage bleibt, ob Sony dies blockieren wird.

Mark Tomson
[@] PlayFront since 2022 | based in London | Pixels, hardware & the occasional controversy
3 Min Read

Glaubt man den Gerüchten, steht Microsoft vor einem radikalen Wandel: Die nächste Xbox soll kein klassisches Konsolenmodell mehr verfolgen, sondern vielmehr wie ein PC funktionieren. Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass die Hardware direkten Zugriff auf Stores wie Steam und den Epic Games Store bieten könnte. Eine geleakte Benutzeroberfläche, die während der GDC kursierte, bestärkt diese Annahme.

Sollten sich diese Spekulationen bewahrheiten, würde das eine brisante Frage aufwerfen: Wird Sony verhindern, dass seine PC-Portierungen wie God of War Ragnarök oder The Last of Us Part II auf Microsofts neuer Hardware spielbar sind?

Xbox als PC: Revolution oder reines Marketing?

Theoretisch wäre das nämlich möglich. Sony hat in den letzten Jahren zahlreiche PlayStation-Exklusivtitel für den PC veröffentlicht und diese über digitale Marktplätzeverkauft. Falls Microsoft nun ein „offenes“ Xbox-Gerät auf den Markt bringt, könnte es quasi PlayStation-Spiele indirekt unterstützen. Doch ist das wirklich so revolutionär, wie es klingt?

Ein genauerer Blick auf die Details zeigt einige Fallstricke. Wenn die nächste Xbox tatsächlich als vorgefertigter PC fungiert, dann wäre sie im Grunde nichts anderes als ein Gaming-PC mit Xbox-Branding. Der Kauf und die Nutzung von Spielen über Steam oder den Epic Games Store würde Microsofts eigenes Ökosystem umgehen und die Relevanz des Microsoft Stores weiter untergraben.

Diese Offenheit bringt Herausforderungen mit sich: Microsoft verdient an den eigenen Konsolen vor allem durch Softwareverkäufe, nicht primär durch die Hardware selbst. Falls Spieler ihre Titel über alternative Plattformen kaufen, fällt dieser Umsatz teilweise an Valve oder Epic. Auch das Geschäftsmodell von Xbox Game Pass könnte ins Wanken geraten, falls ein Großteil der Nutzer ihre Spiele lieber über Steam bezieht.

Blockiert Sony den Zugriff auf seine PC-Spiele?

Sony dürfte derweil nicht begeistert sein. Bereits in der Vergangenheit hat das Unternehmen verhindert, dass seine Spiele über GeForce Now auf einer Xbox gestreamt werden konnten. Könnte es ähnlich vorgehen und seine PC-Ports für Xbox-Hardware blockieren? Das wäre zumindest eine Option.

Doch insgesamt erscheint ein solcher Schritt unwahrscheinlich. Solange Microsofts nächste Hardware wirklich nur ein PC mit Xbox-Logo ist, hat Sony wenig Grund, Spiele aus den großen Stores zu entfernen. Warum sollte das Unternehmen freiwillig auf zusätzliche Einnahmen verzichten?

Microsofts mutiger Kurswechsel könnte die Konsolenlandschaft nachhaltig verändern. Doch ob PlayStation-Spiele auf einer künftigen Xbox spielbar sein werden, bleibt eine offene Frage. Letztendlich könnte sich die vermeintliche Sensation als simple Marktdynamik entpuppen: Wer PC-Spiele kaufen will, kann dies tun – egal auf welcher Hardware er sie spielt.

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