Mirror’s Edge: Der zeitlose Klassiker hat mehr denn je eine neue Chance verdient

"Mirror's Edge" ist auch 16 Jahre nach seinem Release ein zeitloser Klassiker, der mehr denn je eine Neuauflage verdient hat. #mirrorsedge #ea #dice

Niklas Bender 1 Comment
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„Mirror’s Edge“ von EA ist einer dieser Namen und Titel, die immer wieder auftauchen, obwohl seit Jahren kein neues Spiel erschienen und eine Fortsetzung dieses zeitlosen Klassikers derzeit noch unwahrscheinlicher ist. Dabei war es damals ein großartiges Spiel, das mit den Ideen von „Mirror’s Edge Catalyst“ und den heutigen Möglichkeiten zu einem absoluten Evergreen werden könnte.

„Mirror’s Edge“ zeichnete sich damals nicht nur durch seinen minimalistischen Grafikstil aus, sondern revolutionierte mit dem Parkour-Sport auch das Gameplay in Videospielen, das in der Folge von vielen adaptiert wurde. „Dying Light“ oder „Titanfall“ sind nur zwei Beispiele, die dem flüssigen Gameplay mit diesem einzigartigen Feeling folgten. Dafür wurde „Mirror’s Edge“ von Kritikern überall gelobt, auch wenn das Spiel insgesamt nicht perfekt war. Vor allem das Kampfsystem wirkte nicht nur unbeholfen, sondern auch etwas überflüssig. Auf den Einsatz von Waffen wurde später sogar wieder ganz verzichtet.

Der Mirror's Edge Look ist bis heute fast einmalig
Der Mirror’s Edge Look ist bis heute fast einmalig

Vieles davon wurde im Nachfolger „Mirror’s Edge Catalyst“ (unser Review) nämlich deutlich verbessert, der jedoch auch seine eigenen Probleme wieder mit sich brachte. Obwohl der Open-World-Ansatz durchaus zu begrüßen war, kam der Ansatz des ursprünglichen „Mirror’s Edge“ bei den Spielern besser an und hätte zusammen mit den Mechaniken von „Mirror’s Edge Catalyst“ am Ende wohl ein besseres Spiel ergeben. Die komplexere Erzählweise, die Aufarbeitung von Faith‘ Vergangenheit und das weiterhin dystopische Setting sind auch heute noch einen Blick wert. DICE selbst erkennt den hohen Wert dieses Franchise an, wie im letzten Post des Entwicklers betont.

Mirror’s Edge 1 & 2 zusammen wären das perfekte Remaster

Wo das Mirror’s Edge-Franchise derzeit bei EA steht, ist nicht bekannt. Der offenbar geringe kommerzielle Erfolg von „Mirror’s Edge Catalyst“ lässt derzeit wenig Hoffnung auf einen dritten Teil aufkommen. Allerdings wäre es auch unfair, das Franchise komplett zu begraben, das nach wie vor viele Fans hat und eine beliebte Inspirationsquelle für andere Spiele ist.

Neulich habe ich im Rahmen des EA Play-Abo einen Blick auf „Mirror’s Edge Catalyst“ geworfen und war beeindruckt, wie wenig das Spiel gealtert ist. Obwohl schon 8 Jahre seit der Veröffentlichung vergangen sind, wirkt es mit seinem teilweise stilisierten Look wie ein fast aktuelles Spiel, das man in seiner Art heute genau so erwarten würde. Natürlich gibt es im Detail noch einiges zu verbessern und mit den technischen Möglichkeiten der PS5 könnte die Konsole zeigen, was wirklich machbar ist. Die City of Glass, deren Name selbstredend ist, wäre wohl der wahr gewordene Traum eines jeden Raytracing-Fetischisten. Noch heute wirkt das Design der Stadt wie dafür gemacht, mit seinen spiegelglatten Oberflächen und Glaswänden, wohin das Auge blickt.

The City of Glass wäre mit heutigen Möglichkeiten eine Herausforderung
The City of Glass wäre mit heutigen Möglichkeiten eine Herausforderung

Mirror’s Edge-Gameplay weiterhin unerreicht

Noch beeindruckender ist aber das Gameplay mit seinem enorm flüssigen Ansatz, der einen fast unaufhaltsam durch die Spielwelt gleiten lässt. Solche nahtlosen Übergänge zwischen Laufen, Rennen, Springen, Rutschen und Weiterlaufen habe ich noch in keinem anderen Spiel erlebt. Auch der Übergang zu den Kampfmechaniken, vor allem mit den erweiterten Fähigkeiten, geht so leicht von der Hand, dass man die Kraft dahinter förmlich spüren kann. Mit dem DualSense-Controller wird dieses Gefühl sogar noch verstärkt und wirkt viel nuancierter, obwohl das Spiel gar nicht darauf programmiert ist. Durch die verbesserte Ergonomie des Controllers hat man meiner Erfahrung nach auch ein deutlich besseres Gefühl für Faith, um z.B. Sprungpunkte besser einschätzen zu können.

Die restlichen Aspekte, wie die generisch wirkenden Missionen, die sinnlosen Sammelaufgaben, die teilweise belanglosen NPCs oder eine stärkere Aufarbeitung der Hintergrundgeschichte und der Charaktere, wären für ein Remaster wohl zu viel des Guten. Würde EA oder DICE jedoch die besten Elemente von „Mirror’s Edge Catalyst“ in das Original übernehmen, hätte man ein erstklassiges Remaster, das möglicherweise den Weg für einen dritten Teil ebnen könnte. Verdient hätte es „Mirror’s Egde“ auf jeden Fall, schon alleine deshalb, da es sich nicht auf moderneren Plattformen (außer dem PC) spielen lässt. Bis dahin probiert „Mirror’s Edge Catalyst“ auf jeden Fall auf der PS5 aus, das trotz seiner 8 Jahre alles andere als alt wirkt.

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