Sony hat vorerst Glück – die PlayStation 5 bleibt von den Zöllen, die von US-Präsident Donald Trump verhängt werden, vorerst verschont. Doch dieser Schutz ist nur temporär, da der Hersteller vorsorglich Maßnahmen ergriffen hat, um sich vor den drohenden Auswirkungen der Zölle zu schützen.
Vorausschauende Maßnahmen sichern vorerst stabile PS5-Preise
In den vergangenen Monaten hat Sony vorausschauend reagiert, indem das Unternehmen seine Lieferketten verdoppelt und einen ausreichenden Vorrat an PS5-Einheiten in den USA angelegt hat. Diese Strategie verschafft Sony etwas Zeit, um die Lagerbestände abzubauen, bevor die Zölle greifen. Doch das bedeutet nicht, dass Sony dauerhaft sicher ist. Sobald die Vorräte aufgebraucht sind, könnte das Unternehmen gezwungen sein, die Preise zu erhöhen, um die zusätzlichen Kosten durch die Zölle auszugleichen.
Die Herausforderung liegt in der Tatsache, dass die meisten PS5-Konsolen in China produziert werden, einem Land, auf dessen Produkte die US-Regierung einen Zoll von 54 % erhebt. Um diese hohen Zölle zu umgehen, könnte Sony erwägen, die Produktion nach Japan zu verlagern, wo die Zollsätze mit 24 % deutlich niedriger sind. Dies würde jedoch ebenfalls zu höheren Kosten führen, die vermutlich an die Endverbraucher weitergegeben werden müssen.
Zölle führen langfristig zu höheren Kosten für Verbraucher
Laut Daniel Ahmad, Analyst bei Nico Partners, müsste Sony genau prüfen, wie sich die Zölle auf die Gewinnmargen auswirken und in welchem Umfang die Preiserhöhungen an die Konsumenten weitergegeben werden können. Diese Anpassungen könnten nicht nur die Preise für Konsolen betreffen, sondern auch für Zubehör und Spiele.
Die strategische Bevorratung von PS5-Konsolen in den USA bietet Sony vorerst einen Puffer. Doch bei anhaltenden Zöllen wird das Unternehmen irgendwann nicht mehr umhinkommen, die Produktion in andere Länder zu verlagern oder die Preise zu erhöhen. Eine weitere Option könnte die Produktion in Vietnam sein, jedoch wird dies voraussichtlich erst 2026 der Fall sein.
Die Unsicherheit bleibt jedoch groß: Die Zölle sollen erst am 9. April in Kraft treten, und es ist noch unklar, wie sich die Situation entwickeln wird. Es besteht die Möglichkeit, dass die Zölle erhöht, gesenkt oder sogar ganz abgeschafft werden könnten. Umgekehrt werden erhebliche Preisaufschläge erwartet, die sich im Endeffekt weltweit auswirken dürften. Branchenexperten erwarten turbulente Zeiten in den kommenden Monaten.
In der Zwischenzeit haben auch andere Unternehmen wie Nintendo auf die Unsicherheit reagiert. Diese verschieben beispielsweise die Vorbestellungen für die Switch 2, um die Auswirkungen der Zölle auf die neue Konsole zu prüfen. Auch wenn der Veröffentlichungstermin der Konsole am 5. Juni festgelegt wurde, spekulieren manche, dass der Preis vor dem Launch noch steigen könnte.
Sony scheint dank seiner proaktiven Strategie jedoch besser auf die Herausforderungen vorbereitet zu sein als viele andere Hersteller, auch wenn die Zukunft weiterhin unklar bleibt.