Die FIFA-Lizenz war seit den 90er Jahren fest in der Hand von Electronic Arts. Es hätte aber auch ganz anders kommen können, denn zuerst wurde die Lizenz alleinig Sony angeboten, die aus Respekt gegenüber EA dankend abgelehnt haben.
Das verrät Tom Stone, EAs ehemaliger Vice President of European Marketing, die bis dahin schon viel getan hatten, um Fußball als Videospiel zu etablieren. Hätte Sony bei der Lizenz damals zugriffen, hätte es sich wie ein Diebstahl angefühlt.
Gegenüber TimeExtension sagte Stone:
„Chris Deering [der damalige Präsident von Sony PlayStation Europe] traf sich mit mir und sagte: ‚Uns wurden die Rechte an FIFA Soccer angeboten. Ich sagte: Das ist doch ein Scherz. Im Ernst? ISL ist an Sony herangetreten und hat sie gefragt, ob sie eine exklusive weltweite Lizenz für FIFA haben wollen? Nach allem, was wir für sie getan haben?‘ Ich war wirklich verärgert. Aber Chris sagte zu mir: ‚Ich werde diesen Vertrag nicht unterschreiben, es sei denn, du kommst nicht mit der FIFA zurecht. Das ist dein Deal. Das hast du geschaffen.'“
Für PlayStation standen damals die guten Beziehungen zu EA mehr im Vordergrund und was EA auch für PlayStation tun könne. Hier sah man mehr das Gesamtbild, anstatt nur eine weitere Lizenz zu besitzen. Hätte Sony damals die Lizenz angenommen, wäre man bei EA wohl ziemlich verärgert gewesen, glaubt Stone.
EA wollte die FIFA Lizenz schon länger loswerden
Inzwischen hat EA die FIFA-Lizenz aufgegeben, da sie nach eigenen Worten viel zu teuer geworden ist. Diese Überlegungen gab es schon früher, scheinbar hatte die Marketing-Abteilung bei EA aber zu große Angst davor, die Markenbekanntheit zu verlieren.
Für EA zahlt sich der Schritt weg von der FIFA inzwischen enorm aus, die mit ihrer neuen Marke EA Sports FC überaus erfolgreich gestartet sind. Die FIFA hingegen möchte nun ein eigenes Fußballspiel etablieren, von dem man bis jetzt jedoch nicht mehr gehört hat.
