TEST: Conan Exiles – Brutal gut?

By NeroFirestorm Add a Comment
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Mit “Conan Exiles” ist seit wenigen Wochen das nächste Open-World-Survival Game auf dem Markt. Doch wie reif ist das Spiel tatsächlich schon? Macht es überhaupt Sinn dieses Spiel solo anzugehen oder haben wir hier wieder einen klassischen Fall von Gruppenzwang? Geeignet für PvP oder PvE Liebhaber? Oder für beide? Viele Fragen, viele Antworten gibt’s jetzt hier im Test.

Kurz und schmerzlos …

ist der Start in “Conan Exiles”. Nachdem wir uns direkt für den Online-PvP-Modus entschieden haben, suchen wir uns einen Server aus. Gesagt, getan. Danach steht die Erstellung des eigenen Charakters an. Dabei kann man die verschiedensten Merkmale bestimmen, die das Aussehen wie die Haut- und Haarfarbe, Frisur, Gesichtszüge, etc. festlegen. Bei der Stammeszugehörigkeit kann man zudem schon darauf achten, dass diese auch mit der Glaubensrichtung kompatibel ist.

Aller Anfang ist schwer

Nach einem kurzen Intro, in dem wir lediglich vom Kreuz befreit werden, um ums Überleben kämpfen zu können, treten wir die spannende Reise im Universum von Conan an. Der Ausgangspunkt ist eine Wüste, in der irgendwie nichts zu finden ist. Daher muss zunächst der Weg zum eigentlichen Geschehen gefunden werden, was allerdings keine allzu große Herausforderung darstellt. Am Flussufer angekommen kann bereits mit dem Sammeln der ersten Rohstoffe begonnen werden, wobei es tatsächlich erstmal nur darum geht, die Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken sicherzustellen.

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Abgesehen davon ist es ratsam immer die Umgebung im Blick zu behalten, um nicht überraschend von wilden Tieren wie Krokodilen oder Hyänen gefressen oder von den lagernden Wildlingen getötet zu werden. Besonders tödlich sind allerdings die plötzlich aufkommenden Sandstürme, gegen die man zu Beginn absolut keine Chance im freien hat. Also ist es auch hier ratsam schnell die eigenen vier Wände hochzuziehen, um sich so einen kleinen, sicheren Rückzugsort zu erschaffen. Als kompletter Neuling in der Welt von Conan ist gerade das gar nicht so einfach, denn leider gibt es so gut wie keine Hinweise, Tipps oder gar ein kleines Tutorial, durch das der Einstieg ins Spiel erleichtert werden könnte. Somit ist ‘learning by doing’ angesagt.

Und das fängt bereits bei der Steuerung an. Zwar werden die Grundfunktionen wie das Schlagen mit der Waffe, Sprinten oder auch Springen am Bildschirmrand angezeigt, das war es dann aber auch schon. Für viele andere Befehle ist der Weg in die Einstellungen unumgänglich, um dort die Tastenbelegung einzusehen. Und auch im doch recht umfangreichen Hauptmenü dauert es eine ganze Zeit, bis man sich überhaupt einigermaßen orientiert hat. Dies stellt direkt zum Start ein echtes Hindernis dar, das man erst allmählich überwindet. Ein weiterer Kritikpunkt an dieser Stelle, der auch dauerhaften bestand hat, ist die fehlende Hotbar. Diese wird in “Conan Exiles” durch ein Rad ersetzt, welches nur sehr umständlich auf die jeweilige Situation angepasst werden kann. Gerade am Anfang kostet dies einfach viel zu viel Spielzeit und sorgt mitunter für ein frustrierendes Erlebnis.

Die Schnellauswahl ist eigentlich ein sehr schönes, zeitsparendes Element, welches gerade in Spielen wie Conan für viele Zwecke genutzt und angepasst werden kann. So können in einem Bauprojekt viele Bauelemente dort abgelegt werden, was das Bauen auch wesentlich beschleunigt. Im Kampf hingegen können dort natürlich Waffen, Schilde, Nahrung oder Heiltränke untergebracht werden.

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Ab ins große Abenteuer. Aber wohin eigentlich?

Nachdem man die ersten Schritte hinter sich gebracht hat und sein kleines Häuschen steht, stellen sich weitere Fragen: was mache ich jetzt? Was ist das Ziel? Und was gibt es überhaupt alles zu tun? Denn ums reine Überleben geht es mittlerweile schon nicht mehr. Dazu ist man der Umwelt im Startgebiet bereits zu überlegen.

Ab hier ist entweder Unternehmungslust in schwierigere Gebiete vorzudringen, Motivation mehr zu bauen oder der Gang ins Baumenü gefragt. Es gibt bei “Conan Exiles” viele verschiedene Engramme, die erlernt werden können. Logischerweise handelt es sich bei einigen Sachen um Verbesserungen. So kann zum Beispiel Metall abgebaut werden, um es dann in einer Schmelze zu Barren verarbeiten zu lassen. Die Schmelze benötigt hierfür wiederum allerdings Brennstoffe wie Kohle oder Holz. Mit den Metallbarren können anschließend Metallwerkzeuge hergestellt werden, welche dann mehr Rohstoffe als die bisher genutzten Steinwerkzeuge abbauen. Man spielt dadurch automatisch immer effektiver.

Es kommen aber auch neue Bauteile hinzu – so zum Beispiel das Rad der Schmerzen, in dem Leibeigene geschaffen werden können. Dazu wird zunächst ein Knüppel und ein Seil benötigt, weshalb es sich gerade zu Beginn empfiehlt, eher schwächere Charaktere für die Sklavengewinnung auszuwählen, da diese sich in aller Regel auch wehren und das eigene Überleben nicht durch zu hoch gesteckte Ziele gefährdet werden sollte. Zudem dauern Einheiten mit geringerem Level deutlich kürzer, was die Quantität steigert. Es ist außerdem hilfreich nicht nur Krieger zu rekrutieren, sondern auch Leibeigene mit besonderen Fähigkeiten. So können Leibeigene in Produktionsstätten wie eben dem Rad der Schmerzen oder als Rüstungsmacher eingesetzt werden, um die Effektivität dieser Bereiche nochmal anzuheben. Das bedeutet, dass man durch den Einsatz von Leibeigenen in Produktionsstätten bessere Rüstungen oder Waffen herstellen oder Leibeigene schneller rekrutiert werden können. Nicht unerheblich bei den neuen Kriegern ist außerdem deren Ausrüstung, welche individuell angepasst werden kann. Denn je besser die Rüstung und Waffe des Kriegers, desto mehr Schaden verursacht er oder sie und je mehr Schaden kann er einstecken. Dies kann in engen Kämpfen den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Conan Exiles” ist somit durchaus solo spielbar, doch wie in den meisten Spielen ist man in der Gruppe deutlich effektiver – und das in jeder Hinsicht. Viele zusammen farmen eben mehr, sind stärker im Kampf und können auch schneller mehr erkunden als der Einzelne. Sich einem Stamm anzuschließen ist also immer eine Überlegung wert, gerade wenn man gerne PvP spielt. Hier ist es immer nützlich ein paar Kameraden an seiner Seite zu wissen. Dies kommt vor allem zur Geltung, wenn es um die Verteilung der Attributpunkte wie u.a. Stärke (Nahkampfschaden), Präzision (Fernkampfschaden) oder Belastung (Tragkraft) geht. Dabei macht es Sinn vorher Aufgaben zu verteilen und seinen Charakter dementsprechend zu skillen. Aber auch PvE Spieler kommen auf ihre Kosten. So gibt es auf der großen Karte viel zu entdecken und zu erforschen. Auch der Baumodus bietet einem dann umfassende Optionen, um riesige Festungsanlagen bauen zu können.

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Grafik und Gameplay

Mit “Conan Exiles” gelingt Funcom eine durchaus detailreiche und abwechslungsreiche Welt. Auch die Waffen, Kleidung oder Gebäude sind nett gestaltet. Mit Spielen wie “God of War” oder anderen Open-World Games kann der Titel jedoch noch lange nicht mithalten und wirkt in dessen direktem Vergleich noch zu schlicht und einfach. Viel größer ist die Kritik allerdings an den teilweise doch sehr verbuggten Kämpfe anzusetzen, in die man notgedrungen immer mal wieder gerät. Denn teilweise weicht der eigene Charakter in die völlig falsche Richtung aus, die man im übrigen auch gar nicht angesteuert hat, oder fügt dem Gegner keinen Schaden zu, obwohl man ganz offensichtlich einen satten Volltreffer gelandet hat.

Der Baumodus ist beim Platzieren der einzelnen Bauelemente dafür wieder sehr anwenderfreundlich. So zeigt das Spiel u.a. an, welche Seite der Mauer die Außenseite ist. So können z.B. Häuser einheitlich gebaut werden und haben nicht, wie in anderen ähnlichen Spielen, plötzlich eine Innenseite, welche dann nach außen zeigt, um nur ein Beispiel zu nennen.

TEST: Conan Exiles – Brutal gut?
“Conan Exiles ist ein gutes Survival-Game, das aber auch noch sehr viel Potential nach oben hat. Insgesamt überzeugen die verschiedenen Möglichkeiten und die Freiheit zu entscheiden, was im Spiel als nächstes passieren soll. Es gibt keine Pflichtmissionen um weiterzukommen - man bekommt ein paar Werkzeuge in die Hand und muss sehen, was man daraus macht. Der Grundgedanke von Survival wird damit quasi perfekt unterstrichen. Das Spiel entwickelt sich also ganz nach dem gusto des Spielers selbst. Über das selten auftretende Fehlverhalten des Charakters könnte man nach einiger Übung zwar auch hinweggesehen, da die Kampferfahrung dieses Handicap dann wettmacht. Besser ist es natürlich, wenn Entwickler Funcom an dieser Stelle noch nachbessern würde und entsprechende Updates liefert. Wo man mit Umfang und Freiheit punktet, büst man in Sachen technischer Umsetzung allerdings auch wieder etwas ein, vor allem aus grafischer Sicht. Wer hier einige Abstriche verschmerzen kann, dürfte mit Conan Exiles viel Zeit verbringen und Spaß haben, denn ein Ende ist selbst für mich noch lange nicht in Sicht.”
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