TEST: Dark Sousl III – Das Sterben geht in die dritte Runde

Johannes Add a Comment
8 Min Read

„FromSoftware“ wird immer mehr zu einem festen Begriff auf dem Spielmarkt, denn die Jungs stecken hinter Hardcore-Titeln wie „Demon Souls“, „Dark Souls“ und sogar „Bloodborne“. Alle drei Namen haben ein gemeinsames Ziel – den Spieler in den Wahnsinn zu treiben. Mittlerweile schrecken immer weniger Spieler vor einer Dark Souls-Herausforderung zurück, was sich auf die Beliebtheit und selbstverständlich die Verkäufe positiv auswirkt. Mit „Dark Souls 3“ wird aus der berühmten Serie eine Trilogie und für uns ein ausschlaggebender Grund, euch einen ausführlichen Bericht direkt aus der Hölle zu schicken.

Watch the throne …

Bis heute hat es keiner so richtig geschafft, die Story hinter Dark Souls richtig zu erklären. Die Serien-Schöpfer selbst haben bereits ein Kopfgeld von zehn Tausend Dollar auf denjenigen ausgesetzt, der die Handlung von den bisher veröffentlichten Ablegern richtig erzählen kann, woraus sich im Internet ein richtiger Kult entwickelt hat. Die Schwierigkeit dabei ist es, trotz der minimalistischen Erzählung, die richtigen Puzzle-Stücke zusammenzusetzen, um für sich eine sinnvolle Handlung zu erschließen. Dieser rote Faden zieht sich auch durch den dritten Teil, weshalb knappe Cutscenes und kleine Details im Gameplay größtenteils das Storytelling ausmachen. Dabei geht es um eine Suche nach den verschollenen Fürsten, die ihren Thron annehmen müssen. Die Aufgabe übernehmen die „aschenden“ Krieger – untote Soldaten, dessen einziges Lebensziel darin besteht, die alten Könige in einem trostlosen, verseuchten und verlorenen Land wiederzufinden. „Warum gibt es die Untoten?“, „Warum müssen die Könige wieder auf den Thron zurückkehren?“ und viele weitere Fragen bleiben bis dato unbeantwortet. Alle bisher bekannten Fakten bieten genügend Interpretationsfreiraum. Finde ich diesen Minimalismus schlecht? Auf gar keinen Fall, zumal genau dieser Aspekt mich und wahrscheinlich viele andere Souls-Gamer zur Weißglut treibt und zum Spielen motiviert, auch wenn man bereits hunderte oder gar tausende Male das Zeitliche gesegnet hat.

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So wie immer, aber irgendwie auch nicht …

Lasst mich mal kurz überlegen… äh, es gab erst „Demon Souls“, dann „Darks Souls“, dann „Bloodborne“ und „Dark Souls 2“ nahezu gleichzeitig. Mit „Bloodborne“ ist man zwar den Wurzeln treu geblieben, hat Gameplay-technisch aber vieles ausprobiert. Sehr flüssige Bewegungen, kein Blocken und reines Ausweichen waren an der Tagesordnung, wohingegen der zweite Teil die altbewährte Schiene gefahren ist. „Dark Souls 3“ spielt sich viel dynamischer, actionreicher und dennoch so strategisch wie immer, weswegen der starke Verdacht besteht, man habe einige Bloodborne-Elemente übernommen, die von der Community gefeiert wurden. Am Ende hatte ich in vielen Situationen die Entscheidungsfreiheit, ob ich nun Blocken oder Ausweichen möchte, zumal beides von der Effektivität her fast gleich ist. Wobei bei einigen Gegnern das eine bzw. das andere vom Vorteil wäre, um den Kampf schnell beenden zu können.

Dazu kommt noch die neue oder besser gesagt die alte Klasse „Pyromant“ in die Charaktererstellung. Der Feuerbändiger, bekannt aus dem ersten Teil, ist anscheinend im Nachfolger verschwunden und nun wieder da – eine gute Entscheidung. Denn die Klasse erfreut sich nicht nur großer Beliebtheit, sondern auch vielerlei Vorteilen in den Kämpfen, was besonders für Fans der Serie interessant sein dürfte. In unserem Test haben wir aus diesem Grund als Pyromant die Welt von Dark Souls unsicher gemacht und hatten keine großen Schwierigkeiten die ersten Bosse gnadenlos zu vernichten. Auf Distanz verursachen wir mit der Feuerattacke nicht nur einen großen Schaden, sondern behindern auch feueranfällige Gegner. Es kann zudem vorkommen, dass ein normaler NPC-Gegner plötzlich von einer schwarzen Materie besessen und dadurch unglaublich stark und flink sein wird. Wer jedoch keine Lust auf Risiko hat, kann von vornherein die richtigen Gegner ausschalten, um ihren „Buff“ zu blockieren. Um das zu wissen, hilft die altbewährte „Versuch-und-Irrtum“-Strategie, die Dark Souls als Serie so sehr ausmacht.

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Ihr werdet in jedem Spielabschnitt auf irgendeine Weise sterben, nur um daraus zu lernen. Wer nur einen Moment unachtsam wird, findet schnell den Tod. Dazu haben die Entwickler ihre gewohnten Fallen integriert, die achtsame und misstrauische Spieler auf jeden Fall bemerken werden. Dass man nicht mit kritischen HP-Punkten herumlaufen darf, weiß dank der strategisch aufgestellten Schützen eigentlich jeder. Doch was passiert, wenn hinter einem Schützen sich ein weiterer befindet? Ausweichen und nochmal ausweichen heißt das Stichwort, sonst ist schnell mal wieder Frust angesagt oder schlimmstenfalls ein neuer Controller.

Atmosphäre pur …

In jedem ihrer Spiele schafft es „From Software“ eine unglaublich dichte Atmosphäre zu entwickeln, sei es Bloodborne oder Dark Souls. Detailreiche Umgebung, angsteinflößende Monumente oder ein fast schon postapokalyptisches Setting machen „Dark Souls 3“ zu einem interessanten Kampffeld, auch außerhalb der ohnehin schon nervenaufreibenden Auseinandersetzungen mit Gegnern. Überall findet man versteckte Hinweise, die entweder zur Geschichte beitragen oder ihre eigenen Handlungen erzählen, ohne ein Wort gebrauchen zu müssen. Hier und da findet man Überreste von Leichen, Kämpfen, früheren Kriegern und aufgespießten Tieren, die durch ihre bloße Zurschaustellung Gänsehaut garantieren.

Hässliche Bossgegener gibt es nicht, denn das Charakterdesign weiß auch diesmal jeden Kritiker zu überzeugen, zumal hier die Liebe zum Detail ganz groß geschrieben wird. Facettenreich und einzigartig in ihrer Art und Weise sie zu bezwingen, stand für FromSoftware absolut im Mittelpunkt.

In unserer Testphase lief „Dark Souls 3“ zunächst nicht sonderlich flüssig, ab und zu sogar unspielbar. Doch mit dem aktuellen Update „1.03“ haben sich auch die kleinsten Bugs verabschiedet, die uns in den ersten Spielstunden so sehr auf den Geist gingen. Somit hat es sich diesmal wirklich gelohnt, sich hierfür ein paar Tage mehr Zeit zu nehmen, anstatt nur eilig dem Embargo hinterher zu eifern.

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Durch die erhöhte Dynamik im Gameplay läuft der dritte Ableger nun stets flüssig und kann sich nach dem erhofften Patch auf dieselbe Stufe wie Bloodborne stellen, welches kurz nach dem Release mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte. Von der Gesamtoptik fehlt mir jedoch eindeutig hier und da die Kantenglättung, zumal die Umrisse unseres Charakters und andere Objekte in der Umgebung merkliche Kanten aufweisen. Vielleicht lässt das nächste Update ein besseres Gesamtbild zu, als es derzeit der Fall ist.

Soundtechnisch gibt es eine solide Musikuntermalung, die der Atmosphäre der Vorgänger in nichts nachsteht. Chorgesänge, melancholische Piano-Ansätze und komplette Orchester sorgen für ein Gefühl der Aussichts- und Hoffnungslosigkeit, was das Gesamtbild fast perfekt abrundet. Durch die dichte Atmosphäre beschleichen einen teilweise auch richtige Angstgefühle, zumal Schritte und unbekannte Geräusche dazu genutzt werden, den Spieler stetig auf Trab zu halten.

Entwickler: FromSoftware
Publisher: Bandai Namco
Release: 12. April 2016
Offizielle Homepage: www.darksouls3.com

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TEST: Dark Sousl III – Das Sterben geht in die dritte Runde
„Eigentlich war zu erwarten, dass der dritte „Dark Souls“-Ableger seinen Vorgängern ziemlich ähnlich sein wird. Zwar haben die Jungs von „FromSoftware“ für frische Neuerungen gesorgt, dennoch halten sich auch diese in Grenzen, sodass sich die Fans der Serie sowohl im Gameplay wie auch in der Geschichte schnell wiederfinden werden. Das Storytelling bietet auch diesmal weiterhin genügend Interpretationsfreiraum, sodass die Neugier der Spieler nicht verfliegen wird zu erfahren, was wirklich dahinter steht. Vom Gameplay her sind die Kämpfe dynamischer und actionreicher gestaltet worden, was meiner Meinung nach so weit in Ordnung geht, zumal der strategische Kernpunkt der Kampfsequenzen immer noch mehr als deutlich ausgeprägt ist. Die optische und akustische Präsentation erlebt mit dem dritten Teil abermals eine Steigerung, was sich dank der schnellen Updates immer weiter verbessern wird. Am Schluss bleibt noch zu sagen, dass auch Dark Souls 3 keinesfalls ein Spiel für Anfänger des Genres – aber diejenigen, die nicht auf mich hören wollen, sollen wortwörtlich in der Hölle schmoren, denn das werden sie in „Dark Souls 3“ definitiv tun!“
9.3
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