Es gibt Dinge im Leben, die ändern sich nie: in den Ferien wird Benzin teurer, im Sommer gibt es kaum neue Spiele und im Herbst kommt ein neuer FIFA-Ableger auf den Markt. Mit „FIFA 14“ ist letzteres ist nun wieder erhältlich. Da stellt sich doch die Frage, ob einfach nur eine 14 auf der Packung steht, oder ob es wirklich gravierende Neuheiten gibt. Also, Trainingshose an und rauf auf den Platz!
Gameplay
Kommen wir gleich zum wohl wichtigsten Aspekt. Sobald man seine erste Partie in Angriff nimmt, fällt sofort auf, dass Electronic Arts an dem physikalischen System der Fußballsimulation gearbeitet hat. Das hat zur Folge, dass verschiedene Bewegungen je nach Situation anders ausgeführt werden. So fällt es den einzelnen Spielern schwerer, aus dem Vollsprint die Richtung zu verändern, denn man muss dafür erst bremsen. Bewegungen werden so zwar realistischer, das ganze Spielgeschehen verliert allerdings auch ein wenig an Tempo. Dies wirkt sich natürlich auch auf Verteidigung und Angriff aus. Auf der einen Seite steht mehr Zeit zur Verfügung, sich etwa Gedanken über sein Stellungsspiel oder die möglichen Passwege zu machen, auf der anderen Seite müssen diese Vorhaben gezielter geplant und umgesetzt werden, da der Gegner sonst schnell die Oberhand gewinnt. Gerade zu Beginn kommt das öfters vor und kann häufig zu einem gewissen Maß an Frust führen. Hat man den Dreh jedoch einmal raus, steht einem Torfest nichts mehr im Weg.
Unterstützt wird das Ganze von einem überarbeiteten Steuerungssystem. Zum Tricksen wird nur noch der linke Analog-Stick benötigt und der Ball kann nun vor den Gegnern abgeschirmt werden, wodurch es schwerer wird, den Spielern den Ball wieder abzunehmen. Durch diese Veränderungen wirkt zu Beginn alles ein wenig kompliziert, im Spielverlauf werden sie jedoch schnell intuitiv eingeprägt und hervorragend umgesetzt, wodurch grandiose Szenen garantiert sind.
Neu aufgelegt wurde auch das Flugsystem des Balls, das nun noch vielseitiger und unberechenbarer ist, sowie die Vorbereitungen auf ein Spiel. Es kann nun sogar die exakte Uhrzeit im 10-Minuten-Takt, sowie das Stadion und der Schiedsrichter eingestellt werden. Jeder der Unparteiischen besitzt seine eigenen Eigenschaften in Bezug auf Strenge und Genauigkeit, durch die der spielerische Freiraum gestaltet werden kann.
Eine Weiterentwicklung ist auch bei der KI von Teamkameraden und Gegenspielern zu spüren. Diese reagieren logischer auf die Handlungen und Bewegungen unserer Figur und machen es uns teilweise nicht leicht, das Runde ins Eckige zu bekommen.
Ansonsten hat sich neben ein paar neuen Jubelmöglichkeiten und Spezialbewegungen wenig verändert. Besonders bei den verschiedenen Spielmodi gibt es kaum Neuerungen, abgesehen von einem neuen Transfermarktsystem im Managermodus, dem sogenannten „Scouting-Netzwerk“. In diesem schickt man seine Scouts in verschiedene Länder, damit diese potentielle Neulinge innerhalb der ausgewählten Landesligen aufspüren, sozusagen ein natürlicheres Transfermarktsystem, das einen realistischen Markt simuliert.
Daneben stehen aber auch wieder die üblichen Modi, wie „Be a Pro“ oder der „FIFA Ultimate Team“ zur Verfügung, genau wie die virtuelle Bundesliga und der Onlinemodus, die aus dem Vorgänger 2013 bekannt sind. Für einen gewissen Grad an Abwechslung sorgt zudem der Menüpunkt „Highlights der Woche“, in denen man Top-Spieler der aktuellen Woche nachspielen kann, um seine eigene Prognose zu produzieren oder sein Traumergebnis herbeizuzaubern.
Grafik und Atmosphäre
FIFA war schon immer ein Musterbeispiel für hervorragende Grafik und Figurenmodelle. Auch in der diesjährigen Version ist das nicht anders. Die einzelnen Spieler sehen ihren realen Vorbildern verblüffend ähnlich, was besonders bei internationalen Topspielern auffällt. Unbekanntere Spieler sehen im Vergleich zwar auch gut, aber nicht gleich umwerfend aus. Die Charaktermodelle profitieren von dem bereits angesprochenen neuen Physiksystem, durch das ihre Bewegungsabläufe realitätsgetreuer erscheinen. Auch am ewigen Kritikpunkt, den Zuschauern innerhalb der Originalstadien, wurde ein wenig gearbeitet, weshalb diese ansprechender und dynamischer erscheinen. Sie stimmen teilweise sogar Fangesänge an und Unterstützen so Mannschaft und Atmosphäre. Für die PS4-Version verspricht man zudem hier noch ein Schippe drauf zu legen.
Das neu gestaltete Hauptmenu, in dem jeder Punkt durch einzelne Kacheln dargestellt wird, wirkt in „FIFA 14“ sehr freundlich und übersichtlich, bietet einen schnellen Überblick über neue Informationen von Freunden oder Vereinen und erleichtert den schnellen Einstieg ins Spiel. Es wirkt alles insgesamt sehr aufgeräumt und ansprechend und man folgt damit ganz klar modernen User Interfaces.
Die Freistoß-Übungen, mit denen man sich die Ladezeiten vor einer Partie vertreiben konnte, wurden durch verschiedene Trainingseinheiten ersetzt, in welchen Punkte gesammelt werden können. Zum einen bildet sich so eine Rangliste unter den eigenen Freunden, zum anderen können so die eigenen Fähigkeiten verbessert werden.
Besonders im Fokus steht dabei die Verbindung zu Freunden und zur Community. Sämtliche Ergebnisse werden automatisch an die Freunde weitergeleitet, die diese Neuigkeiten dann auf ihrer Startseite finden. Man kann sich mit ihnen zu eigenen Teams zusammenschließen oder gegeneinander antreten. Eine Menge Spaß und haufenweise Wutausbrüche sind da sicherlich garantiert.
Natürlich gibt es einen Faktor, von dem FIFA Jahr für Jahr profitiert, besonders im Vergleich zum Rivalen „Pro Evolution Soccer“: FIFA hat Lizenzen ohne Ende! So ziemlich alle großen Ligen der Welt sind ausführlich vertreten. Ganz egal, ob man mit einem Team aus der chilenischen, der norwegischen oder der englischen Liga spielen will, fast alles ist möglich. Vergeblich sucht man jedoch die türkische oder griechische Liga, die nur im Abschnitt „Rest der Welt“ zum Beispiel durch „Galatasaray SK“ und „AEK Athens“ vertreten sind. Das ist jedoch leicht zu verschmerzen, da der gebotene Umfang geradezu gigantisch ist.
Als einziger Kritikpunkt sind leichte Performanceprobleme zu bemängeln, die innerhalb der einzelnen Menus auftreten. Diese benötigen eine lange Ladezeit und hängen teilweise hinterher. Innerhalb der Partien läuft dafür alles hervorragend flüssig und stabil.
„EA SPORTS Football Club“ und Web-App
Passend zu FIFA 14 gibt es eine App für Smartphones und Tablets namens „EA SPORTS Football Club“. Über diese App besteht die Möglichkeit, sein Ultimate Team zu verwalten, Transfers abzuschließen oder in Kontakt mit Freunden zu treten. Die gleiche Möglichkeit besteht auch über eine Web-Anwendung. So hat man die Option, sein Team von überall weiter aufzubauen, um es zum Besten aller Zeiten zu machen.
Entwickler: EA Sports
Pubisher: Electronic Arts
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.ea.com
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