Es gibt Dinge, die eine Generation nachhaltig prägen, so zum Beispiel die Musik der 90er Jahre, die Star Wars-Saga oder eben die Geschichten um den Zauberschüler Harry Potter und sein Kampf gegen Voldemort und die dunklen Mächte. Drumherum hat sich inzwischen ein ganzes Universum entwickelt, was die Legenden aus der Zauberwelt weitererzählt.
Dementsprechend groß war die Freude, als WB Games mit „Hogwarts Legacy“ endlich wieder ein vollständiges Spiel in der Wizarding World angekündigt hat. Bleibt nur die Frage, wie gut die neue, eigenständige Story ohne den eigentliche Star – Harry Potter – bei den Fans ankommt und ob auch das Gameplay die Erwartungen erfüllen kann.
Wir haben uns auf den Hexenbesen geschwungen, Hogwarts bis in den letzten Winkel erkundet und verraten euch, warum mit „Hogwarts Legacy“ der erste potenzielle Game of the Year-Hit in den Startlöchern steht.
Willkommen in Hogwarts
Wir schreiben das 19. Jahrhundert. Als neuer, selbst entworfener Schüler starten wir im 5. Schuljahr unsere Ausbildung an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Wir besuchen den Unterricht der verschiedenen Fächer, lernen neue Zaubersprüche, brauen Tränke oder kümmern uns um magische Pflanzen und Tierwesen. Alles, was Zauberschüler eben so tun. Sogar ein eigenes Zimmer können wir nach unseren Wünschen ausstatten. Währenddessen schließen wir Freundschaften mit einigen unserer Mitschüler und können das ein oder andere Rätsel lösen, während wir Hogwarts und seine Ländereien erforschen. Ja, es geht weit über die Mauern der Schule hinaus!
Doch über die magische Welt braut sich eine große Dunkelheit zusammen. Der böse Kobold Ranrok, Anführer der großen Koboldrebellion, verabscheut alle Hexen und Zauberer und hat sich zum Ziel gemacht, sie alle zu vernichten. Gemeinsam mit dem bösen Zauberer Victor Rookwood und seinen Lakaien terrorisieren sie die Zauberwelt und sind hinter uns her. Grund dafür ist unsere besondere Verbindung zur alten Magie, einer lange verlorenen Macht, deren Spuren wir sehen und mit ihr interagieren können, und welche die beiden Schurken sich zunutze machen wollen. Wir erforschen also geheime Katakomben, gefährliche Grabstätten und düstere Wälder, um das lange verschollene Geheimnis aufzudecken und die magische Welt zu retten. Welche Geheimnisse werden wir noch aufdecken und weshalb haben wir eine so starke Verbindung zu dieser alten Magie?
Die Story von „Hogwarts Legacy“ wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Team von J.K. Rowling geschrieben und fügt sich hervorragend in die Wizarding World ein. Sie greift einen bedeutenden Zeitpunkt in der Jahrhunderten alten Geschichte auf und zeigt uns eine ganz neue Facette dieses Universums. Eine von Grund auf neue Handlung einzusetzen war eine durchaus weise Entscheidung, da wir so immer wieder von Wendungen und Ereignissen überrascht werden können und es ein frischer Einstiegspunkt für all jene darstellt, an denen Harry Potter bisher vielleicht vorbeigegangen ist. Wem können wir z.B. vertrauen, und wer wird unsere Freundschaft ausnutzen? Zu keinem Zeitpunkt hat uns die Handlung gelangweilt, wodurch wir über viele Stunden eine großartige Unterhaltung genießen durften.
Eine fantastische Spielwiese
In Sachen Gameplay ist „Hogwarts Legacy“ entgegen einiger Befürchtungen ein absolutes Highlight geworden. So wirklich hat man den Avalanche Studios dieses Projekt nämlich nicht zugetraut, für die es das erste AAA-Spiel überhaupt in einer solchen Größenordnung war. Die Spielwelt ist gefüllt mit einer Vielzahl an abwechslungsreichen Rätseln und Erkundungs-Passagen, die uns regelmäßig herausfordern und zum Nachdenken anregen. Das Entwicklerteam von Avalanche Software hat es hier geschafft ein gutes Gleichgewicht zu finden, wodurch diese Elemente zwar kurzweilig, aber immer ansprechend und trotzdem herausfordernd sind.
Ein wichtiges Element ist natürlich die Nutzung von Zaubersprüchen und Flüchen, entweder im Kampf gegen magische Wesen, Kobolde oder dunkle Magier, oder um eben die Rätsel zu lösen. Wir bauen uns im Laufe der Zeit dafür ein ansehnliches Repertoire an Zaubersprüchen auf, von denen wir vier Stück ausrüsten können. Darunter finden sich einige bekannte Sprüche, wie Wingardium Leviosa oder Expelliarmus, aber auch die unverzeihlichen Flüche, darunter der Todesfluch Avada Kedavra. Hier entfaltet „Hogwarts Legacy“ mit sein größtes Potenzial, denn die geschickte Nutzung der vielen verschiedenen Zauber fühlen sich tatsächlich unglaublich mächtig an. Ob man seine Gegner zuerst ein wenig malträtiert, ihn anschließend in die Luft befördert, um schließlich einen Donnersturm auf ihm niederprasseln zu lassen, das ist schon ein einmaliges Gefühl. Dank der DualSense-Features übrigens auch haptisch auf geniale Weise umgesetzt.
Wer nun allerdings fürchtet, durch diese Sprüche auch zu einem bösen Zauberer oder einer bösen Hexe zu werden, muss sich keine Sorgen machen, denn ein klassisches Moralsystem gibt es hier nicht. Allerdings kann die ein oder andere Entscheidung Auswirkung darauf haben, wie sich unsere Geschichte entwickelt. Darüber hinaus sammeln wir zahlreiche neue Ausrüstung, wie Mäntel, Hüte oder Brillen, die unsere Kraft maßgeblich verstärken können. Ergänzt werden diese Anpassungen um Talentsystem, mit dem wir Zaubersprüche, Trankwirkung oder Kampfobjekte mit zusätzlichen Eigenschaften ausstatten. Außerdem gibt es die Möglichkeit auf Besen oder magischen Tierwesen umherzufliegen und die weitläufige Spielwelt umfassend und aus der Luft zu erkunden. Einziger Wehrmutstropfen: Quidditch zu spielen ist nicht möglich, da es im letzten Schuljahr zu erheblichen Unfällen gekommen ist. Wirklich schade, da der Kultsport mit Sicherheit viel Freude bereitet hätte. Alles in allem macht das vielseitige Gameplay wirklich viel Freude und kann langfristig unterhalten, da es nahezu an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt – vom Geheimraum bis hin zu niedlich singenden Pflanzen.
Ein Stück Kindheit
Wie schon eingangs erwähnt ist für viele von uns die Welt von Harry Potter ein bedeutender Teil der Kindheit bzw. Jugend. Umso schöner ist es, dass man sich so große Mühe bei der Umsetzung der Spielwelt gegeben hat, um ein solch hohes Maß an Detailliebe im Spiel zu vermitteln. Überall auf dem Gelände der Zauberschule und im Dorf Hogsmeade finden wir Erinnerungen oder Schauplätze, die uns sehr wohl bekannt vorkommen und immer wieder Kindheitserinnerungen wecken. Egal, ob es das Lokal „Die drei Besen“, die verschiedenen Unterrichtsräume oder die große Halle sind, alles wird umfassend dargestellt und bietet viele kleine Details, die nicht nur mit Liebe entstanden sind, sondern aus dem Grund auch so großen Spaß machen erforscht zu werden.
Doch nicht nur die Schauplätze machen einiges her, auch einige der Charaktere, die uns im Laufe der Geschichte begegnen, kennen wir aus den Büchern und Filmen, oder zumindest ihre Vorfahren, wie etwa den Schulleiter Phineas Nigellus Black, der Ur-Ur-Großvater von Sirius Black, Professor Matilda Weasley, wie es sich gehört mit roten Haaren, oder verschiedene Hausgeister wie den fast kopflosen Nick oder den Poltergeist Peeves. Überall in der Spielwelt sammeln wir Seiten für unser magisches Handbuch, die uns mit weiteren Informationen zu Gegenständen und Schauplätzen versorgen. Selten konnte man so tief in die magische Welt eintauchen, für die man sich auch gerne Zeit nimmt.
Magische Atmosphäre
Das mitunter Wichtigste! Wir bekommen in „Hogwarts Legacy“ eine herausragende Atmosphäre geboten, denn was wäre eine Geschichte und Spielwelt wie diese, wenn sie man sie lieblos zusammengestückelt hätte. Die durchaus beachtliche Spielwelt fühlt sich einfach richtig an und vermittelt jederzeit das Gefühl, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde. Dafür sorgen neben den vielen Details auch das Leben, mit dem die Spielwelt gefüllt ist. Überall wuseln Schüler oder Tiere umher, führen interessante Gespräche oder machen Blödsinn. So gibt es etwa zwei verzauberte Rüstungen, die einfach so in Streit geraten, bis die eine von der anderen vollständig demoliert wird und sich wieder auf sein Podest stellt. Solche Momente sind es, die spontan immer wieder für Witz und Unterhaltung sorgen, wodurch wir stets die Augen nach neuen, ansprechenden Momenten auf halten.
Auch in Sachen Grafik und Sound macht der Titel mehr als nur einiges her. Wir bekommen einen 60FPS Performance-, sowie einen 30FPS Grafik-Modus geboten, sowie VRR und Raytracing, sofern der Bildschirm dies unterstützt. Größere Grafikfehler gibt es nicht, nur hin und wieder stimmen die Darstellungen von Umhängen oder anderer Ausrüstung nicht vollständig, wodurch der Stoff gerne mal durch Gliedmaßen ragt. Zudem machen manche Texturen einen etwas hastig erstellten Eindruck, wie etwa die Darstellung von Grasflächen. Das allerdings nur, wenn man mal stehen bleibt und ganz genau hinsieht.
Abgerundet wird das Ganze von äußerst ansprechender Musik und Soundtracks, nicht nur beim Einsatz von Effekten und Zaubern, sondern auch auf die einzelnen Situationen angepasst, um stets die richtige Stimmung einzufangen. Zuweilen erinnert es an die legendäre Musik aus Star Wars von John Williams, die in Dauerschleife zu hören ist und somit auch akustisch immer für das richtige Feeling sorgt. Das gilt übrigens auch für die deutschen und bekannten Synchronsprecher wie die Stimme von Annie Potts (Ghostbusters), die durchweg eine tolle Arbeit leisten.
Fazit Hogwarts Legacy
"Die Vorfreude war groß, nachdem „Hogwarts Legacy“ nach diversen Verschiebungen lange auf sich hat warten lassen. Nun ist es da und wir sind rundum begeistert und finden kaum etwas, das uns daran stört. Wir bekommen eine wirklich ansprechende und komplett neue Story geboten, die uns in ihren Bann zieht. Daneben gibt es zahlreiche Rätsel und teils knifflige Herausforderungen, die uns langfristig beschäftigen, ohne jemals zu langweilen. Dazu kommt eine ansprechende Grafik (wenn auch mit kleineren Fehlern), sowie eine ansprechende Atmosphäre, welche die Magie der Wizarding World wie selten zuvor einfängt. Die vielen Details sorgen zudem dafür, dass wir mit Hogwarts Legacy ein Stück Kindheit zurückerlangen, wie es zuvor keiner geschafft hat. Für uns ganz klar ein GOTY-Kandidat!"
P. Held
"Hogwarts Legacy hat mich von der ersten Minute an fasziniert, obwohl ich bisher nie wirklich etwas mit dem Hype um den Zauberschüler anfangen konnte. Dabei kann man dem Harry Potter-Kult insbesondere hier in London nur schwer aus dem Weg gehen. Die Spielwelt von Hogwarts Legacy ist einfach nur fantastisch und mit einer unglaublichen Liebe zum Detail entstanden, dass man sie Stunde um Stunde erkunden möchte und dabei völlig die Zeit vergisst. Auf der spielerischen Seite macht natürlich das Zaubern unfassbar viel Spaß und fühlt sich dank der Dynamik und Haptik beeindruckend mächtig an. Bei der Story muss ich zwar noch ein wenig aufholen, die vielen charmanten Charaktere, die ich bisher getroffen habe, machen einfach nur Lust auf mehr davon. Und das mag schon was heißen! Für mich also ebenfalls eines der besten Spiele des Jahres, auch wenn erst Februar ist."
M. Tomson
Spiele es seit Samstag und bin absolut verliebt. Absolut grossartiges Game! Das Kampfsystem gehört für mich zu den besten und spassigsten, die ich je gespielt habe.
wohl nicht auf derPS5 🙂
oder?
samstag is cool.
Doch, spiele es auf der PS5 🙂 wieso meinst Du?
Es wurde ja schon vielerorts früher versendet. Macht mein Vertrauenshändler auch häufig.
Samstag ist halt sehr früh. Aber toll natürlich. Ich werde es um Mitternacht angehen 🙂
Das stimmt, aber andere hatten es schon eine Woche früher. Jedenfalls wünsche ich viel Freude und Spass bei diesem tollen Abenteuer.
Wohl denen, die beim richtigen Händler bestellen. Die ersten hatten schon Donnerstag das Spiel in den Händen, unabhängig von Deluxe oder Standard-Version.