TEST: Mickey Epic – Die Macht der 2 – Episches Vergnügen oder doch nur ein Jump´n Run?

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Zwei Jahre nach „Epic Micky“, das noch exklusiv für die Wii erschienen ist, dürfen wir in „Micky Epic – Die Macht der 2“ nun auch auf der PS3 den Pinsel schwingen.

Wasteland, das ist ein Ort für ausgediente und vergessene Toons (Disney-Charaktere) und wird von schweren Erdbeben heimgesucht. Diese sind so stark, dass die Mainstreet (die Hauptstraße von Wasteland) sogar in zwei Hälften zerbrochen ist. Um Wasteland zu retten gibt es nur noch eine Lösung. Wir brauchen Micky Maus! Und so wird die wohl berühmteste Zeichentrickmaus der Welt abermals gerufen, um mit Pinsel, Farbe und Verdünner, Wasteland wieder herzustellen und vor dem Schlimmsten zu bewahren. Dabei sind wir allerdings nicht auf uns allein gestellt und werden diesmal durch Oswald den lustigen Hasen unterstützt.

Die Macht der 2

Micky darf wieder den Pinsel schwingen. Mit Farbe können wir Objekte ausmalen und sie so greifbar und real machen. Mit dem Verdünner hingegen lassen wir sie einfach wieder verschwinden. Das funktioniert allerdings nicht nach Belieben. Das Spiel lässt uns nur an bestimmten Stellen die Umgebung auf diese Weise verändern und so können wir nur vereinzelte Objekte und Teile von Gebäuden entstehen lassen bzw. ausradieren. Dabei kommt die Farbe in den meisten Fällen nur zum Einsatz, um sich einen Weg durch das Level zu erschaffen. Mit Hilfe des Verdünners findet man hingegen so manchen Geheimraum und versteckte Truhen. Auch im Kampf spielt der Pinsel eine wichtige Rolle. Beschießen wir unsere Gegner mit dem Verdünner, verschwinden sie, aber wir können sie auch in Farbe tunken, wodurch sie zu Freunden werden. Allerdings gilt das nur für die Blots (Farbkleckse, die Micky gar nicht leiden können). Die umprogrammierten und dadurch bösartigen Animatronics, müssen zerstört werden.

Um Herr der Lage zu werden, stehen uns neben dem Pinsel auch Skizzen zur Verfügung, die wir im Verlauf des Spiels kaufen können. So bewegt sich zum Beispiel mit Hilfe der Uhr alles in Zeitlupe (außer Micky und Oswald), oder wir lenken die Gegner mit einem Fernseher ab. Sollte das noch nicht zum gewünschten Ergebnis führen, gibt es ja immer noch Oswald. Der Hase ist mit einer Fernbedienung ausgestattet, mit der er Feinden einen Elektroschock verpassen kann. Oswald ist aber nicht nur im Kampf hilfreich. Teamwork ist ein wichtiger Bestandteil in „Micky Epic 2“. Es gibt viele Möglichkeiten mit Oswald zu interagieren. Wir können ihn hoch werfen, uns an seine Füße hängen und über eine Schlucht fliegen, denn der lustige Hase kann seine langen Ohren als Propeller nutzen. Auch bei all den Aufgaben, die wir im Laufe der Geschichte zu erledigen haben, ist gemeinsames Arbeiten nötig und wir können Oswald an bestimmten Objekten den Befehl geben, damit zu interagieren. Leider macht uns die K.I. dabei des Öfteren einen Strich durch die Rechnung, denn Oswald weiß manchmal nicht so recht, was er jetzt machen soll. Zwar können wir den Hasen beispielsweise mit einem langen Druck auf die Kreis-Taste zu uns rufen , nur doof, dass er dann oft auch gleich wieder kehrt macht und uns auch in Kämpfen keine sonderliche Unterstützung ist. Anstatt die Gegner anzugreifen, rennt Oswald auch gerne wie ein kopfloses Huhn kreuz und quer durch das Level. Wer sich diesen Ärger ersparen möchte, sollte sich am besten einen Mitstreiter suchen, denn „Micky Epic 2“ kann auch online im Koop gespielt werden.

Die Steuerung ist simpel, allerdings fehlt es vor allem beim Laufen, Springen und Zielen mit Pinsel an Präzision. So werden Passagen, in denen man viel springen muss, immer wieder zu einer Geduldsprobe und es kann schnell frustrierend werden, wenn man eins um andere Mal daneben springt, oder seine ganze Farbe verschleudert, da man Gegner die sich bewegen, nur schwer trifft. Zudem lassen sich Entfernungen auf Grund der Kameraperspektive oft nicht gut einschätzen und man muss die Kamera das ein oder andere Mal nachjustieren, was die Jump`n Run Abschnitte noch schwieriger macht. Glücklicher Weise sind die Speicherpunkte sehr fair gesetzt. Man wird nie auf dem Trockenen sitzen bleiben, da Farbe und Verdünnung nie komplett verbraucht werden können. Der Schwierigkeitsgrad schwankt teilweise recht stark und das Spiel bietet hier auch keine Ausweichmöglichkeit, da es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt. Wer das Ganze noch ein wenige intuitiver gestalten möchte, kann auch mithilfe des Move Controllers den Pinsel schwingen. Allerdings erfordert es hier noch mehr Feingefühl, um die Farbe an den richtigen Platz zu bekommen.

Wasteland erforschen …

Im Laufe der Story entdecken wir immer mehr Teile von Wasteland. Um zwischen diesen hin und her zu reisen, nutzen Micky und Oswald Projektoren und Aufzüge. Allerdings springt man nicht einfach an einem Ort in einen Aufzug oder Projektor und kommt an anderer Stelle wieder raus. Stattdessen durchläuft man kleine 2D-Level, die zur netten Nebenbeschäftigung werden können. Neben dem spaßigen Faktor warten hier auch einige Sammelobjekte auf euch. Allgemein gibt es in Wasteland viel zu entdecken. Neben den Hauptmissionen, kann man einige Nebenmissionen annehmen und überall warten Geld, Altmetall und Pins darauf, von euch eingesammelt zu werden. Mit dem Geld können wir neue Kostüme kaufen und unsere zwei Helden und Micky’s Skizzen verbessern. Die Pins können wir gegen Anstecker eintauschen, die allerdings nur den Sammeltrieb befriedigen. Das Altmetall benötigen wir an einigen Stellen in der Story um Maschinen zu reparieren. Um uns in den einzelnen Level besser orientieren zu können, steht uns im Pause-Menü eine Karte zur Verfügung. Diese bietet allerdings keine nützlichen Funktionen, womit man sich diese hätte auch sparen können. Neben Oswald begleitet uns zusätzlich auch Gus (ein kleiner Kobold) durch das Spiel, der uns hin und wieder Anweisungen und Tipps gibt und durch Wasteland führt.

Grafik …

Wasteland präsentiert sich bunt und verspielt. Alle Level sind sehr farbenfroh und detailliert gestaltet und bieten viel Abwechslung. Besonders fallen da die 2D-Abschnitte ins Auge, die in verschiedenen Grafikstilen gehalten sind und wirklich gut gelungen sind. Anders als erhofft, kann man mit Farbe und Verdünner leider kaum Einfluss auf das Aussehen von Wasteland nehmen. Die Charaktere sind stark an die originalen Vorbilder aus den Zeichentrickserien angelehnt, wurden kaum verändert und sind liebevoll gestaltet. Die wenigen Zwischensequenzen, in denen die Geschichte vorangetrieben wird, sind im klassischen Cartoonlook gehalten und man muss sofort an die alten Walt Disney Zeichentrickserien denken. „Micky Epic – Die Macht der 2“ bietet ein stimmiges Gesamtbild, das schön anzusehen ist und weder durch fehlende Kantenglättung, oder matschige Texturen gestört wird.

Sound …

Das Klangbild ist ebenfalls stets stimmig und das Geschehen auf dem Bildschirm wird durch passende, leichte, orchestrale Klänge untermalt. Die deutsche Synchronisation ist zudem sehr gut gelungen. Einige Dialoge werden gesungen, was eben auch das typische Disney-Feeling ausmacht. Das ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, passt allerdings sehr gut zum Gesamtkonzept des Spiels. In vielen Gesprächen findet man den typischen Cartoon-Humor, der sehr gut gelungen ist und ebenso an die Zeichentrickwurzeln erinnert. Allerdings kommt der Humor im englischen O-Ton noch etwas besser zur Geltung.

Geschrieben von Christan Klisch

Micky Epic
TEST: Mickey Epic – Die Macht der 2 – Episches Vergnügen oder doch nur ein Jump´n Run?
„Micky Epic - Die Macht der 2“ ist ein Spiel, das sich primär an junge Spieler richtet, aber auch Spielern jenseits der frühen Teenagerjahre Spaß machen kann. Das Gesamtbild ist durchweg stimmig. Durch das recht klassische Aussehen der Charaktere und den seichten, kindlichen Humor fühlt man sich oft an alte Zeiten erinnert, in denen noch richtige Cartoons im TV gezeigt wurden. Das Prinzip von „Ausmalen und Wegradieren“ funktioniert durchweg gut, ist allerdings auch das einzige, was „Micky Epic 2“ von anderen Vertretern dieses Genres unterscheidet. An einigen Stellen wünscht man sich jedoch mit diesem System mehr Einfluss auf Spielwelt nehmen zu können. Das Spielerlebnis wird leider durch die etwas ungenaue Steuerung und ungünstige Kamera, sowie Oswald's Denkaussetzer getrübt. Mit einem Koop-Partner macht Micky Maus' zweites Abenteuer in Wasteland definitiv mehr Spaß und so lässt sich auch die mangelnde K.I. vermeiden. Entwickler Blitz Games ist mit „Micky Epic 2“ ein durchweg gutes und spaßiges Action-Adventure gelungen. So episch, wie es der Titel suggeriert, ist es allerdings und leider muss man sagen nicht.“
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