In Japan ist die JRPG-Reihe Persona schon seit dem ersten Teil Revelations: Persona sehr beliebt. Ursprünglich war das Spiel nur ein Spin-Off der seit 1992 bestehenden Shin Megami Tensei-Serie. Beide Reihen bestehen heute parallel zueinander und teilen sich dabei einige Features und Ideen. Mit Persona 3 und Persona 4 feierten Atlus und Sega dann auch erste größere Erfolge mit der Reihe im sogenannten Westen. Persona 5 und vor allem die erweiterte Fassung Persona 5 Royal sorgten aber für den endgültigen Durchbruch, gerade letzteres gilt als eines der besten JRPGs überhaupt und ist in viele Top-Listen ganz vorne mit dabei.
Den Erfolg wollen die Entwickler jetzt nutzen und bringen mit Persona 3 Portable und Persona 4 Golden zwei ältere Titel als Remaster auf die PS4 und PS5. Wir konnten uns beide Spiele, die am 19.1. erschienen sind, schon anschauen. In diesem Test stellen wir beide Titel kurz vor, geben einen Überblick über die Verbesserungen und sagen euch, für wen sich die Neuauflagen lohnen.
Persona 3 Portable
Persona 3 war der erste Ausflug der Reihe auf die PS2. Das Remaster basiert allerdings auf dem einige Jahre später erschienenen Persona 3 Portable, das für die PSP entwickelt wurde. Neben neuen Inhalten enthält diese Version auch ein paar Anpassungen an die Mobile-Hardware der PSP. Es ist nicht ganz verständlich, warum Atlus als Basis nicht Persona 3 FES genutzt hat, das eine Art Director’s Cut des Originals war. Persona 3 Portable spielt sich nämlich teilweise eher wie ein Visual Novel, auch wenn das Kampfsystem nach wie vor spaßig ist.
Im Vergleich zu Persona 4 und Persona 5 ist der dritte Ableger insgesamt deutlich düsterer. Man merkt dem Spiel die Shin Megami Tensei-Wurzeln noch stärker an. Serien-typisch spielt ihr einen Highschool-Schüler, der ein Austauschjahr in seiner Geburtsstadt verbringt. Relativ schnell erkennt ihr, dass ihr eine Persona beschwören und damit kämpfen könnt. Tatsächlich gibt es gleich mehrere Persona-User und getarnt als Schulclub durchstreift ihr den Tartarus, der sich immer nach Mitternacht öffnet.
Neben den Dungeon-Artigen Levels müsst ihr natürlich auch den Alltag managen und Beziehungen zu euren Mitschülern und anderen Figuren aufbauen. Dadurch stärkt ihr dann eure social Skills, die wiederum eure Persona verbessern. Der Tartarus ist größtenteils zufällig generiert, die schicken Paläste aus Persona 5 sucht ihr hier also vergeblich.
Persona 4 Golden
Persona 4 Golden ist die PS Vita-Version von Persona 4. Diese bietet ein paar neue Inhalte, ist aber technisch nicht beschnitten. Die PS Vita war technisch deutlich weiter als die PSP, weshalb es hier keine Probleme gab. Das Spiel ist insgesamt etwas lockerer und lustiger als der Vorgänger, das grobe Konzept ist aber natürlich sehr ähnlich.
Dieses Mal ziehen wir raus aufs Land in eine verschlafene Kleinstadt. Eine mysteriöse Mordserie zerstört die Idylle allerdings und relativ schnell wird euch klar, dass diese mit einer Mitternachtsshow im Fernsehen zusammenhängen. Über den Fernseher könnt ihr dann die Parallelwelt betreten und dort seid ihr natürlich wieder auf eure Persona angewiesen.
Persona 4 Golden ist schon näher an Persona 5 dran, man merkt, dass die Entwickler hier langsam ihren Ton gefunden haben, der dann zum gefeierten Nachfolger führen sollte. Die Story steht mehr im Fokus und sowohl die Kämpfe als auch das planen des Alltags gehen hier etwas besser von der Hand als noch in P3P.
Das steckt in den Remaster
Inhaltlich gibt es keine Veränderungen zu den Originalen und auch auf der technischen Seite hat sich Atlus nicht wirklich übernommen. Klar, die Spiele sehen mit flüssigen 60 fps und HD-Auflösung schon schöner aus als früher, die technische Vergangenheit können diese Verbesserungen aber nicht wirklich verbergen. Gerade die Menüs und Animationen sind schon ein wenig aus der Zeit gefallen. Ein Segen sind dafür die auf der PS5 nahezu komplett entfallenen Ladezeiten. Es ist einfach sehr angenehm, nicht bei jedem Ortswechsel warten zu müssen.