TEST: Resident Evil 0 HD – Klassisches Resident Evil in neuem Licht

Dennis Giebert Add a Comment
8 Min Read

Nachdem Erfolg von Resident Evil HD, beschenkt uns Capcom mit „Resident Evil 0 HD“ mit einem weiteren HD-Remaster. Spielerisch brachte das Spiel seinerzeit einige Innovationen mit sich, die so nie wieder in der Resident Evil Serie vorkamen und an denen sich noch heute die Geister scheiden. Ob das Remaster gelungen ist erfahrt ihr in unserem Test.

Blutegel und Zombies …

Einen Tag vor den Ereignissen im Umbrella-Herrenhaus macht sich das S.T.A.R.S. Bravo Team zu den Arklay Mountains auf, um eine Reihe von kannibalistischen Morden zu untersuchen, muss auf den Weg dort hin jedoch notlanden. Das Team sichert den Landeplatz und findet einen verlassenen Militärtransporter. Während das Gebiet weiter erkundet wird, stößt die gerade mal 18-jährige Rebecca Chambers auf einen Zug der Umbrella Corporation und beschließt diesen zu untersuchen. Unverzüglich nach dem Betreten des Zugs wird Rebecca schon von den ersten Zombies angegriffen und bevor sie diesen wieder verlassen kann, nimmt dieser wieder Fahrt auf.

Gestochen scharfe Hintergründe und neue 3D-Modelle …

„Resident Evil 0 HD“ bietet verbesserte Grafiken und einen Widescreen-Modus. Da es sich bei „Resident Evil 0 HD“ um ein Spiel handelt, das ursprünglich in einem 4:3-Format erschien, werden Hintergründe in einer unorthodoxen 1344p-Auflösung dargestellt. Im 16:9-Modus wird dann heran gezoomt und die Kamera fährt dynamisch, mit der Figur, zum Szenenwechsel. Grafisch hat es „Resident Evil 0 HD“ weitaus besser getroffen, denn im Vergleich zum Resident Evil HD-Remaster, hatte man diesmal Zugang zu den original Assets des Spiels und war in der Lage die Hintergründe neu zu rendern. Die Hintergründe offenbaren hier einen Detailgrad, der früher so nur zu erahnen war.

rebecca re0hd

Ebenfalls überarbeitet wurden die Modelle der Figuren und Monster, die nun deutlich detaillierter und besseren texturiert daherkommen. Abseits dieser deutlichen Verbesserungen, kommt das Remaster zudem auch mit einer ganzen Reihe von Effekten, wie Antialiasing und Tiefenschärfe, die heute zum Standard gehören. Geschmackssache dürfte hingegen Rebeccas aufgehübschtes Äußeres sein, denn diese scheint in dem HD-Remaster mit einer ordentlichen Dosis Lipgloss und Eyeliner ausgestattet worden zu sein. Ein kleines Manko sind außerdem die Zwischensequenzen, die deutlich skaliert und verschwommen daherkommen. Warum diese nicht die gleiche Frischzellenkur wie die Hintergründe erfahren haben, ist angesichts der Bemühungen im restlichen Spiel ein wenig unklar.

Altes Gameplay mit neuem Schema …

„Resident Evil 0 HD“ ist das letzte Resident Evil das der klassischen Survival Horror Formel folgt. Verglichen mit den späteren Spielen in der Reihe wird hier deutlich weniger auf Action dafür mehr auf Puzzle, Management und Atmosphäre gesetzt. Begrenzte Munition und Heilmittel machen schnell deutlich das man sich hier seine Konflikte aussucht.

Resident Evil 0 führte zum Zeitpunkt seines Releases auch zwei völlig neue Mechaniken ein, die so nie wieder vorkamen. Neu ist das Buddy-System und ein Item System, das auf das Kisteninventar, aus den früheren Spielen, verzichtet. Resident Evil 0 ist mit seinem Buddy-System einzigartig, denn Rebecca wird während des gesamten Spiels von Billy Coean, einem Ex-Militär, begleitet. Beide Figuren haben unterschiedliche Talente – Billy steckt deutlich mehr Schaden ein und kann schwere Objekte bewegen, während Rebecca sich, dank ihrem medizinischem Fachwissen, um Verletzungen kümmert. Der Spieler kann dabei auf Knopfdruck zwischen Figuren wechseln, sie als Team agieren lassen oder trennen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich beide Figuren in demselben oder unterschiedlichen Räumen befinden.

Die zweite Neuerung brachte Resident Evil 0 mit seinem freiem Inventar-System. Vorbei sind die Tage, in denen man seine Gegenstände in Kisten verstaute, jetzt kann man diese in jedem Raum ablegen. Räume selbst fungieren so gesehen als Kisten. Solltet ihr einen Gegenstand benötigen, könnt ihr auf der Karte jederzeit einsehen, wo ihr welche Gegenstände eingelagert habt. In der Theorie hört sich das schön und gut an, das dieses System nie wieder in einem anderen Resident Evil vorkam hat jedoch seine Gründe. Resident Evil 0 ist ein Survival-Horror-Spiel der alten Schule, beide Figuren haben eine begrenzte Anzahl von Inventarplätzen und es gibt eine Vielzahl von Gegenständen. In der Praxis bedeutet dies das man dazu neigt alle Items in einem Raum zu verstauen, um so lange und lebensgefährliche Wege zu vermeiden. Kommt man an den Punkt, an dem eine Region komplett erkundet wurde und sich die nächste erschließt, darf man nach einem neuen Lagerraum Ausschau halten. Wurde ein geeignetes Plätzchen gefunden, darf man alle Items zu ihrem neuem Heim tragen.

wesker mode

Eine große Änderung kommt mit dem Analogstick-Kontrollschema, welches die traditionelle Resident Evil Panzersteuerung ersetzt. Diese Steuerungsvariante ist im Vergleich sehr direkt und der traditionellen Steuerung bei Weitem überlegen – fast schon unfair gegenüber Gegnern beschreibt es wohl am besten. Möchte man die Richtung wechseln, muss man die Figur nun nicht mehr mit dem Steuerkreuz drehen, stattdessen läuft man sofort in die gewünschte Richtung. Die neue Steuerungsvariante ist sehr gelungen und vermittelt zugleich ein völlig neues Gameplay-Gefühl, im gleichen Zug wird das Spiel durch diese jedoch aus sehr viel einfacher.

Wesker, unendlich Munition und Filmchen …

Mit dem Wesker Modus bekommt man nach erstmalig Abschließen des Spiels einen neuen Anreiz dieses noch einmal in Angriff zu nehmen. Hier wird Billy durch Wesker, komplett mit Superkräften, ersetzt – Billys Stimme bleibt uns aber lustigerweise erhalten. Wesker verfügt mit dem Todesblick, der keine Munition verbraucht, und seinem sehr schnellen Sprint über zwei einzigartige Manöver, die vor allem für Speedrun-Fans interessant sein dürften.

Bei ‚Leech Hunter‘ handelt es sich unterdessen um das Minispiel von Resident Evil 0. Hier darf man insgesamt 100 Blutegel aufsammeln. Die Egel kommen dabei in zwei Farbvarianten, Rebecca kann nur rote aufsammeln und Billy nur blaue. Kompliziert wird es aber dadurch, das Egel nicht mehr abgelegt werden können, ihr euch aber noch immer mit Gegner herumschlagen und Munition einteilen müsst – kleiner Tipp: Erst alle Gegner erledigen, dann Egel sammeln. Gegner erscheinen erst wieder, sobald 95 der 100 möglichen Blutegel gesammelt wurden. Sammelt ihr alle 100 möglichen Blutegel ein, erhaltet ihr dafür neue Waffen und unendlich Munition.

Weitere kleine Neuerungen kommen mit dem Theatermodus, der euch alle bisher gesehenen Videosequenzen im Hauptmenü ansehen lässt und einer überschaubaren Anzahl von neuen Kostümen, die allerdings im PlayStation Store erworben werden müssen.

Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Release: 22.01.2016
Offizielle Homepage: http://www.capcom.co.jp/bio0hd/

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Resident Evil 1
TEST: Resident Evil 0 HD – Klassisches Resident Evil in neuem Licht
"Resident Evil 0 HD" ist der letzte wahre Survival Horror Eintrag in der Reihe. Puzzle, Item Management und Atmosphäre werden hier deutlich in den Vordergrund gerückt, während die Action nur an zweiter Stelle steht. Die Neuerungen können sich sehen lassen, allem voran die wunderschönen Hintergründe, deren Detailpracht auf dem GameCube nur zu erahnen war und die Analogsteuerung, die das Spiel auch für Neulinge und alte Hasen, die nie etwas mit der Panzersteuerung anfangen konnten, zugänglich macht. "Resident Evil 0 HD" ist ein Paradebeispiel für ein gelungenes Remaster und kann bedenkenlos allen empfohlen werden die den Titel noch nicht gespielt haben oder sich erneut in die Arklay Mountains wagen wollen.
8.5
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