Mit “The Assembly” von Entwickler nDreams (PlayStation Home) steht bereits einer der interessanten Titel für PlayStation VR in den Startlöchern. Zwar feierte das Spiel sein Debüt bereits auf Oculus Rift und HTC Vive, wurde seitdem aber nochmals kräftig optimiert.
In der Rolle von gleich zwei Protagonisten, dem Wissenschaftler Cal Pearson und dem Testobjekt Madeleine Stone, durchstreift man hier eine geheime Anlage namens ‚The Assembly‘. Während Pearson dunklen Machenschaften innerhalb der Anlage und der Erforschung eines gefährlichen Virus nachgeht, muss sich Madeleine als potentielle Kandidatin darin beweisen.
Im Wesentlichen erfüllt „The Assembly“ die meisten Kriterien, die man an ein Mysterie-Adventure stellt. Cal durchstreift die Anlage, sammelt Notizen, kombiniert Hinweise, liest E-Mails und wandert zum nächsten Raum, wo alles von vorne beginnt und deckt so nach und nach auf, was hier eigentlich schiefläuft und zu verhindern gilt. Wichtig ist dabei vor allem das Mithören von Gesprächen und Monologen, da sich hier häufig die Aufgabenstellung wiederfindet und Hinweise gestreut werden.
Mit Madeleine darf man sich indes an verschiedenen Tests probieren, dem korrekten Stapeln von Würfeln, puzzleähnliche Ansätze oder einen Mordfall nachzuspielen. Hat man am Ende alles richtig kombiniert und gelöst, sind diese Aufgaben jedoch mal wieder viel zu einfach und geben einem das Gefühl, dass man den Spielern absolut nichts mehr zutraut. Irgendwie Schade, denn so verschenkt „The Assembly“ sein Potenzial geradezu.
Verschiedene VR-Erfahrungen in einem
Die größten Neuerung der PlayStation VR Version betrifft die Steuerung, die seit dem Initial-Release nicht nur optimiert wurde, sondern einem auch mehr Auswahl gibt. Je nachdem, wie gut man mit Motion Sickness umgehen kann, lässt sich eure Spielfigur frei durch den Raum bewegen, was zum einen am immersivsten wirkt und zum anderen auch am einfachsten geht. Wie ursprünglich angedacht kann man sich aber auch in Schritten vorwärtsbewegen, in dem man ein Geistabbild im Raum platziert und dann dorthin teleportiert wird. Das Umsehen funktioniert dann in den gewohnten 25 Grad-Schritten oder frei durch die Kopfdrehung. Völlig optional bietet sich zudem noch eine 2D-Ansicht. „The Assembly“ dient somit als Fallbeispiel, welche VR-Erfahrung am besten zu einem passt.
Interaktive Objekte werden stets beim Blick darauf hervorgehoben und können mit X oder R2 aktiviert werden. Leider verzichtet man dabei auf virtuelle Hände, was dem Ganzen noch mehr Authentizität verliehen hätte. So wirkt es dann doch mehr wie ein Point&Click Adventure anstatt einer echten Virtual Reality Erfahrung.
Die geheime Anlage
Wie erwähnt, ist ‚The Assembly‘ ein geheimes Untertagelabor und liefert genau das, was man von solchem erwarten würde. Büroräume, Testkammern und Flure, die leider nur wenige Highlights versprechen. Es ist schon fast die Normalität die hier einen erwartet und die zudem noch recht verlassen wirkt. Hin und wieder sieht man andere Wissenschaftler hinter den Fenstern umherlaufen, Interaktionen mit diesen sind jedoch nicht möglich. Was kurzzeitig wirklich beeindruckt sind die etwas größeren Testkammern, wenn man von einer Hebebühne aus blickend in den riesigen Raum schaut. Grafisch weiß die 2D-Version da allerdings mehr zu beeindrucken, denn im VR-Modus geht davon wieder viel verloren, wirkt kantig und nur noch wenig atmosphärisch.
Vielversprechend ist zudem die deutsche Vertonung von „The Assembly“, die angenehm und authentisch gewählt wurde. Sonst ist es jedoch ziemlich ruhig und einsam in der Anlage, abgesehen davon, dass hier und da mal ein Telefon klingelt oder man das Tippen auf dem Rechner wahrnimmt.