Wenn die Community eine Mitbestimmungsoption hat, kann eben doch mal was wirklich Gutes dabei herauskommen. Das beweist gerade eindrucksvoll „Wreckfest“ von THQ Nordic und Entwickler Bugbear. Der geistige Nachfolger der „Destruction Derby”-Serie durchlief eine doch recht lange Early Access-Phase auf dem PC, in der das Spiel zusammen mit den Wünschen und Ideen der Spieler geformt und letztendlich zusammengeschweißt wurde. Am Ende steht nun ein spaßiger und abwechslungsreicher Racer, den man schon lange in diesem Genre vermisst hat.
Das Recht des Stärkeren
Wenn man „Wreckfest“ innerhalb des Genres zuordnen müsste, sieht man ihn klar im zugänglichen Arcade-Racing, wenngleich auch einige Optionen und Elemente der Simulation entspringen. Kein Burnout, aber auch kein Gran Turismo – irgendwo dazwischen, aber mit eigenen und innovativen Ideen getunt und gepimpt. Das klingt nicht nur auf der Blaupause unterhaltsam, das ist es auch hinter dem Steuer so.
Das klare Ziel ist wie bei jedem Racer natürlich zu gewinnen, bei „Wreckfest“ entscheidet darüber aber nicht zwingend nur der erste Platz oder die schnellste Runde, hier zählt vor allem das Recht des Stärkeren oder wer am Ende noch übrig bleibt. Gemäß dem Motto des Spiels „Drive Hard, Die Last“ werden klassische Regeln des Rennsports über Bord geworfen, drängeln und schubsen ist ausdrücklich erlaubt, und wer den Sieg garantiert für sich einstreichen möchte, setzt am besten auf die totale Zerstörung – der Gegner natürlich. Das ist, wofür „Wreckfest“ steht – Chaos weit und breit, umherfliegende Teile, und Autos, die man am Ende als solches nicht mehr zu erkennen mag.
Die Auswahl an Spielmodi gibt sich dann doch noch ziemlich klassisch und überschaubar, mit einer Kampagne über fünf Meisterschaften und knapp 60 Events sowie einem Multiplayer-Part, diesen jedoch nur in Online-Form und nicht lokal. Interessant wird es hier aber im Detail, wo euch von klassischen Rennen über unterschiedliche Terrains, die spaßigen Derbys, Zerstörungs-Rennen und mehr erwarten. Ein toller Mix, der die oftmals starren Kampagnenstrukturen von Rennspielen durchbricht und echte Abwechslung dort hineinbringt. Denn wer erwartet schon nach einem hitzigen Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem Asphalt, dass man sich im nächsten Moment auf einem Sofa mit Lenkrad wiederfindet und sich genüsslich mit anderen auf einem Kornfeld duelliert? Ich jedenfalls nicht, was zudem auch nicht der einzige Überraschungsmoment in „Wreckfest“ bleibt. Rennen auf umgebauten Rasenmähern sind hier ebenso präsent wie auf einem Mähdrescher und in Wohnmobilen, die über die kreativsten Strecken seit langem heizen. Das in erster Linie auch der DNA von Bugbear zu verdanken, die mit vorherigen Titeln wie „FlatOut“ immer wieder ihren Humor und Einfallsreichtum bewiesen haben und auch diesmal nicht damit zurückhalten.
Ein wenig getrübt werden die Events lediglich von den gelegentlich unmöglichen Challenges, die man neben dem Bestreben nach Platz 1 erfüllen soll. Das reicht von mal 3 Gegner während des Rennens zu demolieren, über einen gewissen Schadens-Score verursachen oder ganz simpel unter die ersten drei Platzierungen kommen. Während man einiges davon schon fast nebenher macht, sind insbesondere die Demolierungs-Challenges auf zu kurzen Strecken eine Herausforderung, die kaum genug Zeit dafür lassen.
Kreuz & quer oder über Kopf
Umso spaßiger präsentieren sich dafür wieder die insgesamt 28 Strecken, Stadien und Kurse, die vorwärts und rückwärts, in kurzer oder langer Version, durch einen Looping oder mal bei Tag, Abend und Nacht gefahren werden. Die Ideen dazu mögen jetzt vielleicht nicht ganz so neu sein, man trifft sie aber doch eher selten an. Besonders angetan haben es einem aber die Strecken, bei denen man zwangsläufig irgendwann aufeinander zufährt. Da sind Chaos und spektakuläre Crashes vorprogrammiert, die einem noch in letzter Sekunde den Sieg kosten können, egal, wie sehr man seine Pole-Position zuvor verteidigt hat. Toll sind außerdem Stadien wie der ‘Dirt Speedway’, der als Arena und Rennstrecke gleichzeitig genutzt werden kann. So was möchte man am liebsten auch mal in der Realität ausprobieren.
Obendrauf beweist Bugbear ein tolles Gespür für eine authentische Atmosphäre auch abseits der Strecke. In „Gran Turismo“ oder „Forza“ wirkt das alles zumeist doch sehr steril und glatt gebügelt, in „Wreckfest“ kommt allerdings richtiges Racing-Feeling auf – überall sind Zuschauer verteilt, Drohnen überfliegen das Gelände, Team-Pavillons wurden aufgestellt, auf der Strecke verteilen sich die Autoteile oder eine dicke Staubwolke lässt schon aus einiger Entfernung erahnen, da geht’s gerade richtig übel vor einem zu. Besonders gelungen sind auch die endlosen Reifenstapel am Rand der Strecke, die beim Durchfahren in alle Richtungen aufgewirbelt werden. Erinnert irgendwie immer an Popcorn, das gerade zubereitet wird. Das alles bei einer erstklassigen visuellen Präsentation, die man so fast schon auf dem Level von „GT“ vermuten mag und bei der man bis an das letzte Detail gedacht hat – von der realistischen und dynamischen Wolkenbildung, bis hin zur Spiegelung der gebogenen Heckscheiben – wirklich beeindruckend.
Arcade-Spaß mit Simulations-Ideen
Das Wichtigste bei einem Rennspiel ist allerdings das Gameplay und Handling der Fahrzeuge, das man entweder mag und damit zurechtkommt oder es völlig hasst. Im Racing-Genre wird inzwischen ja das gesamte Spektrum abgedeckt – von einem ultra-realistischem Ansatz in „Gran Turismo“, über die Schlitter-Partien in „Project CARS“, bis hin zu allen physikalischen Gesetzen trotzend in “Burnout“.
„Wreckfest“ wählt hier einen mittleren und durchaus zugänglichen Ansatz, der auf der einen Seite bereits unterschiedlichste Fahreigenschaften zwischen den Fahrzeugen bietet, zusätzlich aber auch noch genug Spielraum für ein individuelles Erlebnis lässt, sprich Leistungs-Upgrades und Tuning. Hierfür setzt man auf einen recht progressiven Ansatz und kann die Leistung seines Gefährts stetig nach oben anpassen, in dem man die wichtigsten Bauteile wie Antrieb, Übersetzung, Panzerung etc. einfach in besserer Form dazu kauft. Wem das nicht reicht, kann sich jederzeit auch an der Feinabstimmung der Federung, Übersetzung oder dem Differenzial versuchen und so das Fahrverhalten direkt beeinflussen. Praktisch ist, dass man dies auch direkt vor jedem Rennen tun kann und so unmittelbar die Unterschiede erfährt. Das i-Tüpfelchen eines jeden Enthusiasten ist abschließend natürlich auch das optische Tuning, das mit zig Farben, Decals und Lackierungen kaum Wünsche offen lässt, oder für ganz verrückte, provozierende Specials wie einem Hai oder Sarg auf dem Dach, so rein zur optischen Abschreckung der Gegner.
Übrigens verzichtet „Wreckfest“ auf lizenzierte Automarken, wohl aus den bekannten Gründen, da die Fahrzeuge nach jedem Rennen kaum noch als selbiges zu erkennen sind, was die wenigsten Hersteller möchten. Dennoch orientiert man sich grob an bekannten europäischen, amerikanischen und japanischen Vorbildern, hinter denen sich das ein oder andere Originalmodell vermuten lässt, jedenfalls für ein oder zwei Runden.
Bis zur kompletten Perfektion schafft es „Wreckfest“ trotz all der Euphorie zwischen knallharten Rennen und Crashes dennoch nicht ganz. Vor allem die anstrengenden Ladezeiten zwischen den Events bedürfen noch einer ordentlichen Optimierung, trotz Einsatz einer SSHD auf der PS4 Pro. Gleiches gilt auch für das Matchmaking im Online-Part, das an sich zwar sehr gut funktioniert, mit über 100 Sekunden Wartezeit bis zum Event-Start aber viel zu lange ausfällt. Ich denke, man kann sich auch in kürzerer Zeit für ein Auto und ein paar Anpassungen entscheiden.
total schlechtes spiel.graphik phne liebe zum detail.katastrophaler sound,schäden an den fahrzeugen unrealistisch,keine ansicht aus der fahrer perspektive,spielspaß gleich null.ich hau das spiel in die tonne.die entwickler sollten sich mal dirt rally 2.0 anschauen das is a spiel wo voll spaß macht.