Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Videospielsucht offiziell als Krankheitsbild anerkannt, auch wenn die Definition einer echten Sucht darin noch ziemlich streng umschrieben wird.
Dass Videospiele tatsächlich mal zu einem süchtig machendem Verhalten führen können, ist hinlänglich belegt. Auch Therapien in Extremfällen gibt es bereits dafür. Eine echte Sucht wird dabei durch die Dauer, Häufigkeit und deren Auswirkungen auf das reale Leben definiert.
Mit der elften Revision der ‚International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems‘ hat die WHO daher nun auch Videospielsucht offiziell in die Liste von Krankheitsbildern aufgenommen, was unter anderem zur Folge hat, dass Behandlungskosten durch die Krankenkassen übernommen werden können. Wie anfangs erwähnt, gibt es hier aber eine sehr strenge Definition, bevor man von einer echten Sucht spricht. Dazu zählt u.a. der totale Kontrollverlust über sein geregeltes Leben, wenn Spiele einen höheren Stellenwert einnehmen, als alles andere, oder wenn man sich trotz der negativen Konsequenzen daraus bewusst ist, wie etwa die Vernachlässigung des sozialen Lebens, keine Distanz mehr dazu findet.
Kritik und Reaktion seitens Sony
Es gibt es allerdings auch Kritik an dem Schritt der WHO, darunter von der Entertainment Software Association (ESA), die das Ganze offenbar nicht so drastisch sehen, um es gleich als Krankheit einstufen zu müssen. Die WHO verweist indes auf Studien und Experten, die sich mit der Thematik befassen.
Sony hat bereits auf die neuen Umstände reagiert und geäußert, dass man Videospielsucht sehr ernst nimmt und entsprechende Maßnahmen anwendet. Dazu zählen unter anderem Altersfreigaben, sowie eigene Standards, die erfüllt werden müssen, damit ein Spiel für PlayStation veröffentlicht werden kann. Wie genau diese aussehen, weiß aber wohl nur Sony. Hier gibt es vor allem im Hinblick auf sexualisierte Inhalte viel Kritik, die Sony außerhalb von Japan anwendet.