Ready at Dawn, die zuvor für die „God of War Spiele“ auf der PSP bekannt waren, präsentieren in diesem Jahr mit ‚The Order: 1886‘ ihr erstes großes PS4 Projekt, das wir uns bereits vorab für euch in einer der ersten Live Demonstrationen anschauen durften.
Kinoreife Umsetzung reizt die Grenzen weiter aus
The Order: 1886 versetzt euch in das viktorianische Zeitalter, eine Zeit in der technologische Fortschritte schneller ablaufen als jemals zuvor und eine wahre Revolution auslösten. Dieser technische Fortschritt gibt den Menschen erstmals die Oberhand in einem jahrhundertealten Krieg. Die Entwicklung von ‚The Order: 1886‘ begann bereits 2006, wo man bei Ready at Dawn erste Konzepte entwarf und Brainstorming betrieb. Noch bis nach Beginn der eigentlichen Entwicklung galt das Projekt als riskant für den Entwickler. Da Sony jedoch dafür bekannt ist, solche Risiken einzugehen, erhielt auch ‚The Order: 1886‘ seine Chance. Zurecht wie die Vorschau beweist.
Die Entwickler bei Naughty Dog zeigten bereits auf der PlayStation 3, wie sich eine kinoreife Inszenierung mit Spielen verbinden lässt. Mit ‚The Order: 1886: geht man hier einen noch größeren Schritt weiter und wirft euch als Spieler quasi direkt und mitten ins Geschehen. Die Umsetzung großer Hollywoodproduktionen war dabei wohl eine der größten Inspirationen. Die Preview zum Spiel offenbarte ein düsteres und atmosphärisches Setting, das den Schauplatz London mit all diesen typischen Häusern, Straßen und Gassen dieser Zeit bei Nacht in ein Nebelmeer taucht, während ihr hoch über den Dächern und im Morgengrauen einen phänomenalen Ausblick darüber genießen könnt. Wir befinden uns relativ weit am Anfang des Spiels im Distrikt Whitechapel, nur einer von vielen in London, der in ’The Order: 1886‘ zum Schauplatz eines bedeutenden Wendepunkts in diesem Krieg wird, und bei dem moderne Technologien auf uralte Kräfte treffen.
Eine Besonderheit des Spiels ist, dass das Gameplay im typischen Kinoformat 21:9 abläuft und ihr somit die bekannten schwarzen Balken oben und unten zu sehen bekommt, was so jedoch auch voll beabsichtigt ist und die Erfahrung der filmischen Präsentation ungemein fördert. Zudem verzichtet man größtenteils auf Bildschirmanzeigen und löst Informationen wie seinen Gesundheitszustand über andere visuelle Effekte. Der Übergang zwischen CGI-Sequenzen und Gameplay scheint bei ‚The Order 1886‘ nicht zu existieren, was laut Ready at Dawn von Anfang das Ziel bei dem Spiel gewesen sei. Nahtlos kann mit diesem Spiel fast neu definiert werden, was mitunter nur durch die Power der PlayStation 4 ermöglicht wird. Ebenso beeindruckend sind die Kameraeinstellungen, die derart hautnah am Geschehen dran sind, dass man zum Beispiel die Dynamik in Nahkämpfen regelrecht spürt. Dazu gehört auch, dass man selten fixierte Kameraeinstellungen nutzt, die einen nur zu verfolgen scheinen. In Handgemengen wackelt die Kamera stets mit, als würde sie direkt vom Geschehen vor euch beeinflusst werden. Die visuelle Umsetzung von ‚The Order: 1886‘ dürfte bisher fast einzigartig sein, die in ihrer Art ein echtes Kinoerlebnis hinterlässt.
Der eigentlich grafische Aspekt des Spiels wurde bereits früher eindrucksvoll demonstriert, der eine unglaublich dichte und detailreiche Atmosphäre verspricht. Davon konnten wir uns auch diesmal und erneut überzeugen, wobei die aktuelle Preview noch immer nicht das finale Ergebnis repräsentierte. Insbesondere die flüssigen Animationen an Kleidung oder Rauch- und Partikeldarstellung wissen hier zu beeindrucken. Zudem setzt man auf ein dynamisches Zerstörungssystem, das in fast einzigartiger Weise den realen Gesetzen so nahe wie möglich kommen soll und deutlich komplexere Abläufe ermöglicht. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang ein Softbody-Physiksystem erwähnt, mit vollständig animierten Haaren und der Kleidung, sowie Animationen, die im Kontext zur Umgebung stehen, anstatt dass sich einfach nur darin zu bewegen oder diese umgeht.
Im weiteren Fokus bei ‚The Order: 1886‘ steht das Waffenarsenal. Wie bereits bekannt ist, hat ist die industrielle Revolution auf ihrem Höhepunkt und die Menschen verfügen über ausgefeilte Schusswaffen und Gadgets, wobei man in der Hinsicht bei Ready at Dawn recht kreativen Handlungsspielraum hatte. Trotz der mittelalterlichen Epoche findet sich im Spiel alles was das Herz begehrt. Von einfachen Schusswaffen, über Elektrosalven, ein Thermit-Gewehr bis hin zu Technologien, die eigentlich erst kurz nach der Zeit von ‚The Order: 1886‘ geschaffen wurden, darunter auch Luftschiffe, die man dennoch sinnvoll in das Spiel integriert hat und die keinesfalls deplatziert wirken.
„The Order: 1886 wird in erster Linie eine bisher einmalige filmische Umsetzung bieten, wobei man sich hier zahlreicher Charakteristiken bedient, die man bisher so nur aus Filmen her kannte. Ein Erlebnis, bei dem man hautnahe dabei ist und das einen direkt in das Spiel hinein zieht. Die Verbindung zwischen dem mittelalterlichen Setting des viktorianischen London und den fast schon modernen Waffen und Technologien könnte nicht eindrucksvoller vonstatten gehen und erzeugt eine bombastische Atmosphäre, gepaart mit grafischen Highlights wohin man schaut.“
Einschätzung: Hervorragend!
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