Die zunehmenden Leaks in der Gaming-Branche, insbesondere vor großen Events, werden immer mehr durch YouTube vermutet. Google geht dem inzwischen nach und möchte die verantwortlichen Mitarbeiter dahinter aufspüren.
Im Grunde ist es leicht nachzuvollziehen, wie Leaks zustande kommen. Die Publisher laden ihre Shows und Videos oftmals schon Tage vorher auf YouTube hoch und legen eine Premiere fest, auf die die Öffentlichkeit keinen Zugriff hat. Anders sieht es für Google Mitarbeiter aus, die ziemlich sicher Möglichkeiten haben, das Material im Backend zu sichten und immer zutreffendere Aussagen in Umlauf zu bringen. Vermutlich nicht einmal selbst, aber durch entsprechende Kontakte, die dies dann als Insider-Wissen verkaufen. Letztendlich ist es jedoch ein großer Vertrauensbruch mit dem jeweiligen Publisher und sicherlich auch nicht ganz rechtens.
Google auf der Jagd nach Leakern
Zu den bekanntesten Leaks der jüngsten Zeit gehörte sicherlich der GTA VI-Trailer, aus dem nicht einfach nur Informationen geteilt, sondern gleich das ganze Video entwendet wurde. Vor dem gestrigen State of Play war ebenfalls das geplante Line-up weitestgehend bekannt, was immer wieder die Vermutung aufkommen lässt, dass die Quelle dahinter YouTube ist.
Laut einem Bericht des Insiders Tom Henderson, der entgegen dieser Leaks seine Informationen aus Branchenkontakten bezieht, ist Google den anderen Spielverderbern seit einer Weile auf der Spur und hat in den letzten 18 Monaten mehrere Untersuchungen eingeleitet. Nach dem gestrigen State of Play-Leak soll nun eine weitere Untersuchung folgen.
Dieser schreibt auf X:
„Soweit ich weiß, hat YouTube in den letzten 18 Monaten zweimal gegen Mitarbeiter ermittelt, die gegen ihre vertraglichen Vereinbarungen verstoßen haben, weil sie auf Inhalte im Backend zugegriffen haben. Nach dem heutigen Tag (und vermutlich SGF) werden wir in Kürze eine dritte Untersuchung erleben.“
Details zu diesen Ermittlungen wird es wohl keine geben, der betreffende Mitarbeiter dürfte danach allerdings seinen Job los sein, da US-Unternehmen wie Google in solchen Fällen nie lange fackeln. Ob das die Leaks in Zukunft eindämmt oder Warnung genug ist, wird man danach sehen.
Interessanterweise hat sich in diese Diskussion auch der PlayStation Plus-Leaker billbil-kun eingeklinkt, der ebenfalls immer zeitnahe Informationen teilt, woher auch immer. Letztendlich muss man nur noch darauf achten, welcher Leaker auf einmal untertaucht und nichts mehr zum Teilen hat.