Mit Broken Mind bringt 2BAD Games nicht nur ihr nächstes Spiel auf den Markt, laut eigenen Angaben soll das hier auch das größte Projekt des Studios sein. Worum es in diesem Spiel eigentlich geht und ob der Low-Budget Action-Survival-Horror wirklich was kann, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Düstere Zeiten
Ein junges Mädchen ist verschwunden, genaugenommen wurde sie entführt und das während eines Livestreams in ihrem Zimmer. Als Agent Frank Morgan ist es an dir, den Fall aufzulösen und Laura wohlbehalten wieder zurückzubringen. Als dann ein Signal von Lauras Handy empfangen wird und einem die Vergangenheit und die kaputte Psyche von Frank morgen immer näher kommt, spitzt sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel ins Unermessliche zu.
Ich denke es ergibt zunächst einmal keinen Sinn auf die Tatsache einzugehen, dass das Spiel im Indie-Sektor einzuordnen ist, denn das ist es auch nun mal. Das kleine französische Studio, welches zuvor beispielsweise 2URVIVE (unser Review) entwickelte, besteht im Grunde aus einer Ein-Mann-Armee und entwickelt relativ regelmäßig solche Spiele. Mit Broken Mind geht man nun aber einen etwas frischen Weg, denn dieses Spiel unterscheidet sich in einigen Punkten vom Rest.
Zum einen vereint das Spiel Story, Detektivarbeit, Kampf und Rätsel miteinander. Zum anderen ist das Spiel sowohl von der Aufmachung her als auch vom reinen Inhalt so düster wie nie. Wenn es also um Depressionen, Angst und Tod geht, dann wird man durch den ganzen Spielverlauf stets durch ein bedrückendes Gefühl begleitet.
Gute Ansätze mit klaren Grenzen
Dieses Unwohlsein ist natürlich vollkommen beabsichtigt und wird nicht zuletzt durch die Synchronisation, aber allen voran durch die Musik gestützt. Diese wird oft sehr laut, pflegt sich aber gut in das Geschehen ein und hält die Grundstimmung des Spiels stets am Leben. Aber auch abgesehen von passender Musik und einer interessanten Stimmung hat Broken Minds vieles zu bieten. Die Story, die sich quasi zur einen Hälfte auf die Psyche des Agenten und zur anderen Hälfte auf die Entführung fokussiert, ergibt Sinn und hat tatsächlich mehr Tiefe als man es von solch einem kleinen Spiel erwartet.
Die Rätsel sind selten wirklich fordernd und werden eher so beim Vorbeigehen gelöst. Dies wird weniger an der mangelnden Kreativität der Entwickler liegen, sondern daran, dass sich komplexe Rätsel meist auch technisch nicht so leicht umsetzen lassen. Passend dazu lässt sich eines erwähnen: Die Steuerung ist zwar keine besondere Überraschung und passt genau zu der Größenordnung des Studios, das macht sie aber nicht weniger schlecht. Nicht selten kommt es für den Spieler zu dem ein oder anderen Hänger einfach nur, weil das Gameplay derart simpel ist. Das lässt sich zwar beim durch die Gegend laufen und Rätsel lösen noch leicht verschmerzen, spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem man dann aber in Kampfsituationen landet, ist das dann einfach nur noch nervig und ermüdend.
Horror-Spiel ohne Horror?
Natürlich sind die Möglichkeiten stark begrenzt und eventuell holt man hier sogar tatsächlich alles heraus, was möglich ist. Wenn aber das Gameplay fast schon anstrengend ist und dann noch die Grafik wenig überzeugen kann, dann wird es schon etwas schwierig mit der Stimmung. Man muss klar anerkennen, dass hier alles handgezeichnet ist und man darf dem Studio da auch gar nichts vorhalten, denn die Grafik ist keine Enttäuschung, sie ist in diesem Kontext genauso zu erwarten.
Jedoch ist es nicht wirklich vorteilhaft, wenn man ein bisschen Horror auf die Bildschirme bringen möchte, man dann aber wegen der überaus simplen Grafik weder Grusel noch richtige Jumpscare-Momente schaffen kann. Klar, die Musik hilft da nochmal ordentlich nach, im Endeffekt erschreckt man sich aber in einem Schock-Moment dann immer eher wegen dem lauten Sound und nicht wegen dem schwarzen Fleck, der da mal schnell von links nach rechts läuft.
Broken Mind ist ab dem 21.06.22 für PC, Playstation, Xbox und Nintendo Switch verfügbar.