Sonys Live-Service-Pläne könnten böse nach hinten losgehen

Mark Tomson 16 Comments
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Der jüngste PlayStation Showcase hat deutlich gezeigt, welche Richtung Sony in den nächsten Jahren mit PlayStation gehen wird. Statt starker Singleplayer-Erfahrungen spielen Live-Service Games eine übergeordnete Rolle. Darin sieht man allerdings ein großes Risiko für PlayStation, dessen Vorboten schon jetzt sichtbar wurden.

Insgesamt arbeitet Sony an 12 Live-Service-Games, die bis 2025 erscheinen sollen und 60 Prozent des eigenen Portfolios ausmachen werden. Einige davon wurden schon vorgestellt, darunter die neue IP Marathon von Bungie oder Fair Game$. Die Destiny-Macher sollen den anderen Studios zudem dabei helfen, Sonys Traum von großen Live-Service-Games wahr werden zu lassen. Alleine darin sieht man schon ein Problem, wonach diese scheinbar als alleiniger Maßstab gelten und deren Formel in zu vielen Klonen enden könnte.

Finanzielle Ausgaben & Ressourcen als Risiko

Abgesehen davon, dass Sony überhaupt erst einmal richtig Fuß im Live-Service-Genre fassen muss, hält man zusätzlich an starken Singleplayer-Erfahrungen fest, womit der finanzielle Aufwand und die Ressourcen, die man dazu investieren muss, erheblich steigen werden – und das fortlaufend. Das könnte ganz böse nach hinten losgehen, wenn nur eines davon nicht so funktioniert, wie sich das Sony jetzt vielleicht vorstellt.

Erste Vorboten des Scheiterns gibt es schon, wenn man an Deviation Games denkt, die klar zur Live-Service-Games-Strategie von Sony gehören und dessen Projekt scheinbar schon wieder eingestellt wurde. Und das, obwohl daran echte Call of Duty-Veteranen gearbeitet haben. Ein weiteres Beispiel ist das Multiplayer-Projekt von Naughty Dog, das nun doch mehr Zeit benötigt und möglicherweise noch einmal grundlegend überdacht wird. Berichten zufolge zeigte sich Bungie besorgt darüber, ob das Projekt so funktionieren wird. Sogar eine Einstellung des Multiplayer-Projekts hält man durchaus noch für möglich, das ja doch etwas ganz anderes ist, als ein Faction-Multiplayer. Naughty Dog hat im Live-Service-Bereich kaum Erfahrung und möglicherweise auch nicht die Ressourcen, um das Ganze langfristig aufrecht zu erhalten, ohne das andere Projekte darunter leiden werden, die man zusätzlich plant.

Sony Live Service Strategie
Sony Live Service Strategie

Die Wenigsten überleben langfristig

Generell gilt das Live-Service-Genre als hartes Pflaster, in dem mehr Spiele scheitern, als erfolgreich langfristig bestehen können. Meist schaffen es nur bekannte oder etablierte Marken, oder eben jene, die fortlaufend von großen Publishern finanziert werden können, unabhängig vom Erfolg. Kleinere Projekte hingegen wurden in den letzten Wochen gleich mehrfach eingestellt.

Nicht zuletzt ist der Spieler an sich ein nicht unwesentlicher Faktor, der sich irgendwann für eine kleine Auswahl an Live-Service-Spielen entscheiden muss. Man wird nicht alles und dauerhaft gleichzeitig spielen können, was auf dem Markt ist. Und die Konkurrenz ist schon jetzt riesig oder konzentriert sich meist auch nur auf einen Titel – Respawn / Apex LegendsRockstar Games / GTA Online Epic Games / Fortnite usw.

Irgendwo wurde Sonys Strategie in diesen Tagen als „russisches Roulette“ bezeichnet, die sich möglicherweise etwas unvorbereitet und zu ambitioniert in diesen Markt stürzen, ohne den Erfolg genau abschätzen zu können. Zwar wäre es unklug es gar nicht zu versuchen, in dieser Menge glaubt man aber, dass die Strategie nicht wirklich aufgehen wird. In dem Fall sollten sich die oftmals neu gegründeten Studios schon einmal darauf einstellen, dass sie schnell wieder geschlossen werden.

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