Kaum ein anderes Genre hat sich in den letzten Jahren so stark durchgesetzt wie es die MOBA-Titel geschafft haben. In „Multiplayer Online Battle Arena“ klopfen sich bis zu fünf Spieler die Birne ein und müssen dabei unterschiedliche Ziele verfolgen – dabei geht es meistens um die Herrschaft der gegnerischen Base. Eigentlich kann das Spielprinzip nicht einfacher sein, doch wie schaffen es die Genre-Vertreter „League of Legends“ oder „DOTA 2“ ihre Gamer stets bei Laune zu halten? Immerhin bleibt dieser Spaß den Konsolen-Besitzern verwehrt, was sich nun mit „SMITE“ ändern soll. Die Jungs von „Hi-Rez-Studios“ haben nämlich ihre BETA auf der PS4 gestartet und wollen mit „Smite“ ein Genre-Debüt im Konsolen-Bereich wagen. Wie sich ein MOBA-Titel auf der Playstation 4 spielen lässt, wollen wir mal für euch klären.
Ab ins Getümmel!
Nach einem kurzen Tutorial, gibt es schon die ersten Arena- und Eroberungskämpfe, wobei bei der frühen Alpha-Phase auch nicht viele Modi freigeschaltet sind. Auch wenn der Umfang dabei flöten geht, lassen die Modi keine Ermüdungserscheinungen auftreten, was den unterschiedlichen Arten an Göttern zu verdanken ist, die es zur Auswahl gibt. Anfangs ist es natürlich überschaubar – mit gewonnenen Instanzen jedoch, können In-Game-Punkte verdient werden, die in neue Skins oder eben neue Charaktere investiert werden müssen. Leider fehlt mir hier die Möglichkeit, die einzelnen Götter kostenlos ausprobieren zu können. Klar, können diese gegen Bares ausgeliehen werden, jedoch wäre mir wenigstens eine Vorstellung der einzelnen Fähigkeiten in Kurzvideos lieber. Dadurch, dass alle Götter sich unterschiedlich spielen und dementsprechende Attribute haben, wäre diese Vorschaufunktion wünschenswert.
Bei den Arena-Kämpfen beschützen wir unsere NPC-Krieger, die autonom agieren und von Punkt A nach B begleitet werden müssen, am besten unversehrt. Jedes Team hat die Möglichkeit die gegnerischen NPCs entweder zu vernichten bzw. die eigenen zu beschützen. Hier wird sehr stark der Team-Gedanke hinter den MOBA-Titeln deutlich, zumal die Kommunikation zwischen den einzelnen Team-Mitgliedern wichtig ist. Dass der Playstation 4-Controller alles andere als Tastatur benutzt werden kann, muss ich hier nicht erwähnen, weswegen mit Tastenkombinationen vorprogrammierte Befehle ausgewählt werden können. Anfangs ist es schwierig, diese richtig und schnell zu finden, doch mit der Zeit habt ihr den Dreh raus und könnt nicht nur den Überblick über den eigenen Kampf, sondern eure Team-Mitglieder erhalten.
Die Kommunikation ist auch in der Eroberung wichtig, in dem ihr die gegnerische Base einnehmen müsst. Jedoch gestaltet sich der Spielverlauf da ganz anders – zwar sind die NPCs immer noch wichtig, falls die beiden Teams jedoch gleich stark sind, kann sich eine Partie bis zu einer Stunde in die Länge ziehen. Dies hat positive und negative Seiten – irgendwann langweilte ich mich, doch mit der Zeit könnt ihr eurem Helden Items im Laden erwerben, mit deren Hilfe der hilfreiche Power-Schub hinzukommt, der eventuell für den Sieg entscheidend ist. Ich muss zugeben, es dauert seine Zeit, bis man die richtige Kombination an Items drauf hat, dennoch macht es Spaß mit einzelnen Attributen zu spielen, bis man am Ende zufrieden ist.
Alles eine Frage der Perspektive
Das Interessante an „SMITE“ ist die Tatsache, dass sich der Titel selbst von den Standard-MOBAs unterscheidet. Die Kamera-Perspektive ist nämlich „Third-Person“-orientiert und nicht wie, normalerweise von MOBA-Gamern gewohnt, in Vogelperspektive à la „Diablo“. Ich kenne viele MOBA-Spieler persönlich und habe immer wieder hören müssen, „SMITE“ wäre auf dem PC nicht das beliebteste MOBA, was aufgrund der Perspektive für sie verständlich ist. Als Konsolenspieler kann ich da nicht wirklich mitreden, zumal es nicht viele bis keine MOBA-Titel auf der Playstation 4 spielbar gewesen sind. Einsteiger wie ich werden keinerlei Probleme haben, sich in SMITE wiederzufinden. Die Frage mit der Kamera-Perspektive bleibt für mich also aus. Auf der anderen Seite frage ich mich, wie sich ein Standard-MOBA aus der Vogelperspektive mit dem Controller spielen lässt – bleibt wohl abzuwarten, ob Ableger wie „League of Legends“ den Sprung auf die Playstation ebenfalls schaffen.
Von der Grafik her schneidet SMITE solide ab – die Welt und die Charaktere sind facettenreich sowie bunt gestaltet. Klar, wir haben fast immer dieselben Maps, jedoch ist das eine typische MOBA-Krankheit und lässt sich in diesem Maße nicht kritisieren. Auch die Animationen und Charakter-Bewegungen bleiben flüssig. Soundtechnisch haben wir epische Chorgesänge, Orchester und andere Klassiker, die eben zu diesem göttlichen Setting passen. Erinnert mich an manchen Stellen sogar an God Of War, aber auch nur weil die Atmosphäre aufgrund der Musik an Kratos denken lässt.
„Tatsächlich wagen sich die Jungs hinter „SMITE“ Fuß in der Konsolenwelt zu fassen, was ich persönlich sehr gut finde, zumal sogar die Handy-Nutzer in Genuss vielerlei MOBA-Spiele kommen konnten. Der Titel glänzt nicht durch eine vielschichtige Story oder eine besondere Atmosphäre, schafft es jedoch mit einem einfachen Spielprinzip nach vielen Spielstunden stets suchterregend zu bleiben. Möglich machen es die sich unterschiedlich spielbaren Götter und die Motivation genug In-Game-Währung zu verdienen, um sich neue Items und/oder Charaktere zu erwerben. Mit der Zeit kommen neue Modi und Features hinzu, was SMITE zu einem umfangreichen Titel entwickeln wird. Dazu muss man auch sagen, dass ihr keinen Cent ausgeben müsst, um SMITE genießen zu können. Klar, können mit echtem Geld Items gekauft werden, jedoch lassen sich diese mit einer gewissen Menge an In-Game-Points ebenso erwerben. Wer nicht auf Pay2Win, sondern auf Chancengleichheit steht, sollte auf jeden Fall ein Auge auf SMITE werfen, kostet tut es im Endeffekt ja nichts.“