Eine fesselnde Story, angesiedelt in einer Art buddhistischer Welt, in der Gottheiten Krieg gegen unreine Wesen führen. Verbunden mit einem Komplott unter der Führung des Gottes Deus gegen die Gottheit Asura, welcher zum Ende des Krieges führen soll.
Das alles vereint Capcom in Zusammenarbeit mit dem Entwicklerstudio CyberConnect2, das schon für die Naruto-Spiele bekannt ist, in „Asura’s Wrath“, welches dem Action-Game-Genre durch viele Ideen zu neuem Glanz verhelfen soll. Von vielen Kritikern wird das Spiel bereits als „bombastisch“ oder „unglaublich“ bewertet, doch wir wollen uns selbst einen Eindruck darüber verschaffen, ob „Asura’s Wrath“ wirklich so gut ist, wie uns versprochen wird.
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Das Spiel startet relativ schnell, ohne uns groß in die Geschichte einzuführen, mit einer imposanten Ansicht der Welt, welche von zahlreichen Kriegsschiffen umzingelt wird. Per Knopfdruck stürzt sich unsere Hauptfigur, die Gottheit Asura, von einem der Schiffe in Richtung des Planeten. Im folgenden Tutorial erfährt man anhand von Zwischensequenzen, dass die Gottheiten und ihre Soldaten gegen die unreinen, tierähnlichen Ghoma kämpfen, um die Erde zu „reinigen“, wie sie es nennen. Nachdem sich der erste Bossgegner, der riesiege Anführer der Gohma, aus der Erde „gebohrt“ hat, gibt Asura ihm mit Hilfe einer unglaublichen Kraft, die er von seiner Tochter, der Priesterin, erhalten hat, ordentlich einen auf die Mütze und sperrt das Wesen so erst einmal wieder ein.
Nach seiner Rückkehr wird Asura zum Kaiser gerufen, findet diesen jedoch tot vor. Asura wird bei dem Toten entdeckt und für den Mörder gehalten. Von nun an wird er von den anderen Gottheiten und ihren Streitkräften gejagt. Er flieht zu seiner Familie, um diese zu beschützen, kann seine Frau jedoch nur noch tot bergen und muss mit ansehen, wie seine Tochter entführt wird. Er selbst wird auf die Erde geschickt, wo er 12.000 Jahre lang schlafend (nanu,Dornröschen?) auf seine Rückkehr und die Chance auf Rache warten muss, bis er wieder erwacht.
Bereits innerhalb dieses doch recht kurzen Spielabschnittes fällt auf, dass Capcom und CyberConnect2 ein wenig hinter den Möglichkeiten, was man aus den vorhandenen Mitteln hätte machen können, zurückgeblieben ist. Die Grafik, absichtlich im Anime-Stil gehalten, erscheint selbst für diesen sehr grob. Die Umgebung ist sehr kantig, die Figuren wirken teils schlecht animiert und es scheint, als würden sie bei Bewegungen wackeln und beim Laufen über dem Boden schweben.
Ganz anders ist dies bei den Boss-Kämpfen, den eigentlichen Aushängeschildern des Spiels. So kämpft man zum Beispiel gegen einen übergroßen Buddha oder gegen Götter, die größer als die Erde sind. Diese Kämpfe wurden sehr aufwendig animiert und dargestellt, wodurch man sich jedes Mal freut, gegen den nächsten übermächtigen Boss antreten zu können.
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Auch die Story ist an sich sehr gut gelungen. Obwohl sie teilweise leicht verwirrend ist und sich manche Übergänge so anfühlen, als wäre den Entwicklern jetzt gerade nichts Besseres eingefallen, waren wir doch sehr gebannt und wollten erfahren, wie es denn nun weitergeht, auch wenn die Geschichte eines Einzelnen gegen eine scheinbar unbesiegbare Macht schon sehr oft erzählt wurde. Auch die Tatsache, dass die Götter sehr fragwürdige Entscheidungen treffen, hat uns sehr an das Spiel gefesselt, was durch den Aufbau des Spieles, welche wie eine Animeserie aufgebaut wurde, sehr verstärkt wurde. So heißen die Level „Episoden“, welche immer wieder innerhalb der Episoden noch einmal mit Hilfe von einzelnen Bildern grob zusammengefasst und mit einer Vorschau auf die nächste Episode beendet werden.
Leider ist die gesamte Story etwas zu kurz geraten. Manchmal scheint es so, als hätte man versucht, die Spielzeit durch Sequenzen, in denen Asura einfach nur vor Wut brüllt oder seine Feinde ihn verängstigt anschauen (was uns ein wenig lächerlich erschien) künstlich zu verlängern. Allerdings ist zu erwarten, dass das Spiel durch zusätzliche DLC’s noch erweitert wird, da die Option „Inhalte zum Herunterladen“ bereits im Hauptmenü angeboten wird. Zurzeit sind jedoch nur 2 neue HUD’s verfügbar, welche unterschiedliche Auswirkungen auf Asura haben. (zum Beispiel weniger Schaden) Weitere HUD’s mit ähnlichen Funktionen werden auch während des Spieldurchganges freigeschaltet.
Teilweise verliert sich das Spiel zu sehr in seinem Vorhaben, wie eine Serie zu wirken. So sind alle Episoden mit Quick-Time-Events übersät, weshalb wir uns oft gefragt haben, wann wir denn auch mal wieder richtig spielen dürfen. Sollten wir aber dann weiterspielen, läuft alles nach immer demselben Prinzip ab: Auf alles einprügeln, bis die Wutanzeige gefüllt ist, Wutmodus aktivieren und Quick-Time-Event beenden. Nach dem gefühlten 1000000 Mal denkt man sich wirklich, dass ein wenig Abwechslung nicht schaden könnte. Vor allem dann, wenn diese Attacken zwar erfolgreich ausgeführt wurden, unser Held aber trotzdem gegen seinen Gegner verliert.
Die Dialoge sind entweder auf Englisch oder auf original Japanisch, jeweils mit deutschem Untertitel, was den Stil des Spiels positiv beeinflusst. Teilweise jedoch führt dies bei Leuten mit schlechtem Englisch zu Problemen, wenn sie sowohl den Untertitel lesen, als auch auf die zu drückenden Tasten achten müssen.
Offizielle Homepage: capcom.jp/asura