TEST: 007 Legends – Alles andere als eine Ehre ein 00-Agent zu sein

By Patrick Held Add a Comment
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50 Jahre 007. Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist?! Aus diesem Anlass erscheint- passend zum neuen Film „Skyfall“- das Spiel „007 Legends“. In diesem wird die Geschichte der Bond-Filme „Goldfinger“ , „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“, „Lizenz zum Töten“, „Stirb an einem anderen Tag“ und „Moonraker“ noch einmal neu aufgearbeitet. Ob der Agent im Dienste ihrer Majestät sich gut schlägt, oder ob es sich eher um eine Doppel 0 handelt, werden wir uns einmal genauer anschauen.

Das Spiel beginnt sehr imposant. Während die Kamera im Hauptmenu über die größten Bösewichte der Bond-Geschichte, wie etwa den Beißer, Goldfinger oder Gustav Grave, schwenkt, können wir uns entscheiden, ob wir uns mit der Kampagne beschäftigen, das Training absolvieren oder ein wenig Aktenkunde betreiben wollen, um etwas über die beteiligten Personen zu erfahren.

Die Kampagne startet mit einer Szene aus Skyfall, bei der Bond angeschossen in einen Fluss stürzt. Die nun folgende Handlung stellt sich als eine Art Erinnerung dar. Erster Auftrag: Goldfinger! Das Level startet mit der legendären Szene, in der James Geliebte völlig in Gold gehüllt auf seinem Bett gefunden wird. Natürlich begibt sich der Agent in Richtung Goldfingers, um dessen Pläne zu durchkreuzen und ihn zur Strecke zu bringen.

Auf dem Weg zum Erfolg müssen wir verschiedene, sich aber immer wiederholende Aufgaben, wie „Informationsbeschaffung“ oder „Laufe von A nach B-Missionen“ erfüllen. Dabei schießen wir entweder auf alles, was sich bewegt, oder versuchen, uns unauffällig an den Gegnern vorbei zu schleichen. Beide Möglichkeiten leiden jedoch an der schlechten Gegner-KI, welche immer wieder zu frustrierenden Situationen führt. Auch die schlecht ausgereifte Steuerung und die unzähligen Feindwellen sind da keine wirkliche Hilfe. Verschiedene Verfolgungsjagden, wie etwa die Fahrt auf dem Eissee aus „Stirb an einem anderen Tag“ lassen sich nachspielen, scheitern jedoch auch zum Teil an der zähen Steuerung. In verschiedenen Schleichpassagen, bei denen das Auslösen des Alarmes sofort zum Scheitern führt, wird der Frustpegel ins Unermessliche gesteigert, da man gefühlte 1000 Versuche braucht, um gewisse Passagen zu erledigen. Wirkliches Bond-Feeling kommt da wenig auf.

Durch die Tatsache, dass es die Erinnerungen von Skyfall-Bond Daniel Craig sind, werden auch die anderen Teile aus seiner Sicht gespielt. Das hat auch zur Folge, dass seine Ausrüstung wesentlich moderner ist, als noch zu Zeiten von Sean Connery und Roger Moore. So sind wir mit einem Smartphone und einer Uhr im Agentenstil ausgestattet, welche Zusatzfunktionen, wie etwa ein Sonar, ein EMP-Gerät und einen Fingerabdruckscanner bieten. Für den Spielverlauf relativ hilfreich, da man Feinde orten und ablenken kann.

Wirklich schade ist die Tatsache, dass alle Filme nahtlos und ohne Zusammenhang aneinandergereiht wurden, ebenso wie das Beschränken auf die wichtigsten Szenen der jeweiligen Filme. Der Spieler muss eine Menge Hintergrundwissen mitbringen, um die Handlung nachvollziehen zu können. Zeit dazu hat man in den langen Ladesequenzen allemal.

Fangen wir mit den positiven Aspekten an: Sämtliche Figuren wurden mit der originalen Synchronisation ausgestattet und sind relativ gut dargestellt. So, wie es sich für eine gute Filmumsetzung nun mal eben gehört. Es wirkt alles sehr nostalgisch und vermittelt ein gutes „Alte-Zeiten-Gefühl“. Auch die Schauplätze sind ansprechend gestalten und vermitteln eine gute Atmosphäre. Die Musik, die sich am jeweiligen Film orientiert, fügt sich gut in diese Darstellung mit ein. Zudem sind die Filme überwiegend gut gewählt und lassen uns tief in die größten Missionen von James eintauchen. Zudem wird es „Skyfall“ als Gratis-DLC geben, sobald der Film im Kino erscheint.

Das Problem ist jedoch, dass die Texturen, Animationen und Effekte nicht mit aktuellen Spielen mithalten können. Sie sehen lieblos und wenig realitätsgetreu aus. Feuer und Explosionen sind schlecht animiert und bieten keinen WOW-Moment. Ein Phänomen, welches sich leider durch das gesamte Spiel zieht und sowohl Spielspaß als auch Nostalgiegefühl negativ beeinflusst.Auch die Bosskämpfe erscheinen nicht besonders anspruchsvoll. In simplen Kämpfen, bei denen uns die Schwachstelle mehr als nur großzügig präsentiert wird, müssen wir den Analogstick nur in die gewünschte Richtung bewegen, und schon ist der Gegner besiegt. Das ist nicht nur langweilig, sondern wird 007 in keiner Weise gerecht.

Das Spiel wurde mit zwei verschiedenen Multiplayer-Möglichkeiten ausgestattet. Entweder über Internet, oder im geteilten Bildschirm. Dabei gibt es die typischen Spielmodi, die jedoch an Bond angepasst wurden, wie etwa den „Goldenen Colt“ oder den Modus „Legenden“, in dem man als einer seiner Lieblingsfiguren im Deathmatch gegen andere antritt. Der Multiplayer ist durchaus gelungen, hat jedoch im Moment noch mit dem Problem zu kämpfen, dass es kaum Gegenspieler gibt.

Offizielle Homepage: www.007legends.com

TEST: 007 Legends – Alles andere als eine Ehre ein 00-Agent zu sein
„007 Legends“ hätte ein tolles Spiel werden können, hätten die Entwickler mal die Finger vom einen oder anderen Vodka Martini gelassen. Man merkt wirklich, dass der Film an die Veröffentlichung von „Skyfall“ gebunden war und die Zeit für Activision nicht ausreichte. Die Grafik ist nicht gut, das Missionsdesign lahm und die Abwechslung eher mager. Eine typische Filmumsetzung halt, wie man es sonst nur von Titeln wie „Iron Man“ oder anderen Comic-Helden gewohnt ist. Trotzdem kann das Spiel Spaß machen und wird besonders den Fans des Agenten Freude bereiten, wenn ihnen ihr Held wichtiger ist, als all das Drumherum. Das Spiel ist wunderbar nostalgisch und lässt den Spieler immer wieder in Erinnerungen schwelgen."
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