Angespielt: Park Beyond – Der völlige abgedrehte Themepark-Wahnsinn

By Esteban Belon Add a Comment
6 Min Read

Als es hieß, ich könne im Zuge der diesjährigen Gamescom die Demo zu Park Beyond spielen, war ich zunächst einmal vorsichtig. Ich dachte mir, viel Neues kann in dem Genre ja nun wirklich nicht mehr kommen und nachdem ich bereits etliche Stunden in Spielen wie Rollercoaster Tycoon & Co. verbracht habe, hielt sich meine Vorfreude auf den gefühlt tausendsten Park-Aufbau-Spiel durchaus in Grenzen.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass Park Beyond doch ganz viele Dinge ganz neu aufzieht und ich eine ganze Nacht an einem völlig wahnsinnigen Freizeitpark arbeiten werde. Warum man selbst als Genre-unerfahrener Spieler ein Auge auf das Spiel haben solltet und ob auch ihr euch auf den Release freuen könnt, erfahrt ihr hier in unserer zweiten Preview, die auf einer persönlichen Anspiel-Session basiert.

Park Beyond Cutscenes
Park Beyond

Impossification macht Nichts unmöglich (anscheinend)

Bei Park Beyond hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man spielt den Sandbox-Modus oder aber man spielt die Kampagne, bestehend aus verschiedenen Missionen aber auch Cutscenes und unterhaltsamen Charakteren. Ich habe mit der Kampagne gestartet und fand mich sofort in der ersten Cutscene wieder. Spätestens nachdem dann die ersten Sequenzen abgespielt waren und ich meine ersten Schritte in diesem Spiel ging war für mich klar: das wird eine lange Nacht! Die Art und Weise wie farbenfroh und lebendig Park Beyond präsentiert wird und wie wunderbar die Musik sich mit den Soundeffekten vermischt, um dann Platz für die sprechenden Charaktere zu machen, habe ich so eine eine Park-Aufbau-Simulation noch nie gesehen, die mich dementsprechend enorm gefesselt hat.

Was mir nach sehr kurzer Zeit aber ins Auge stach ist einer der Haupt-Dreh- und Angelpunkte von Park Beyond – die vielen Möglichkeiten und verrückten Ideen. Direkt zu Anfang bekommt man gezeigt, wie man die höhe der Schienen verstellt, und wie man es als gestandener Park-Leiter nun mal so macht, teste ich sofort die maximale Höhe. Diese Höhe, die sich gefühlt bis in die Wolken erstreckt, macht sehr früh klar, was Park Beyond eigentlich sein will. Ein Freizeitpark-Aufbau-Spiel, aber eines welches schneller, besser, lauter, verrückter und spaßiger sein möchte – ohne den Spieler in den noch so verrücktesten Ideen einschränken zu wollen.

Park Beyond Cutscenes
Park Beyond – Erste Schritte

Dieses völlige Abwenden von Realismus und echten Fahrgeschäften tut dem Spiel erstaunlich gut und so ist es wenig verwunderlich, dass ich hier etliche Stunden bereits in der Demo versenkt habe. Was kommt denn auch nach Kanonen die das Fahrgeschäft von einer Seite auf die andere feuern und Unterwasserbahnen? Na, aufeinander gestapelte Riesenräder und Tentakelmonster, die Gondeln durch die Gegend werfen natürlich! Die sogenannte „Impossification“, also die Komponente des Unmöglichen in das Spiel zu bringen und seine Fahrgeschäfte mit wahnwitzigen Upgrades zu versehen wurde zumindest für meine Spielzeit nie langweilig und war eines der Hauptargumente für meine völlige Hingabe.

Alles wie immer, nur besser

Die Euphorie mal bei Seite gestellt wird relativ schnell klar, dass es doch einen Rahmen gibt, in dem man sich bei diesem Genre bewegen kann. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass hier so einiges heraus geholt wurde. Wer sich beim Sandbox-Modus austoben möchte, kann die volle Ladung kreative Freiheit erleben und wer Lust auf eine Geschichte hat, bekommt trotz des einschränkenden Genres tatsächlich eine. Die Charaktere sind sympathisch und witzig, der Handlungsverlauf wirkt unterhaltsam und die individuelle Entfaltungsmöglichkeit ist wie erwähnt fast grenzenlos.

Ansonsten hat Park Beyond so ziemlich dasselbe unübersichtliche Bau-Menü wie jedes andere Park-Aufbau-Spiel und auch hier muss man darauf achten, dass Finanzen, Besucherzahlen und Besucherzufriedenheit stets im Einklang sind. Von seinen Genre-Konkurrenten unterscheiden tut sich das Spiel dafür aber ganz deutlich durch die Grafik, wie schon in unserer ersten Preview zu Park Beyond betont. Die Unreal Engine leistet in dieser frühen schon ganze Arbeit und sorgt, bis auf ein paar Aussetzer, die sich erstmal durch die Testphase entschuldigen lassen, für ein sehr schönes und flüssiges Erlebnis. Es gibt nichts schlimmeres als ein Park-Aufbau-Spiel, bei dem das Gebaute sich tot anfühlt und sich nirgendwo so richtig etwas bewegt.

Liebe auf dem ersten Blick?

Natürlich bleibt abzuwarten, ob Park Beyond am Ende den Erwartungen und den nun gesammelten ersten Eindrücken standhalten kann. Sowohl Grafik als auch Performance bleiben in jedem Fall bestehen und sind schon jetzt auf höchstem Niveau. Ob sich die unmöglichen Elemente schnell abnutzen werden, immerhin hat man sie einmal gesehen und dann war es das auch schon wieder, ob diese überdimensional aufgedrehte Grundart des Spiels irgendwann auf die Nerven geht und ob Aspekte wie der Wirtschaftsteil am Ende des Tages tatsächlich das halten was angekündigt wurde ist noch nicht klar.

Park Beyond Cutscenes
Park Beyond Cutscenes

Fakt ist, dass mich Park Beyond in seiner Testphase komplett überzeugt hat. Natürlich hat man das Rad hier nicht neu erfunden, das wird das Genre auch schlicht nicht mehr zulassen, jedoch wird man in nächster Zeit so wie es aussieht innerhalb dieses Genres nicht mehr für sein Geld bekommen als bei Park Beyond. Ein knalliger Wahnsinn auf den man sich mit Sicherheit freuen darf!

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